Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Berührende Klangfülle in der Stiftskirche
Stadtkapelle Bad Buchau stimmt beim Konzert auf den Advent ein
BAD BUCHAU - Ein klangvolles Adventskonzert hat die Stadtkapelle Bad Buchau am Sonntagabend in der Buchauer Stiftskirche gegeben. Mit festlicher Musik haben die Musiker die Besucher wunderbar auf die besinnliche Weihnachtszeit eingestimmt.
Mit dem Lobgesang „Canto Ambrosiano“haben die rund 50 Musiker um Dirigent Klaus Widder das Konzert in der gut gefüllten Stiftskirche eröffnet. Im Stile der Festmusiken von Georg Friedrich Händel begann das feierliche Werk mit einer von Blechbläsern und Pauken dominierten Einleitung. In einer moderaten, ausdrucksvollen Überleitung führte der Dirigent die Musiker zu der in aller Würde und Erhabenheit erklingenden Choralmelodie „Großer Gott wir loben dich“. Mit schwermütiger Musik begann das Werk „Antarctica“. Dazwischen waren spielerische Einwürfe der Holzbläser zu hören. Mystische Klänge und Moll-Akkorde steigerten sich fordernd zu einer spannungsgeladenen Atmosphäre. Ein weiches Flötensolo beruhigte das Klangbild friedlich. Von der Orgelempore brachten die Flötensolisten Julia Kienzler, Claudia Grimm und Udo Bayer die zweisätzige „Sonata En Trio No. 6, Opus VII“zu Gehör. Feierlich getragene Klänge zelebrierte das Orchester bei „In Siemi – ein Traum“. Die getragenen, harmoniereichen Phrasen strahlten eine gewisse innere Ruhe und Friedlichkeit aus. Jeder Besucher konnte dabei seinen eigenen Traum träumen. Prachtvoll erklang Georg Friedrich Händels Hymne „Zadok The Priest“. Diese Krönungshymne wurde 1727 zur Krönung des britischen Königs Georg II. geschrieben. Schöne Klangbalance und sauberes Spiel zeichnete das Orchester dabei aus.
Juliane Widder springt ein
Das im Programmheft stehende „Concerto für Posaune und Orgel“musste entfallen. Soloposaunist Alexander Hohl hatte sich kürzlich bei einem Sturz am Arm verletzt und konnte deshalb nicht auftreten. Als Ersatz brachte die junge Organistin Juliane Widder das Orgelwerk „Prelude, Fugue und Ciacona“von Dietrich Buxtehude zu Gehör. Mit mächtigem Klangvolumen ließ die technisch versierte Organistin die Königin der Instrumente meisterhaft erschallen. Im Programm als Orgelsolo vorgesehen war der 5. Satz aus „Et Puis Et Puis Encore?“. Dabei entlockte die Organistin der Orgel eigenwillige, fremde Klangkombinationen und selten gehörte Töne im gefühlvollen Molto Lento. Mit „The Show Must Go On“brachten die Musiker einen der letzten Hits von Freddie Mecury und der Gruppe „Queen“. Diesen Hit hatte er in seinem Todesjahr 1991 geschrieben. Dadurch bekommt das Lied eine tragische Bedeutung und ist eine letzte musikalische Botschaft dieses Künstlers. Mit der Pop-Ballade „The Way Old Friends Do“erklang eine emotionale Hymne der Gruppe „Abba“an die Freundschaft. Eine tiefe und aufrichtige Freundschaft überstehe ein Leben lang alle Höhen und Tiefen. Gemeinsam stimmten Orchester und Besucher am Schluss des Konzerts beim Lied „Macht hoch die Tür“zu einer Art Finale ein.
Das klangvoll aufspielende Orchester beeindruckte durch gute Intonation, exaktes Spiel und disziplinierte Dynamik sowie angenehme Lautstärke.
Pfarrer Martin Dörflinger brachte mit Gedanken zum Advent besinnliche Abwechslung in die Konzertstunde. „Die alttestamentliche Verheißung ist erfüllt in Jesus Christus“, sagte der Pfarrer. „Er ist für unsere adventliche Betrachtung Inhalt, Maß und Ziel.“
Vorsitzender August Sandmaier dankte am Ende Pfarrer Dörflinger für seine Gedanken und die Überlassung der Kirche sowie dem Dirigenten und den Musikern für das gute Konzert. „Die Musik ist das Eine“, sagte der Vorsitzende. „Im Puls des Advents klingt sie aber vielleicht nochmals etwas anders.“