Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ehrenamtliche stehen im Mittelpunkt
Landkreis Biberach zeichnet seine stille Helden mit dem Ehrenamtspreis aus
BIBERACH - Am internationalen Tag des Ehrenamts, am 5. Dezember, hat Landrat Heiko Schmid zwölf Preisträger mit dem Ehrenamtspreis des Landkreises Biberach ausgezeichnet. Der Preis ist mit insgesamt 10 000 Euro dotiert und wurde den Ehrenamtlichen bei einer Feierstunde im Biberacher Landratsamt verliehen.
Aus 41 Vorschlägen mit möglichen Preisträgern kürte eine zwölfköpfige Jury – bestehend aus Mitgliedern des Kreistags, der freien Wohlfahrtsverbände, Kirchen, Jugendvertretung und dem Landratsamt Biberach – zwölf Bürger sowie Gruppen zu den Preisträgern des Ehrenamtspreises 2017. Der Preis wird alle zwei Jahre an Menschen und Gruppen verliehen, die sich mit ihrem Engagement im Ehrenamt verdient gemacht haben.
Für Landrat Heiko Schmid war es eine besondere Feier: „Ich finde es beachtlich, was Sie täglich leisten und bis stolz auf so viele Ehrenamtliche in unserem Landkreis“, sagte er bei seiner Begrüßung. „Fassen Sie den Preis bitte als Würdigung von uns allen auf. Sehen Sie ihn als Ansporn, sich auch in Zukunft ehrenamtlich zu engagieren. Sie sind Vorbilder für unseren Landkreis und für unsere Gesellschaft. Wir brauchen Sie.“
Ähnlich emotional ging es weiter, als die Preisträger einzeln gewürdigt wurden und sich auf der Bühne ihre persönliche Laudatio von einem der Jurymitglieder anhörten. Die Gäste bekamen einen Einblick in die zum Teil aufopfernde Arbeit der Ehrenamtlichen. Als Einzelpersonen wurden folgende Menschen aus dem Landkreis geehrt: Roland Ehringer aus Attenweiler bekommt den Ehrenamtspreis für sein vielseitiges Engagement für Kranke und Senioren verliehen. Für langjähriges Engagement in vielen Vereinen und für die Aktion Ifunda/Tansania, bei der ein Schulgebäude errichtet wurde und betrieben wird, wurde Franz Mayerföls aus Bad Schussenried ausgezeichnet. Für die Gründung des Arbeitskreises Entwicklungspolitik wurde Alfons Siegel aus Maselheim der Ehrenamtspreis verliehen. Klaus Jonski aus Mittelbiberach erhält den Ehrenamtspreis für die Zusammenstellung heimatgeschichtlicher Bücher. Barbara Baumann aus Ochsenhausen bekommt den Preis für ihr Engagement für Flüchtlinge, Dritte Welt und Entwicklungshilfe verliehen. Für seinen Einsatz im Schwimmverein TSV Riedlingen erhält Winfried Craemer den Ehrenamtspreis. Jeder der Preisträger bekam ein Scheck über 750 Euro überreicht.
Preis ermutigt für die Zukunft
Rolf Müller und Philipp Pfaff aus Laupheim erhalten den Ehrenamtspreis für die jahrelange Pflege der Parkanlage „Höhenlage“in Laupheim und ihrem Engagement im Verkehrsund Verschönerungsverein. Walter, Helmut und Rosi Späth aus Warthausen setzen sich für hilfsbedürftige Senioren ein und erhalten dafür den Ehrenamtspreis. Außerdem geht der Preis an das Hospiz Haus Maria in Biberach für die Unterstützung sterbenskranker Menschen und ihrer Angehörigen. Ebenfalls unterstützend wirken auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Teams des Seniorenzentrums Erolzheim für ihre Bewohner. Das Team der Wohnberater aus dem Landkreis Biberach erhält den Ehrenamtspreis für seine Beratungen von Menschen rund um das barrierefreie Wohnen, um Heimaufenthalte zu vermeiden. Für die Gruppen gab es jeweils einen Scheck über 1000 Euro.
Der Sonderpreis mit 500 Euro geht zudem ans Fischerchörle Obersulmetingen. Seit elf Jahren sammeln die Sänger mit ihren Auftritten Spenden für Seniorenheime. Sie sorgten auch für die musikalische Unterhaltung bei der Verleihung des Ehrenamtspreises.
Eigentlich war es nicht geplant, dass die Geehrten sich ebenfalls äußerten, aber als Roland Ehringer den Anfang machte und einfach Danke sagen wollte, taten es ihm die anderen gleich. „Der Preis zeigt, dass der Kreis Biberach den direkten Dienst am Mitmenschen wertschätzt.“Auch Alfons Siegel war es ein tiefes Bedürfnis, ans Mikrofon zu treten: „Was Sie heute Abend tun, motiviert mich für meine Arbeit“, sagte er. „Es ist eine große Sache, dass der Landkreis diesen Preis auslobt, ich fühle mich sehr ermutigt für die Zukunft.“Dass hinter den Preisträgern aber immer mehrere Menschen stehen, machte Tobias Bär, Leiter vom Hospiz Haus Maria, deutlich: „Ich bin stolz auf mein ganzes Team und euer ehrenamtliches Engagement.“Das sieht auch Winfried Craemer so: „Die ganzen Jahrzehnte gab es immer Leute, die hinter mir gestanden sind und mich unterstützt haben.“