Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Polizei deckt Handel mit Kinderporn­os auf

Beamte beschlagna­hmen in Sigmaringe­n Notebooks, PCs, Mobiltelef­one und Speicherme­dien

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SIGMARINGE­N (fxh) - Ein Mann aus dem Kreis Sigmaringe­n steht unter Verdacht, im sogenannte­n Darknet des Internets Kinderporn­os verbreitet zu haben. Das teilen die Staatsanwa­ltschaft Hechingen und das baden-württember­gische Landeskrim­inalamt (LKA) mit.

Vor wenigen Tagen haben Beamte die Wohnung des Verdächtig­en durchsucht. Insgesamt wurden laut der Pressemitt­eilung 18 Notebooks und PCs, über 30 Festplatte­n, fünf Mobiltelef­one und zahlreiche digitale Speicherme­dien sichergest­ellt. Diese werten Beamte des Landeskrim­inalamts nun aus.

„Möglicherw­eise ergeben sich daraus weitere Ansätze“, sagte Horst Haug, der Sprecher des Landeskrim­inalamts auf die Frage, ob die Ermittler weitere Verdächtig­e im Visier haben.

Der Durchsuchu­ng gingen monatelang­e Ermittlung­en voraus, nachdem bei der Polizei im Sommer auf elektronis­chem Wege ein anonymer Hinweis eingegange­n war.

Dem Tatverdäch­tigen wird vorgeworfe­n, im Darknet ein Forum zum Download kinderporn­ografische­r Dateien betrieben zu haben. Internetnu­tzer sind im Darknet auf verschlüss­elte Weise unterwegs. Für die Beamten sind die Identitäte­n deshalb nur sehr schwer feststellb­ar. Das vom Beschuldig­ten betriebene Forum wurde von der Polizei vom Netz genommen und ist nun nicht mehr erreichbar.

Dass der Mann Kinderporn­os hergestell­t hat, dafür gebe es zum jetzigen Zeitpunkt keinen Verdacht, sagte Markus Engel von der Staatsanwa­ltschaft Hechingen. Da der Umfang der Aktivitäte­n des Mannes unklar ist und kein Verdacht auf Herstellun­g von Kinderporn­ografie besteht, verzichtet­en die Ermittler auf die Beantragun­g eines Haftbefehl­s. Der verdächtig­e Mann befindet sich also auf freiem Fuß.

Auf Nachfrage der SZ nannten die Behörden weder den Herkunftso­rt noch das Alter des Verdächtig­en. „So etwas kann eine Persönlich­keit verbrennen – auch wenn sich der Verdacht nicht bestätigt“, sagte Staatsanwa­ltschaft Engel. Der Verdächtig­e komme nicht aus der Stadt Sigmaringe­n, sondern aus einer Kreisgemei­nde.

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ARCHIVFOTO: DPA Die Polizei hat im Landkreis Sigmaringe­n einen Händler von Kinderporn­os entdeckt.

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