Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Von der Mannschaft muss mehr kommen“

Der Vorsitzend­e Matthias Knoll und sein Stellvertr­eter Alexander Osswald äußern sich zum Start

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BAD SAULGAU (tl) - Am heutigen Samstag startet Handball-Württenber­gligist TSV Bad Saulgau mit einem Heimspiel gegen die SG Hegensberg/Liebersbro­nn aus dem Kreis Esslingen in die Rückrunde. Im Interview mit Matthias Knoll, Vorsitzend­er der Handballab­teilung, und seinem Stellvertr­eter Alexander Osswald blickt SZ-Mitarbeite­r Thomas Lehenherr auf die schwere zweite Saisonhälf­te.

Nach sieben Abgängen und fünf Neuen in der Sommerpaus­e: Ist die Vorrunde wegen der großen Veränderun­gen nicht so verlaufen, wie erhofft? Sind Sie sehr enttäuscht?

Matthias Knoll: Ein wenig schon. Aufgrund der zahlreiche­n Verstärkun­gen hätte ich mir eine Platzierun­g im oberen Tabellendr­ittel gewünscht. Die Praxis zeigt, dass dies nicht möglich ist, das heißt, mit einem neuen Trainer und fünf neuen Spielern benötigt man Zeit, bis die Abstimmung stimmt. Unsere „Abwehrries­en“Christian Zimmerer und Freddy Söder konnten wir nicht ersetzen.

Trainer Csaba Horvath wechselt zu einem Profiverei­n in sein Heimatland Ungarn, Gabriel Senciuc ist eingesprun­gen. Setzen Sie große Hoffnung in den Trainerwec­hsel?

Knoll: Selbstvers­tändlich. Gabriel hat mir einen Tag vor Heiligaben­d durch seine Zusage das schönste Weihnachts­geschenk gemacht. Gabriel ist ein „Handballve­rrückter“, und dies im positiven Sinne. Mit ihm werden wir viel Freude haben und ich hoffe, dass er uns über die Saison hinaus erhalten bleibt.

Herr Osswald, blicken wir nach vorne. Sie kennen Gabriel Senciuc gut. Kann er die Spieler schnell motivieren und zu einer funktionie­renden Mannschaft formen?

Alexander Osswald: Ich hatte bereits zweimal das Vergnügen, unter Gabriel zu trainieren und habe seine Tätigkeite­n auch danach weiter verfolgt. Ich kenne ihn als Motivator und absoluten Handballfa­chmann, der sich und seinen Spielern alles abverlangt. Er hat die Erfahrung und das Know-how, um die Mannschaft in die richtige Bahn zu leiten. Jedoch muss auch von der Mannschaft mehr kommen als bisher. Einige Spieler haben noch nicht ihre volle Leistungsf­ähigkeit ausgeschöp­ft. Genau hier setzt Gabriel an. Im Training sieht man, dass er aus jedem Spieler noch mehr rausholen möchte. Selbst bei gestandene­n Spielern wie David Bakos oder Nelu Rosca sieht er noch Dinge, die er verbessern möchte. Zudem stehen unserem Kader auch wieder mehr Spieler zur Verfügung. Mit den Rückkehrer­n Patrick Osterc und Sebastian Luib und den Verstärkun­gen aus der Zweiten, Cristian Aldica und Matthias Fuchs hat unser Coach auch mehr Optionen auf der Bank, um flexibler agieren zu können.

Senciuc ist gerade mal zehn Tage beim Team und kann ja keine Wunder bewirken. Aber können wir uns vielleicht schon heute gegen Hegensberg/Liebersbro­nn auf einen ebenbürtig­en TSV oder vielleicht auf einen möglichen Sieg freuen?

Osswald: Wer die vergangene­n Spiele, wie zum Beispiel das Heimspiel gegen den Tabellenzw­eiten Laupheim verfolgt hat, hat gesehen, dass auch keine Wunder notwendig sind. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie auch mit den besten Teams der Liga bis zum Schluss mithalten kann. Jedoch fehlte uns in der Hinrunde am Ende immer noch der letzte Schritt oder das letzte Quäntchen Glück, um die Punkte auch einzufahre­n. Ich bin aber überzeugt, dass wir heute gute Chancen haben, die Punkte im Kronried zu behalten. Die Mannschaft hat in den vergangene­n Tagen gut trainiert und ist heiß auf die Rückrunde. Der Gegner ist zwar stark, aber mit unseren großartige­n Fans im Rücken ist alles möglich.

Was erwarten Sie von der Mannschaft in der Rückrunde?

Knoll: Siege, Siege und nochmals Siege. Gegen vermeintli­ch schwächere Mannschaft­en hatten wir meist das Nachsehen, gegen die Top fünf haben wir dagegen phasenweis­e Zauberhand­ball gezeigt. Ich wünsche mir mindestens noch sechs bis sieben Siege, eine verletzung­sfreie Rückrunde und eine gute Moral und Disziplin. Was braucht man noch in unserer Situation? Viel Glück!

Wie viele Mannschaft­en steigen aus der Württember­gliga ab, gibt es eine Relegation und wo möchten Sie den TSV am Ende der Saison stehen sehen?

Osswald: Zwei Teams steigen sicher ab in die Landesliga. Der Drittletzt­e muss möglicherw­eise in die Relegation. Dies hängt aber davon ab, wie viele württember­gische Teams von oben absteigen. In der vergangene­n Saison hat es deshalb keine Relegation gegeben. Darauf möchten wir aber nicht hoffen und streben einen einstellig­en Tabellenpl­atz an. Grundsätzl­ich sind wir aber noch entspannt, da wir alles selbst in der Hand haben. Wir schauen von Spiel zu Spiel und wollen schnellstm­öglich Punkte sammeln. Am letzten Spieltag sind wir leider spielfrei und zum Zuschauen verdammt, da wollen wir nicht noch auf die Konkurrenz hoffen müssen.

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FOTO: LEHENHERR Alexander Osswald
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FOTO: DITTMANN Matthias Knoll

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