Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Keita spielt, Leipzig hat Respekt
LEIPZIG (SID) - Christian Heidel hätte nichts gegen einen vorzeitigen Transfer von Naby Keita zum FC Liverpool einzuwenden. Schalkes Manager scherzte vor dem Spitzenspiel heute bei RB Leipzig (18.30 Uhr/Sky), er werde dafür seine guten Kontakte zu Liverpools Teammanager Jürgen Klopp aufwärmen.
„Ich werde Kloppo mal anrufen, dass er schnell kommen und Naby abholen soll. Wir würden bei einem sofortigen Transfer sicher nicht einschreiten“, sagte Heidel. Der Club aus dem Ruhrgebiet hat höchsten Respekt vor den Spielkünsten des kraftvollen Guineers, dessen vorzeitiger Wechsel an die Anfield Road von den Engländern heftig betrieben wird.
Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl setzt weiter fest auf seinen MittelfeldStar. Keita werde „gegen Schalke spielen“, betonte er: „Hoffentlich auch gut.“Doch angeblich soll Leipzig seinen technisch starken Mittelfeldspieler nicht um alles in der Welt halten wollen. Laut „Bild“werde der Vizemeister schwach, wenn Liverpool bis zum 31. Januar 20 Millionen Euro drauflegt. Der Transfer zum Sommer bringt RB 70 Millionen Euro. Doch bei den Reds sitzt das Geld nach den 160 Millionen Euro Einnahmen aus dem Verkauf von Philippe Coutinho zum FC Barcelona locker.
Keita soll in Leipzig mittlerweile auch nicht nur noch Befürworter haben. Seine vielen Karten und Sperren – am Samstag droht wieder eine Gelbsperre – und seine Führerschein-Affäre (Strafbefehl nach dem Vorlegen falscher Papiere) sorgten für Misstöne. Auch spielerisch war nicht mehr alles genial, selbst Hasenhüttl kritisierte, dass Keita das „letzte halbe Jahr vielleicht auch nicht immer top gespielt“habe. Heute wird er wieder dringend gebraucht, zumal Spielmacher Emil Forsberg nach einer Bauchmuskelzerrung fehlt. Auch der Einsatz von Nationalspieler Timo Werner (Grippe) von Beginn an ist fraglich. Hasenhüttl hat Respekt vor Schalke: „Sie haben seit 13 Spielen samt Pokal nicht verloren. Das ist eine Mannschaft, die nicht leicht zu besiegen ist.“