Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Wir essen alle viel zu viel Fleisch
Um Tiere und Umwelt zu schonen, sollten wir wenigstens ab und zu auf Schnitzel, Burger und Co. verzichten
Schnitzel mit Pommes, Wienerle, Spaghetti bolognese – auf der Leibspeisenliste vieler Kinder finden sich auch Fleisch- und Wurstgerichte. Etwa 59 Kilo Fleisch isst jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr. Das ist eindeutig zu viel. So steht es zumindest im „Fleischatlas 2018“, der in dieser Woche in Berlin vorgestellt wurde. Experten meinen, dass die Deutschen deutlich weniger Fleisch essen sollten – am besten nur noch die Hälfte.
Das würde vor allem dem Tier- und Umweltschutz zugute kommen. Denn um Fleisch in großen Mengen zu produzieren, müssen sehr viele Tiere gehalten werden. Doch Massentierhaltung ist für die Tiere oft sehr qualvoll. Und auch für die Umwelt sind die vielen Nutztiere ein Problem. Denn die Gülle, also der Kot und Urin von Rindern, Schweinen und Co., die auf den Feldern ausgebracht wird, gefährdet das Grundwasser. Außerdem sind die Gase, die durch das Pupsen von Rindern entstehen, schlecht für das Klima.
Die Experten empfehlen den Deutschen, künftig weniger Fleisch, dafür aber Fleisch in guter Qualität zu essen. Damit leichter zu erkennen ist, woher das Fleisch kommt und wie die Tiere gehalten wurden, fordern sie eine bessere Kennzeichnung.
Vielleicht müssen bald gar keine Tiere mehr sterben, damit wir Fleisch essen können, Denn schon seit Jahren arbeiten Forscher daran, im Labor künstliches Fleisch herzustellen. Dazu werden Zellen, zum Beispiel von Rindern entnommen. In einem sogenannten Bioreaktor vermehren sie sich. Später kann man die Zellen dann wieder herausfiltern und daraus zum Beispiel einen Burger machen. Doch noch ist kein künstliches Fleisch auf dem Markt. Es wäre auch extrem teuer.