Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Pläne sind fertig
Gemeinde wartet auf Zuschüsse für die Sanierung der Michel-Buck-Gemeinschaftsschule
Gemeinde Ertingen wartet auf Zuschüsse für Schulsanierung.
ERTINGEN - Die Gemeinde Ertingen steht in Sachen Schulsanierung parat. Sie hat ihre Hausaufgaben gemacht und wartet auf Fördermittel, die sich durch die neue Zuschusssituation bei Bund und Land in diesem Jahr ergeben. In der Gemeinderatssitzung ging das Planungsbüro Sabine und Jens Kunze noch einmal auf den Planungsstand für die Sanierung des Michel-Buck-Schulcampus ein und gab auch Einblick in die derzeitige Kostenfortschreibung für diese Um- und teilweise Neubaumaßnahme. Rund zehn Millionen müssen von der Gemeinde aufgebracht werden, wobei eine Preissteigerung gegenüber dem letzten Jahr von 3,5 Prozent mit eingerechnet wurde.
Keine großen planerischen Veränderungen brachten die weiteren Ausarbeitungen des Ertinger Architekturbüros. Jens Kunze ging in seinen Ausführungen hauptsächlich auf die Deckenkonstruktionen und die Ausführung der Bodenbeläge in den drei Geschossen ein. Er stellte dar, was bleibt und was neu gemacht wird. So werden sämtliche Decken im Erdgeschoss als Akustikdecken ausgelegt und im Obergeschoss erfolgt im Deckenbereich eine Komplettsanierung.
Entschieden werden muss im Innenbereich noch, welche Türen bleiben und welche durch neue ersetzt werden. Beim Komplettaustausch würden Mehrkosten von rund 45 000 Euro entstehen. Interessant aus brandschutzrechtlichen Gründen ist auch die Unterbringung der Garderoben. Sie müssen künftig in die Klassenzimmer integriert und in entsprechenden Schränken Platz finden. Bei der Fortschreibung der Baukosten wurde eine Preissteigerung von 3,5 Prozent mit eingerechnet. „Damit sind wir auf der sicheren Seite“, so Sabine Kunze. Zudem habe man alles mit eingerechnet, was nicht förderschädlich sei. Bei der Innensanierung komme man so inklusive Ausstattung und Baunebenkosten auf eine Gesamtsumme von 5,7 Millionen Euro. Die Brutto-Gesamtsumme der Außensanierung ist derzeit mit 3,4 Millionen Euro veranschlagt. Dazu kommen noch Kosten für die Anmietung von Schulklassencontainern in Höhe von 591 866 Euro. Somit geht man von Kosten für die stattliche Baumaßnahme in Höhe von rund zehn Millionen Euro aus.
Finanzschwache Gemeinde
Im Mai vergangenen Jahres wurde die geplante Sanierung verschoben, da zum damaligen Zeitpunkt davon ausgegangen werden musste, dass die Sanierung von Schulgebäuden alleinige Sache der kommunalen Schulträger sei. Inzwischen hat sich die Fördersituation geändert. Voraussichtlich im ersten Quartal sollen Fördertöpfe von Bund und Land aufgehen, auf die die Gemeinde Ertingen spekuliert. Das Kommunalinvestitionsgesetz II des Bundes will 3,5 Milliarden Euro an finanzschwache Gemeinden, zu denen Ertingen zählt, ausschütten. Allerdings fließen davon nur 251 Millionen Euro nach Baden-Württemberg. „Es ist gut, dass wir als finanzschwach gelten und fertige Pläne in den Schubladen haben“, so Bürgermeister Jürgen Köhler. Ende März würden die Fördertöpfe fertig sein, so dass man von Seiten der Verwaltung gleich die Anträge stellen werde. Es gibt allerdings keine Doppelförderung. Zuerst werde man an die Töpfe des Bundes und wenn es sein müsse, dann erst das Land um Zuschüsse angehen.
„Das wäre natürlich eine tolle Sache, wenn wir zum Zuge kommen würden“, so der Bürgermeister. Derzeit liege der Fördersatz bei 33 Prozent, was angesichts der Bausumme von etwa zehn Millionen für die Gemeinde eine enorme Entlastung darstellen würde. „Es wird natürlich nicht eins zu eins gefördert“, dämpfte Ortsbaumeister Manfred Fiederer die hohen Erwartungen. Man könne also nicht davon ausgehen, dass von den zehn Millionen 33 Prozent an Zuschüssen eingehen werden. Unabhängig davon stehen der Gemeinde 400 000 Euro Investitionshilfe aus dem Ausgleichsstock des Regierungspräsidiums zu. Allerdings hat die Behörde die Frist für den Baubeginn letztmals bis zum 30. September 2018 verlängert. „Vielleicht können wir bis dahin ein Gewerk bei der Schule anpacken, sonst müssten wir erneut eine Fristverlängerung beim Regierungspräsidium beantragen“, so Bürgermeister Jürgen Köhler.