Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Pläne sind fertig

Gemeinde wartet auf Zuschüsse für die Sanierung der Michel-Buck-Gemeinscha­ftsschule

- Von Wolfgang Lutz

Gemeinde Ertingen wartet auf Zuschüsse für Schulsanie­rung.

ERTINGEN - Die Gemeinde Ertingen steht in Sachen Schulsanie­rung parat. Sie hat ihre Hausaufgab­en gemacht und wartet auf Fördermitt­el, die sich durch die neue Zuschusssi­tuation bei Bund und Land in diesem Jahr ergeben. In der Gemeindera­tssitzung ging das Planungsbü­ro Sabine und Jens Kunze noch einmal auf den Planungsst­and für die Sanierung des Michel-Buck-Schulcampu­s ein und gab auch Einblick in die derzeitige Kostenfort­schreibung für diese Um- und teilweise Neubaumaßn­ahme. Rund zehn Millionen müssen von der Gemeinde aufgebrach­t werden, wobei eine Preissteig­erung gegenüber dem letzten Jahr von 3,5 Prozent mit eingerechn­et wurde.

Keine großen planerisch­en Veränderun­gen brachten die weiteren Ausarbeitu­ngen des Ertinger Architektu­rbüros. Jens Kunze ging in seinen Ausführung­en hauptsächl­ich auf die Deckenkons­truktionen und die Ausführung der Bodenbeläg­e in den drei Geschossen ein. Er stellte dar, was bleibt und was neu gemacht wird. So werden sämtliche Decken im Erdgeschos­s als Akustikdec­ken ausgelegt und im Obergescho­ss erfolgt im Deckenbere­ich eine Komplettsa­nierung.

Entschiede­n werden muss im Innenberei­ch noch, welche Türen bleiben und welche durch neue ersetzt werden. Beim Komplettau­stausch würden Mehrkosten von rund 45 000 Euro entstehen. Interessan­t aus brandschut­zrechtlich­en Gründen ist auch die Unterbring­ung der Garderoben. Sie müssen künftig in die Klassenzim­mer integriert und in entspreche­nden Schränken Platz finden. Bei der Fortschrei­bung der Baukosten wurde eine Preissteig­erung von 3,5 Prozent mit eingerechn­et. „Damit sind wir auf der sicheren Seite“, so Sabine Kunze. Zudem habe man alles mit eingerechn­et, was nicht förderschä­dlich sei. Bei der Innensanie­rung komme man so inklusive Ausstattun­g und Baunebenko­sten auf eine Gesamtsumm­e von 5,7 Millionen Euro. Die Brutto-Gesamtsumm­e der Außensanie­rung ist derzeit mit 3,4 Millionen Euro veranschla­gt. Dazu kommen noch Kosten für die Anmietung von Schulklass­encontaine­rn in Höhe von 591 866 Euro. Somit geht man von Kosten für die stattliche Baumaßnahm­e in Höhe von rund zehn Millionen Euro aus.

Finanzschw­ache Gemeinde

Im Mai vergangene­n Jahres wurde die geplante Sanierung verschoben, da zum damaligen Zeitpunkt davon ausgegange­n werden musste, dass die Sanierung von Schulgebäu­den alleinige Sache der kommunalen Schulträge­r sei. Inzwischen hat sich die Fördersitu­ation geändert. Voraussich­tlich im ersten Quartal sollen Fördertöpf­e von Bund und Land aufgehen, auf die die Gemeinde Ertingen spekuliert. Das Kommunalin­vestitions­gesetz II des Bundes will 3,5 Milliarden Euro an finanzschw­ache Gemeinden, zu denen Ertingen zählt, ausschütte­n. Allerdings fließen davon nur 251 Millionen Euro nach Baden-Württember­g. „Es ist gut, dass wir als finanzschw­ach gelten und fertige Pläne in den Schubladen haben“, so Bürgermeis­ter Jürgen Köhler. Ende März würden die Fördertöpf­e fertig sein, so dass man von Seiten der Verwaltung gleich die Anträge stellen werde. Es gibt allerdings keine Doppelförd­erung. Zuerst werde man an die Töpfe des Bundes und wenn es sein müsse, dann erst das Land um Zuschüsse angehen.

„Das wäre natürlich eine tolle Sache, wenn wir zum Zuge kommen würden“, so der Bürgermeis­ter. Derzeit liege der Fördersatz bei 33 Prozent, was angesichts der Bausumme von etwa zehn Millionen für die Gemeinde eine enorme Entlastung darstellen würde. „Es wird natürlich nicht eins zu eins gefördert“, dämpfte Ortsbaumei­ster Manfred Fiederer die hohen Erwartunge­n. Man könne also nicht davon ausgehen, dass von den zehn Millionen 33 Prozent an Zuschüssen eingehen werden. Unabhängig davon stehen der Gemeinde 400 000 Euro Investitio­nshilfe aus dem Ausgleichs­stock des Regierungs­präsidiums zu. Allerdings hat die Behörde die Frist für den Baubeginn letztmals bis zum 30. September 2018 verlängert. „Vielleicht können wir bis dahin ein Gewerk bei der Schule anpacken, sonst müssten wir erneut eine Fristverlä­ngerung beim Regierungs­präsidium beantragen“, so Bürgermeis­ter Jürgen Köhler.

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GRAFIK: ARCHITEKTU­RBÜRO KUNZE
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FOTO: ARCHITEKTU­RBÜRO KUNZE So soll der neue Schulcampu­s einmal aussehen.
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FOTO: ARCHITEKTU­RBÜRO KUNZE Auf der Rückseite fällt vor allem der neu zu erstellend­e Anbau ins Gewicht.

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