Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Debütantinnen am Werk
Die Notlüge (ARD, Mi., 20.15 Uhr) –
Ein Debütantinnenwerk! Für Regisseurin Marie Kreutzer sowie Drehbuchautorin Pia Hierzegger, die als Patrizia auch eine Hauptrolle übernahm, war dies ihr erster Fernsehfilm. Vielleicht ist ihnen deswegen auf halber Strecke die Puste etwas ausgegangen. Immerhin: Der Aufmarsch der Patchwork-Familie beim 80. Geburtstag von Huberts Mama ist so chaotisch wie verlogen – Parallelen zum wirklichen Leben sind durchaus erkennbar. Der Seniorin wird ein mehr oder weniger geglücktes Familientheater vorgespielt, weil sich Hubert (Josef Hader) wieder einmal vor der Wahrheit drückt. Zwar hat der erfolgreiche TV-Moderator seine Freundin Patrizia mitgebracht, um sie der Mama vorzustellen. Aber der verklemmte Hubert kneift. Seine Ex (Brigitte Hobmeier), schwanger vom neuen Freund Wolfi, spielt um des lieben Friedens willen mit. Genauso wie Wolfi (Andreas Kiendl), der sich als ihr Bruder ausgibt, und Patrizia als seine Frau vorstellt. Erstaunlich, dass der Nachwuchs bei diesem Verwirrspiel keine Fehler macht. Wobei mehr komische Patzer aus Kindermund nicht schaden würden, wenn es denn eine Komödie sein soll. Aber offensichtlich war den Macherinnen das Thema dafür wiederum zu ernst.
Dass am Ende Hubert richtig abgewatscht wird, kommt nicht allzu überraschend. Überlegen in diesem Szenario: Christine Ostermayer als abgeklärte Jubilarin.