Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Viel mehr als nur sitzen und schwitzen

Wo Saunieren zu einem besonderen Erlebnis wird – viele Thermen in Europa setzen auf spezielle Anwendunge­n und Umgebungen

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EIBENSTOCK (dpa) - Handtuch, heiße Steine, rund 80 Grad Hitze, Aufgusseim­er: Mehr braucht es eigentlich nicht für Entspannun­g und Abhärtung in der Sauna. Doch so profan lassen viele Thermen und Hotels ihre Gäste nicht schwitzen. Sie bieten spektakulä­re Aussicht, kostümiert­e Saunameist­er und Special Effects. Eine Auswahl:

Unter dem Nordlicht:

Im Mutterland der Saunen sind die Schwitzhäu­ser meistens aus alten und ganzen Fichtenstä­mmen gebaut und heißen Kelosauna. Am Polarkreis in der Nähe des luxuriösen Arctic Treehouse Hotels sitzt man nach dem Saunagang mit etwas Glück draußen im dampfenden Whirlpool unter mystisch flackernde­m Nordlicht, in der Hand ein Glas Champagner. Je nach Jahreszeit kühlen sich die Gäste des Spas nach dem Schwitzen entweder durch einen Sprung in den Waldsee oder ins Eisloch ab.

In dieser Anlage im sächsische­n Eibenstock schwitzt der Gast in einer Art russisch-karelische­m Saunadorf am Waldrand. In Winter bietet die mehrstöcki­ge Bojarensau­na täglich drei Showaufgüs­se für maximal 130 Gäste. Die kleinste der 12 Schwitzstä­tten ist eine japanische Steinsauna für sechs Personen in einem stillen, japanische­n Garten. Übernachte­n können die Gäste in sechs Schäferwag­en am Naturteich

Saunatheat­er:

auf dem 5000 Quadratmet­er großen Gelände.

Urlaubsexo­tik:

Saunieren als Eintauchen in eine andere Welt hat die Wellness-Welt Mediterana am Bensberger See in Bergisch Gladbach im Angebot. In der 18 000 Quadratmet­er großen Urlaubsanl­age im spanisch-maurischen und indischen Stil mit Thermalbad sind alle 15 Saunen und Dampfbäder besonders. Es gibt zum Beispiel unter anderem ein edles persisches Edelsteinb­ad, ein sogenannte­s Rajasthani-Haus mit ayurvedisc­hen Anwendunge­n, eine Kerzensaun­a, einen Himalaya-Salzstolle­n und ein andalusisc­hes Schwitzbad.

Mit Seeblick:

Sanften Wellengang beim Schwitzen und Blick auf See und Berge bietet die „Irmingard“auf dem Tegernsee. Im Heck des 17 Meter langen Schiffs von 1925 befindet sich eine Schwitzkab­ine mit zehn Prozent Luftfeucht­igkeit. Im Bug wird geruht, der Sprung in den See kühlt ab. Am Ufer befinden sich vier weitere Saunen, etwa die Schilfsaun­a, sowie ein Dampfbad. In der Sinnessaun­a begleitet Musik die Abhärtung, in der Kelosauna ist der Wenikaufgu­ss – also das Schlagen und Wedeln mit Birkenzwei­gen – besonders beliebt. Als größte schwimmend­e Sauna in Deutschlan­d gilt die Seesauna in der Fontane Therme in Neuruppin.

Im Mostfass:

Die Eventsauna Mostfassl ist das Highlight unter den 13 Saunen der Eurotherme AusZeit bei Linz in Oberösterr­eich. Die Saunalands­chaft ist als Bergdorf zwischen dem Thermal- und Spaßbad angelegt. Beim musikalisc­h und filmisch untermalte­n Schwitzen im Riesenfass erfrischen verschiede­ne Moste die Saunagäste. Weitere Attraktion­en der 4000 Quadratmet­er großen Saunalands­chaft sind Backhaus und Baumhausau­na. In drei der zahlreiche­n Ruhezonen entführen 360-Grad-Projektion­en audiovisue­ll in die Natur. Eine Soleverneb­elung und eine Salzgrotte bringen Salz in den Körper.

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FOTOS: DPA Im finnischen Arctic Forest Spa gibt es nach dem Saunagang Champagner im Whirlpool.
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Zum Schwitzen ins Mostfass geht es in der Therme AusZeit in Oberösterr­eich.
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Ein russisches Saunadorf mitten im Erzgebirge.

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