Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Heizzentrale kommt ans Nahwärmenetz
Mit dem Ausbau wird in Dürmentingen auch die Versorgung mit schnellem Internet vorbereitet
DÜRMENTINGEN - Die Gemeinde Dürmentingen gibt ihre in die Jahre gekommene Hackschnitzelheizung auf und lässt das Rathaus, das Feuerwehrgerätehaus und die Turnund Festhalle an das Nahwärmenetz der Energiegenossenschaft Dürmentingen anschließen. Die möchte im Frühjahr damit beginnen, weite Teile des Kernorts mit der aus der Biogasanlage gewonnenen Abwärme zu versorgen.
Erst Ende 2015 war für die Hackschnitzelheizung eine neue Einbringtechnik installiert worden. Jetzt ist die Förderschnecke gerissen, informierte die Verwaltung den Gemeinderat. Es sei recht kalt gewesen im Rathaus, berichtete Bürgermeister Dietmar Holstein: „Unsere Damen sind fast erfroren letzte Woche“.
Hauptamtsleiter Wolfgang Lang gab seiner Befürchtung Ausdruck, dass zunehmend mit Reparaturen zu rechen sei: „Jetzt geht es los. Wir haben immer wieder Störungsmeldungen.“Man müsse dazu 2000 Euro jährlich vorhalten; in spätestens zwei bis drei Jahren sei dann wohl ein Komplettaustausch der Heizungsanlage unausweichlich.
Seit zehn Jahren werde bereits die Schule mit Nahwärme von der Energiegenossenschaft versorgt. „Das ist eine problemlose Sache“, stellte Lang fest. Die Technik sei bedienungsund wartungsfreundlich. Er warb deshalb dafür, auch die weiteren kommunalen Gebäude anzuschließen.
Die Kosten für den Anschluss bezifferte der Hauptamtsleiter auf 21 000 Euro. Wenn ein Darlehen über 12 000 Euro in Anspruch genommen werde, ergebe sich eine Amortisationszeit von etwa acht Jahren. Werde darauf verzichtet, amortisiere sich der Anschluss in drei bis vier Jahren. Mit eingerechnet ist auch die Ablöseentschädigung für die Kündigung des bis 2020 geschlossenen Altvertrags sowie die Entsorgung der alten Heizung.
Lang sprach sich auch dafür aus, den Beschluss des Gemeinderats schnell umzusetzen, „bevor es den nächsten Crash gibt“. Der Abnahmepreis bei etwa 20 000 Kilowatt im Jahr sei günstiger als bisher: „Der Liefervertrag ist identisch mit dem, den jeder Privatmann hat.“
Die Gemeinde wird im Zuge des Ausbaus der Nahwärmeversorgung Synergien nutzen und Leerrohre verlegen für den Ausbau des Breitbandnetzes im Ort. „Das ist die Grundlage für die flächendeckende Versorgung.“