Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Starker Kampf, kein Ertrag
Ravensburg Towerstars verlieren in der Deutschen Eishockey-Liga 2 bei den Löwen Frankfurt mit 3:4
FRANKFURT (tk) - Auch das zweite Spiel des Wochenendes haben die Ravensburg Towerstars in der Deutschen Eishockey-Liga 2 verloren. Zwar hielten die Towerstars am Sonntag beim amtierenden Meister Löwen Frankfurt gut mit. Vier Minuten vor Schluss musste Ravensburg aber den entscheidenden Treffer zum 3:4 hinnehmen.
„Wir haben uns kämpferisch sehr gut verkauft“, sagte Towerstars-Trainer Jiri Ehrenberger. „Am Ende haben wir leider die Zwei-gegen-einsSituation zugelassen.“Bei den Frankfurtern fehlte etwas überraschend der Topscorer C.J. Stretch. Weil sich die Löwen den Luxus leisteten, in Goalie Antti Karjalainen den fünften Ausländer zu verpflichten, muss immer ein Kontingentspieler aussetzen. Am Sonntag traf es eben Stretch. Solche Luxusprobleme hat Ehrenberger nicht, er musste weiter auf die verletzten Kontingentstürmer Jakub Svoboda, Adam Lapsansky und Mathieu Pompei verzichten.
Roloff und Buzzeo legen vor
Dennoch legten die Towerstars bei den Hessen gut los. Goalie Jonas Langmann zeigte sich wie am Freitag beim 2:5 gegen Crimmitschau in starker Verfassung und wehrte die Schüsse von Nils Liesegang, Brett Breitkreuz, Patrick Jarrett und Martin Schymainski ab. In Überzahl traf Sören Sturm nur den Pfosten, Carter Proft verfehlte im Nachschuss das leere Tor. In der sechsten Minute gewann Ravensburg auf der rechten Seite das Bully, Daniel Schwamberger zog ab, Proft fälschte ab und Goalie Karjalainen griff am Puck vorbei. Das nutzte Brian Roloff aus – 1:0.
In der achten Minute waren die Towerstars am Drücker und zogen einige Male gefährlich ab. Am besten machte es Justin Buzzeo, der auf 2:0 erhöhte. Karjalainen hatte Sekunden zuvor seine Kelle verloren und war somit noch nicht wieder in optimaler Position. Als Matthew Pistilli frei vor Langmann auftauchte, musste Ravensburgs Schlussmann die nächste Parade auspacken. In der 16. Minute traf Pistilli aber aus kurzer Entfernung zum 1:2 – nicht unverdient, weil Frankfurt viel Druck machte. Die dicke Chance zum nächsten Treffer hatte aber Ravensburg. Roloff schickte Daniel Pfaffengut, der jedoch an Karjalainen scheiterte.
Das zweite Drittel ging genauso rasant weiter wie das erste. 20 Sekunden waren gerade erst gespielt, als Jarrett vor dem Towerstars-Tor zu viel Platz hatte und zum 2:2 ausglich. Die Towerstars setzten jedoch postwendend an der Bande gut nach, vor dem Tor zog David Zucker ab. Die Frage war: Tor oder Latte? Das Spiel lief zunächst weiter und wurde erst nach einer Strafzeit gegen Kilian Keller unterbrochen. Die Schiedsrichter schauten sich Zuckers Schuss auf Video an und entschieden auf Latte.
Frankfurt machte nun mächtig Druck, Lukas Koziol traf ebenfalls die Latte. Ravensburg schaffte kaum noch Entlastung und war in der 30. Minute erneut in Unterzahl. Doch Arturs Kruminsch eroberte sich die Scheibe, passte beim Konter zu Daniel Pfaffengut, der das 3:2 erzielte. Proft und dreimal Buzzeo hatten weitere gute Möglichkeiten, ehe Frankfurt wieder das Kommando übernahm. Die Löwen schnürten die Gäste in deren Drittel ein, doch die Ravensburger kämpften stark.
In Unterzahl hatten die Towerstars wieder Glück, denn sowohl Clarke Breitkreuz als auch Tim Schüle trafen nur das Torgestänge. Über den Pfiff zur zweiten Pause waren die Ravensburger alles andere als unglücklich. Die Statistik wies für das zweite Drittel ein Schussverhältnis von 18:5 für Frankfurt aus. Der Spielstand lautete aber 3:2 für Ravensburg. Doch nicht lange. Wieder schlugen die Frankfurter in der Anfangsminute eines Drittels zu. Die Unterzahl nach einer Strafe gegen Vincenz Mayer hatten die Towerstars gerade überstanden, da stand Pistilli frei vor Langmann – 3:3.
Frankfurt war klar die spielbestimmende Mannschaft, aber die Towerstars hatten Langmann. Der Goalie entschärfte weiter Schuss um Schuss – notfalls auch mit der Maske. Es ging fast nur in eine Richtung, Ravensburg kam kaum zu Angriffen. In der 56. Minute passierte dann das Unvermeidliche: Liesegang brachte die Löwen mit 4:3 in Front und sicherte Frankfurt die drei Punkte.
Löwen Frankfurt – Ravensburg Towerstars 4:3 (1:2, 1:1, 1:0) Tore: 0:1 (5:23) Brian Roloff (Proft, Schwamberger), 0:2 (7:41) Justin Buzzeo (Keller), 1:2 (15:35) Matthew Pistilli (B. Breitkreuz, Liesegang), 2:2 (20:20) Patrick Jarrett (MacLeod, Faber), 2:3 (31:16 UZ) Daniel Pfaffengut (Kruminsch), 3:3 (40:57) Matthew Pistilli (Liesegang, Schüle), 4:3 (55:35) Nils Liesegang (Dumont, Faber) Strafen: Frankfurt 4 Minuten, Ravensburg 6 Minuten Zuschauer: 5311