Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ablachschule wirbt für Schulweg zu Fuß
Mit Sternmarsch machen 350 Grundschüler auf Laufbushaltestellen aufmerksam
MENGEN - „Ich kann zu Fuß zur Schule gehen“– Dieses Lied hat Ohrwurm-Potenzial und ist am Mittwochmorgen aus 350 Kinderkehlen lauthals auf dem Schulhof der Ablachschule geschmettert worden. Mit einem Sternmarsch zu sechs so genannten Laufbushaltestellen machten Lehrer und Schüler gemeinsam dafür Werbung, zu Fuß zur Schule zu kommen. Diese Aktion und die Einrichtung der Haltestellen ist der Beitrag der Grundschule zum Wettbewerb „Weg vom Auto“für einen sichereren Schulweg.
„Unsere Kinder sollen motiviert werden, am Laufen Spaß zu haben und die Eltern, ihr Auto in der Garage zu lassen oder die Kinder lieber zu den Haltestellen zu bringen“, sagt Stefanie Klein, stellvertretende Leiterin der Ablachschule. Trotz jährlicher Elternbriefe und den Hinweisen, dass sämtliche Parkplätze an der Ablachschule nur für Schulpersonal vorgesehen sind, würden immer noch zu viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto bis direkt zur Ablachschule bringen. „Dann stauen sich die Autos im Parkplatzbereich und große SUVs wenden genau dort, wo die Kinder aus Ennetach herübergelaufen kommen oder andere Kinder aus Autos aussteigen“, sagt sie. Lieber zum Treffpunkt fahren Von Ennetach aus gibt es bereits einen gut funktionierenden Laufbus am Morgen, der von Eltern begleitet wird. „Dieses Konzept wollen wir in vereinfachter Form für weitere günstige Stellen etablieren“, sagt Klein. Dabei schwebt dem Kollegium vor, dass Kinder sich an den ausgewählten Stellen treffen und von dort aus ohne Eltern zur Schule laufen. Diese können ihre Kinder bis zu diesen Treffpunkten zu Fuß oder mit dem Auto bringen. „Die Stellen sind übersichtlich und so wird der Verkehr an der Schule entzerrt“, sagt Klein.
Am Mittwochmorgen laufen die Kinder mit Taschenlampen und Transparenten ausgerüstet zu den sechs ausgewählten Punkten. Sie befinden sich am Seelenhäusle und am Brunnen in Ennetach, am Haus von Dr. Fischer in der Granheimer Straße, an der Ablachhalle, auf dem Hof der Liebfrauenkirche sowie am Brunnen am Graben beim Alten Fuchs. Auf dem Weg erklären die Lehrer den Kindern mögliche Gefahrstellen und worauf sie beim Schulweg achten sollen.
„Wir hoffen darauf, dass die Kinder Gefallen daran finden, gemeinsam vom Treffpunkt zur Schule zu gehen und das dann aktiv bei ihren Eltern einfordern“, sagt Klein. „Vielleicht erreichen wir auf diesem Weg etwas.“Auch wenn die Kinder mit ihren Transparenten auf Gehwegen unterwegs waren, hat die Schulleitung den Sternmarsch wie eine Demonstration beim Landratsamt anmelden müssen. Sogar die Polizei zeigte während des Laufs der Kinder mit einem Streifenwagen Präsenz.
Stefanie Klein ist mit einer Gruppe von Erst- und Drittklässlern im Schein von vielen Taschenlampen zur Liebfrauenkirche gelaufen. An einer Laterne befestigt sie ein dreieckiges Schild mit der Aufforderung „Komm, lauf mit!“. Es soll auf den Treffpunkt des Laufbusses aufmerksam machen. Zwei Fußabdrücke, die sie mit den Kindern auf den Boden klebt, sollen den Weg in Richtung Schule weisen. „Hier wäre natürlich wünschenswert, wenn die Stadt dauerhafte, richtige Schilder installieren würde.“Die Schilder haben übrigens Schüler der Ablachschule in einem internen Malwettbewerb entworfen. Die Kinder aus der Ganztagsbetreuung haben die ihrer Meinung nach sechs besten ausgewählt, die nun provisorisch auf die Haltestellen verweisen.
Bis Montag, 19. März, können Vorschläge für den Wettbewerb „Weg vom Auto“bei der Stadtverwaltung Mengen eingereicht werden. Fragen beantwortet Eva Schultz unter Telefon 07572/ 607107 oder eva.schultz@mengen.de.