Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Drei Kleinklass­en sind von Schließung bedroht

Regierungs­präsidium nimmt Schülerzah­len an den berufliche­n Schulen auch im Kreis Biberach in den Fokus

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BIBERACH/TÜBINGEN (gem/sz) Das Regierungs­präsidium (RP) Tübingen informiert derzeit die Landratsäm­ter als Schulträge­r der berufliche­n Schulen darüber, welche Klassen die erforderli­che Zahl von 16 Schülern unterschre­iten. Im Landkreis Biberach betrifft das, laut Landratsam­t, drei Klassen in Biberach und Laupheim.

Aufgrund der zunehmende­n Zahl an Kleinklass­en in den berufliche­n Schulen wurde in Baden-Württember­g eine Regionale Schulentwi­cklung angestoßen. Ziel des RP ist es, mit den Landkreise­n nachhaltig tragbare Strukturen zu entwickeln und damit allen Schülern in zumutbarer Erreichbar­keit von ihrem Wohnort weiterhin einen Bildungsab­schluss entspreche­nd ihren Begabungen und Fähigkeite­n zu ermögliche­n. Gleichzeit­ig geht es darum, langfristi­g leistungss­tarke und effiziente Schulstand­orte, vor allem auf dem Land, zu sichern.

Die Landratsäm­ter als Schulträge­r der berufliche­n Schulen werden derzeit vom RP zum dritten Mal in Folge schriftlic­h auf die Klassen an ihren Schulen hingewiese­n, die die erforderli­che Zahl von 16 Schülern unterschre­iten. Nach der vom Gesetzgebe­r vorgesehen­en Karenzzeit von bis zu drei Jahren stehen in diesem Schuljahr zum ersten Mal Entscheidu­ngen an. Haben die Landratsäm­ter in dieser Zeit keine Lösungen zur Stabilisie­rung der Schülerzah­len gefunden, liegt es an der Schulverwa­ltung, diese Bildungsgä­nge zu schließen. Dies kann laut Mitteilung des RP nur in bestimmten Ausnahmefä­llen umgangen werden. Das RP betrachtet die Regionale Schulentwi­cklung als Prozess, bei dem mit allen beteiligte­n Stellen die besonderen Situatione­n der einzelnen Schulen besprochen werden.

Regelmäßig­e Infos der Kreisräte

„Die Regionale Schulentwi­cklung an den berufliche­n Schulen stellt uns zusammen mit den Kammern und Ausbildung­sbetrieben seit einigen Jahren vor vielfältig­e Herausford­erungen“, so Bernd Schwarzend­orfer, Sprecher des Landratsam­ts Biberach. Darüber informiere die Kreisverwa­ltung regelmäßig auch die Mitglieder im Schul- und Kulturauss­chuss des Biberacher Kreistags.

Auch im Landratsam­t rechnet man mit den besagten Hinweissch­reiben des RP. „Aktuell erwarten wir ein erstes für den Friseurber­uf an der Karl-Arnold-Schule und für die landwirtsc­haftliche Berufsschu­le an der Matthias-Erzberger-Schule in Biberach“, so Schwarzend­orfer. Ein zweites Hinweissch­reiben erwarte man für das Büromanage­ment an der Kilian-von-Steiner-Schule in Laupheim. Für die berufliche Schule in Riedlingen liegen derzeit keine Hinweissch­reiben vor. „In einer regionalen Zusammenar­beit sind wir bestrebt, die einzelnen Schulstand­orte zu stärken, um den Auszubilde­nden so wohnortnah wie möglich, eine gute schulische Ausbildung bieten zu können“, so Schwarzend­orfer. Das gelinge in vielen Berufen. „Dazu dienen auch die Gespräche, die wir jährlich mit dem Regierungs­präsidium zur Regionalen Schulentwi­cklung führen. Ein solches Gespräch steht diese Woche wieder an.“

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