Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Narren ziehen durch Schussenrieds Straßen
60 Fasnetsgruppen sorgen trotz Schneetreiben für einen bunten Umzug
BAD SCHUSSENRIED (böl/geru)Mehr als 60 Fasnetsgruppen sind am Rosenmontag durch die Straßen von Bad Schussenried gezogen, zuerst bei dichtem Schneefall, später dann bei Sonnenschein. Das wechselhafte Wetter hielt die Narren aber nicht davon ab, Spaß zu haben und die Fasnet noch einmal richtig zu feiern.
Wer zu nah an der Wegstrecke stand, musste stets damit rechnen, eingeseift, mit Sägespänen überschüttet oder entführt zu werden. Die Narren ließen keine Gelegenheit aus. Eine Gruppe hatte sogar ein Gerät dabei, mit dem gewöhnlich Christbäume eingepackt werden – am Rosenmontag wurden vor allem junge Frauen durch die Maschine geschoben. Viele Narren trugen traditionelle Rätschen bei sich, die einen Höllenlärm machten, andere sorgten mit Sägespänen und allerlei anderem für stinkenden Rauch.
Wie immer eröffnete die Stadtkapelle Bad Schussenried den Rosenmontagsumzug, gefolgt vom Narrenverein Bierstetten. Mit lautem Geheul, ihre Tomahawks schwingend, rannten danach die Indianer der Narrenzunft Ebersbach-Musbach durch die Straßen. Die Narren aus Olzreute begrüßen die Zuschauer mit einem lauten „Gomba – Gurra“. Richtig laut wurde es, als die PushItz aus Marbach vor der Tribüne vorbeiliefen. Mit ihrer unverwechselbaren Guggamusik sorgten sie für richtig gute Stimmung.
Jede der Gruppen wurde vom Schussenrieder Fasnetsduo Markus Gögler und Wolfgang Mayerföls fachgerecht angekündigt und mit dem entsprechenden Ruf begrüßt. Dorthin, wo es am lautesten richtig schallte, flogen die meisten Süßigkeiten. Mehrere Hexengruppen zeigten, wie geübt sie darin sind, innerhalb von Sekunden stabile Pyramiden zu bauen – trotz Schnee und Kälte. Der Rosenmontagsumzug schlängelte sich knapp zwei Stunden durch die Innenstadt, dann war Schluss. Danach ging die Party noch auf dem Marktplatz und vor dem Törle fröhlich weiter.