Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Im Reich der wilden Tiere
Bürgerball mit dem Motto „Party Animals“unterhält mit Witz, Gesang und Tanz
LANGENENSLINGEN - Viele als Tiere verkleidete Narren gab es beim Bürgerball des Narrenvereins Langenenslingen zu sehen. Passend zum Motto des Abends „Party Animals“drehte sich auch das Programm rund um die Tierwelt. Zu Beginn des Bürgerballs konnten die Spenden des Zunftmeisterempfangs des Nachtumzugs an die Angelo-Stiftung übergeben werden. Diese setzt sich für krebskranke Kinder ein. Hier kam ein Betrag von 1111,11 Euro zusammen.
Die Moderation übernahmen getreu dem Motto des Abends zwei Eichhörnchen (Bettina Sauter und Kerstin Holderried). Diese eröffneten ihre Moderation im Duett singend und führten mit Witzen und kleinen Sticheleien gegen den Nachbarort Andelfingen durch das Programm. Klaus Polm betonte, dass er zwar alle Langenenslinger Teilgemeinden liebe, für ihn zähle aber „Langenenslingen first“. Seine Rede behandelte verschiedene Tierarten und bezog diese auf Personen der Gemeinde. Die Pointen lieferte dabei eine Närrin mit verschiedenen Gesangseinlagen: Von „das bisschen Haushalt“bis zu „alle Vögel sind schon da“, animierten die bekannten Lieder auch das Publikum zum Mitsingen. Besonders witzig waren die Kabelleien zwischen Büttenredner und der Band „Hautnah“. Hier freute sich Polm diebisch, sobald die Band eines der Lieder nicht kannte und spontan auswendig mitspielen konnte.
Bei den Tieren arbeitete sich der Büttenredner im Reim am Schwein, der Kuh und den Vögeln ab. Nur ein Tier wollte ihm beim Blick auf die anwesende Andelfinger Biberzunft nicht einfallen: „Mir fällt von dem Tier nicht mal mehr der Name ein. Ich glaube es war eine Mischung zwischen Otter und Schwein.“
Der Tanz der Maskengruppe wurde untermalt von bekannten Liedern der Filme „Das Dschungelbuch“und „Der König der Löwen“. Zu Liedern wie „Hakuka Matata“und „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“zeigten die Maskenträger einen guten Tanz. Danach betrat der Bibu-Babu-Bär (Jens Polm) die Bühne. Der sprach immer wieder mit sich selbst und brachte so manchen Wortwitz: „Die glauben noch, ich bin nicht ganz saubär“. Der Bär stellte sich viele Fragen, etwa wie sich Frösche fortpflanzen, da sie ja Angst vor dem Klapperstorch hätten. Auch die Laute verschiedener Tiere stellte er mit Instrumenten dar. Dabei erklärte er, dass Bienen nur summen, weil sie den Text nicht kennen.
Der Fanfarenzug interpretierte das Märchen Aschenputtel neu und verlegte es in die heutige Zeit. So wurde aus Aschenputtel das Flaschenputtel, das in einer modernen Patchwork-Familie lebt. Während die Grundgeschichte des Märchens gleich blieb, wurden einige Umstände auf den Kopf gestellt: So war der Ball des Prinzen in dieser Version eine Facebook-Party. Flaschenputtel verlor auch keinen Schuh. Stattdessen suchte der Prinz das Gegenstück eines zerrissenen Flaschen-Pfandbons. Doch das Ende der Geschichte blieb gleich: Der Pfandbon wurde passend zugeordnet und der Prinz fand sein Flaschenputtel.
Das Dorfgeschehen spielte im „Zoo Langenenslingen“, der eine Ortsverwaltung darstellen sollte. Löwe Andi als Oberhaupt, Pinguin Meini als Bauamtsleiter und Faultier Huchli als Sekretärin. Huchli sprach als Faultier nur sehr langsam. Um wieder auf eine normale Sprechgeschwindigkeit zu kommen, musste sie regelmäßig Kaffee nachschütten. Besprochen wurden Alkoholgeschichten im Ort, ebenso wie die Bauanträge einer extralauten Spezialklingel und eines Rhabarberschutzzauns. Aber auch eine Biberzucht in Andelfingen wurde in den Raum geworfen. Hier könne man bei der Fleischproduktion zweigleisig fahren. Auf der einen Seite günstige Biber in Masse, auf der anderen Seite das Premiumprodukt: der Bio-Biber. Aber auch Probleme mit der grünfärbenden Waschmaschine und ein umgekippter Bagger wurden auf Korn genommen. So wurde das Lied angestimmt: „Wer baggert da noch so spät am Baggerloch?“
Um Tupperparties und den Thermomix ging es in den beiden Gesangsstücken „Ich geh tuppern, was machst du?“und „Thermomix isch very guat, weil er so guat kocha duat“. Abwechselnd sang hier eine Frauengruppe gegen eine Männergruppe an. Beim Thermomix kritisierten die Männer: „Der blöde Thermomix, sie würdigt mich keines Blicks“und meinten damit ihre Frauen. Doch dann entdeckten sie selbst die Vorzüge des Geräts und dichteten ihm so manche abwegige Fähigkeit an: vom Kompostieren und Farbe rühren, bis hin zum Dachbalken sägen und Estrich legen. Dafür ernteten sie beim Publikum viele Lacher. Den Abschluss machten die Tanzmädels, die als Löwen verkleidet, zu Liedern wie „I like to move it“ihre gut einstudierte Choreografie zeigten.
„Mir fällt von dem Tier nicht mal mehr der Name ein. Ich glaube es war eine Mischung zwischen Otter und Schwein.“Klaus Polm