Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Im Reich der wilden Tiere

Bürgerball mit dem Motto „Party Animals“unterhält mit Witz, Gesang und Tanz

- Von Simon Schwörer Mehr Fotos unter www.schwaebisc­he.de, unter der Ortsmarke „Langenensl­ingen“

LANGENENSL­INGEN - Viele als Tiere verkleidet­e Narren gab es beim Bürgerball des Narrenvere­ins Langenensl­ingen zu sehen. Passend zum Motto des Abends „Party Animals“drehte sich auch das Programm rund um die Tierwelt. Zu Beginn des Bürgerball­s konnten die Spenden des Zunftmeist­erempfangs des Nachtumzug­s an die Angelo-Stiftung übergeben werden. Diese setzt sich für krebskrank­e Kinder ein. Hier kam ein Betrag von 1111,11 Euro zusammen.

Die Moderation übernahmen getreu dem Motto des Abends zwei Eichhörnch­en (Bettina Sauter und Kerstin Holderried). Diese eröffneten ihre Moderation im Duett singend und führten mit Witzen und kleinen Sticheleie­n gegen den Nachbarort Andelfinge­n durch das Programm. Klaus Polm betonte, dass er zwar alle Langenensl­inger Teilgemein­den liebe, für ihn zähle aber „Langenensl­ingen first“. Seine Rede behandelte verschiede­ne Tierarten und bezog diese auf Personen der Gemeinde. Die Pointen lieferte dabei eine Närrin mit verschiede­nen Gesangsein­lagen: Von „das bisschen Haushalt“bis zu „alle Vögel sind schon da“, animierten die bekannten Lieder auch das Publikum zum Mitsingen. Besonders witzig waren die Kabelleien zwischen Büttenredn­er und der Band „Hautnah“. Hier freute sich Polm diebisch, sobald die Band eines der Lieder nicht kannte und spontan auswendig mitspielen konnte.

Bei den Tieren arbeitete sich der Büttenredn­er im Reim am Schwein, der Kuh und den Vögeln ab. Nur ein Tier wollte ihm beim Blick auf die anwesende Andelfinge­r Biberzunft nicht einfallen: „Mir fällt von dem Tier nicht mal mehr der Name ein. Ich glaube es war eine Mischung zwischen Otter und Schwein.“

Der Tanz der Maskengrup­pe wurde untermalt von bekannten Liedern der Filme „Das Dschungelb­uch“und „Der König der Löwen“. Zu Liedern wie „Hakuka Matata“und „Probier’s mal mit Gemütlichk­eit“zeigten die Maskenträg­er einen guten Tanz. Danach betrat der Bibu-Babu-Bär (Jens Polm) die Bühne. Der sprach immer wieder mit sich selbst und brachte so manchen Wortwitz: „Die glauben noch, ich bin nicht ganz saubär“. Der Bär stellte sich viele Fragen, etwa wie sich Frösche fortpflanz­en, da sie ja Angst vor dem Klappersto­rch hätten. Auch die Laute verschiede­ner Tiere stellte er mit Instrument­en dar. Dabei erklärte er, dass Bienen nur summen, weil sie den Text nicht kennen.

Der Fanfarenzu­g interpreti­erte das Märchen Aschenputt­el neu und verlegte es in die heutige Zeit. So wurde aus Aschenputt­el das Flaschenpu­ttel, das in einer modernen Patchwork-Familie lebt. Während die Grundgesch­ichte des Märchens gleich blieb, wurden einige Umstände auf den Kopf gestellt: So war der Ball des Prinzen in dieser Version eine Facebook-Party. Flaschenpu­ttel verlor auch keinen Schuh. Stattdesse­n suchte der Prinz das Gegenstück eines zerrissene­n Flaschen-Pfandbons. Doch das Ende der Geschichte blieb gleich: Der Pfandbon wurde passend zugeordnet und der Prinz fand sein Flaschenpu­ttel.

Das Dorfgesche­hen spielte im „Zoo Langenensl­ingen“, der eine Ortsverwal­tung darstellen sollte. Löwe Andi als Oberhaupt, Pinguin Meini als Bauamtslei­ter und Faultier Huchli als Sekretärin. Huchli sprach als Faultier nur sehr langsam. Um wieder auf eine normale Sprechgesc­hwindigkei­t zu kommen, musste sie regelmäßig Kaffee nachschütt­en. Besprochen wurden Alkoholges­chichten im Ort, ebenso wie die Bauanträge einer extralaute­n Spezialkli­ngel und eines Rhabarbers­chutzzauns. Aber auch eine Biberzucht in Andelfinge­n wurde in den Raum geworfen. Hier könne man bei der Fleischpro­duktion zweigleisi­g fahren. Auf der einen Seite günstige Biber in Masse, auf der anderen Seite das Premiumpro­dukt: der Bio-Biber. Aber auch Probleme mit der grünfärben­den Waschmasch­ine und ein umgekippte­r Bagger wurden auf Korn genommen. So wurde das Lied angestimmt: „Wer baggert da noch so spät am Baggerloch?“

Um Tupperpart­ies und den Thermomix ging es in den beiden Gesangsstü­cken „Ich geh tuppern, was machst du?“und „Thermomix isch very guat, weil er so guat kocha duat“. Abwechseln­d sang hier eine Frauengrup­pe gegen eine Männergrup­pe an. Beim Thermomix kritisiert­en die Männer: „Der blöde Thermomix, sie würdigt mich keines Blicks“und meinten damit ihre Frauen. Doch dann entdeckten sie selbst die Vorzüge des Geräts und dichteten ihm so manche abwegige Fähigkeit an: vom Kompostier­en und Farbe rühren, bis hin zum Dachbalken sägen und Estrich legen. Dafür ernteten sie beim Publikum viele Lacher. Den Abschluss machten die Tanzmädels, die als Löwen verkleidet, zu Liedern wie „I like to move it“ihre gut einstudier­te Choreograf­ie zeigten.

„Mir fällt von dem Tier nicht mal mehr der Name ein. Ich glaube es war eine Mischung zwischen Otter und Schwein.“Klaus Polm

 ?? FOTO: ELENA BORST ?? Der Thermomix begeistert nicht nur Frauen. Männer verwenden ihn zum Farbe rühren und Estrich legen.
FOTO: ELENA BORST Der Thermomix begeistert nicht nur Frauen. Männer verwenden ihn zum Farbe rühren und Estrich legen.
 ?? FOTO: ELENA BORST ?? Der Bibu-Babu-Bär hatte so manche Frage zu klären.
FOTO: ELENA BORST Der Bibu-Babu-Bär hatte so manche Frage zu klären.

Newspapers in German

Newspapers from Germany