Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Guter erster Test für Cortese in Australien
28-Jähriger fährt in der Supersportweltmeisterschaft – Nach Sponsorenabsprung kein Platz mehr in Moto2
RAVENSBURG (mih) - Weil beim favorisierten Rennteam der Sponsor abgesprungen ist, war für ihn kein Platz mehr. Der Berkheimer Sandro Cortese ist im Kiefer-Team nicht unter Vertrag gekommen. Der Rennstall nimmt nur einen Fahrer mit – der Schweizer Dominique Aegerter fährt die Moto2-Saison 2018 für die Deutschen unter Führung von Jochen Kiefer, der das Team nach dem plötzlichen Tod seines Bruders Stefan im Oktober 2017 alleine führt. Cortese hingegen fährt 2018 bei der World Supersportweltmeisterschaft.
Bittere Geschichte für Cortese – den Moto3-Weltmeister von 2012 und siebenmaligen Grand-Prix-Sieger. Doch nach dem großen WM-Titel konnte er in den Folgejahren nicht mehr an diesen Erfolg anknüpfen. Zwar stieg Cortese in die Moto-2Klasse auf, seine beste Platzierung dort war bis 2017 ein neunter Platz. Doch nach dem geplatzten Deal mit Kiefer sieht die Zukunft überhaupt keinen Start mehr für den 28 Jährigen in der Moto2 vor. Dennoch hat er Glück, arbeitslos muss er sich nicht melden.
Das Kallio-Racing-Team nimmt den Berkheimer unter Vertrag. Damit wechselt Cortese die Rennserie. Das Motorrad, das er jetzt fahren muss, kennt er nicht. „Es ist ein komplett anderes Bike, als ich es gewohnt bin, aber nach drei Testtagen fühle ich mich schon wohl“, sagte der 28Jährige zu „motorsport-magazin.com“. In der Supersportweltmeisterschaft werden seriennahe Motorräder gefahren, keine Prototypen wie in der Moto2.
Ein bisschen Zeit bleibt dem ehemaligen Weltmeister, um sich auf das Auftaktrennen auf Phillip Island in Australien vorzubereiten. Doch wenn die Ampel am 25. Februar auf Grün schaltet, sollten sie bereits eine Einheit bilden.
Nur 0,4 Sekunden auf Platz eins
Nach dem ersten Testrennen am Montag auf der Strecke auf Phillip Island hat das bereits einen guten Eindruck gemacht. Cortese landete mit seiner Yamaha YZF-R6, die er auch Anfang Februar in Jerez de la Frontera schon testete, auf dem vierten Platz. Auf den schnellsten Fahrer, Weltmeister Lucas Mathias, hatte der Berkheimer nur 0,4 Sekunden Rückstand.
„Es war heute extrem windig, aber ich habe einen guten Rhythmus gefunden. Für den ersten Tag können wir jetzt zufrieden sein“, sagte er zu „Speedweek“.