Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Neuordnung im Strommarkt
Energieriesen Eon und RWE einigen sich auf Megadeal
ESSEN (dpa) - Die größten deutschen Stromkonzerne Eon und RWE wollen sich neu aufstellen und damit die gesamte Branche umkrempeln. Die Energieriesen kündigten in der Nacht zu Sonntag überraschend an, ihre Geschäfte aufteilen zu wollen.
Eon will dazu in einem ersten Schritt die RWE-Ökostrom- und Netztochter Innogy kaufen und im Gegenzug RWE am eigenen Unternehmen beteiligen. Die Gremien beider Konzerne und die Kartellbehörden müssen noch zustimmen. Kritiker warnten vor höheren Preisen für Verbraucher.
Innogy als bislang wichtigster Gewinnbringer von RWE steht seit geraumer Zeit unter Druck. Wegen andauernder Probleme auf dem britischen Markt musste Innogy die Gewinnprognose für 2017 kappen. Finanzvorstand Bernhard Günther war am Sonntag vergangener Woche Opfer einer aufsehenerregenden Säureattacke geworden.
FRIEDRICHSHAFEN (mh) Die IG Metall (IGM) wird künftig wieder die Führung des Betriebsrats beim Motoren- und Antriebsspezialisten Rolls-Royce Power Systems (RRPS) in Friedrichshafen mitbestimmen. Ein Listenbündnis der Gewerkschaft mit der Freien Liste erreichte bei der Wahl der Arbeitnehmervertretung am Freitag 67,7 Prozent der Stimmen.
Bisher stellt die Freie Liste mit Thomas Bittelmeyer den Betriebsratschef und die Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) mit Andreas Bemerl den Stellvertreter. Die IG Metall blieb außen vor, obwohl sie die stärkste Gruppierung im Gremium war. Die Freie Liste hatte sich vor Jahren von der Gewerkschaft abgespalten, es folgten harte, oft auch unfaire Auseinandersetzungen. Im Vorfeld der jüngsten Wahl hatten sich Freie und IGM, die bei den Verhandlungen zu einer Standort- und Beschäftigungssicherung bei RRPS und deren wichtigsten Tochter MTU offenbar gut zusammengearbeitet haben, auf eine gemeinsame Liste geeinigt. Dem Vernehmen nach hat sich auch IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger um die Annäherung verdient gemacht.
Die gemeinsame Liste aus IG Metall und Freier Liste erreichte nun über zwei Drittel der Stimmen. CGM kam auf 32,3 Prozent. Man darf davon ausgehen, dass Thomas Bittelmeyer im Amt bestätigt wird und sein neuer Vize Achim Zinser (IG Metall) heißen wird.