Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Diskussion um „hallenlose Zeit“
Verschiedene Varianten für die Zukunft einer Halle in Riedlingen möglich
RIEDLINGEN (uno) - Wie geht es weiter mit der Stadthalle? Das ist eine der Fragen, die es im Umfeld der Entscheidung über die Zukunft des Stadthallenareals zu klären gilt. Die Verwaltung favorisiert einen Neubau und zwar möglichst bald. „Wir wollen die Interimszeit möglichst kurz halten“, so Bürgermeister Marcus Schafft über die Zeit zwischen Abriss der alten Halle und einem fertigen Neubau. Aber das muss erst einmal bezahlt sein. Und strittig ist vor allem, wie lange diese Interimszeit dauern würde.
Auch wenn es Gedankenspiele gibt, die alte Halle zu halten und in einem Querriegel (wo die jetzige Versteigerungshalle sowie die Jugendräume sind) Läden zu etablieren, die Verwaltung geht – auch als ein Ergebnis der Bürgerbefragung von einem Neubau aus. Eine Sanierung würde nach Schätzung von Stadtbaumeister Johann Suck rund zwei bis 2,5 Millionen Euro kosten. Und durch den Standort der jetzigen Halle wäre eine städtebauliche Entwicklung mit der nun geplanten Nutzung kaum möglich, wie auch der Städteplaner Sieber in der Bürgerinformation betont hatte.
Ein Abriss wäre notwendig. Und klar ist auch, dass es mehrere Jahre dauern wird, bis eine neue Halle gebaut wäre. Für diese hallenlose Zeit müsste eine Lösung gefunden werden und auch für die Jugendräume von Trap und Jufo sowie die Lagerräume. „Es ist doch klar, dass wir niemand auf die Straße setzen“, betonte Wirtschaftsförderer Alexander Leitz. Im Gemeinderat seien die Vorschläge der Verwaltung dargelegt. So könnten die Fasnetsbälle in der Realschulhalle veranstaltet werden. Darüber wurde auch die Narrenzunft Gole informiert.
Doch die große Befürchtung im Rat, dass diese Interimszeit zu lange dauert. „Wenn von einer Phase von fünf bis zehn Jahren gesprochen wird, kann ich dem Konzept nicht zustimmen“, heißt es von einem Gemeinderat. Schafft spricht davon, diese Zeit ohne Halle möglichst kurz zu halten. Letztlich gibt es drei Wege: ein Neubau, den die Stadt selbst stemmt und dafür Schulden aufnimmt; einen Neubau sobald wieder ausreichend Rücklagen angespart werden oder die dritte Variante: Ein Investor baut die Halle und die Stadt mietet an.
Nach einer ersten groben Schätzung rechnet Schafft für einen Hallenneubau – als reine Stadthalle und nicht als Multifunktionshalle – mit Kosten von rund sieben Millionen Euro, inklusive der Räumlichkeiten für die Jugendräume und Lagerflächen für die Halle. Rechnet man mögliche Zuschüsse und Einnahmen aus Grundstücksverkäufen auf dem Stadthallenareal dazu, blieben rund zwei bis 2,5 Millionen Euro übrig, so eine Schätzung. Geld, das die Stadt derzeit nicht hat und auf dem Kreditmarkt aufnehmen müsste.
Ein Neubau könnte frühestens in drei oder vier Jahren stehen. Die Planungen inklusive Baugesuch dauern mindestens 1,5 Jahre; die Bauzeit ist mindestens eben so lang.
Aber zuerst muss der Rat die Grundsatzentscheidung fällen, ob ein Neubau kommen soll und dann soll mit der Bürgerschaft zusammen festgelegt werden, welche Nutzung dort angedacht sind – was natürlich entscheidend für die Kosten ist.