Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Zwiefalter beweisen Kreativität
Für die Friedhofssanierung stellen Bürger viele Veranstaltungen auf die Beine.
ZWIEFALTEN - Benefizkonzerte, die Kollekte der Ensmadwallfahrt und der Erlös eines Fasnetsballes sind drei der Möglichkeiten, die die Sanierung der Zwiefalter Friedhofskapelle und des Außenbereiches finanziell unterstützen sollen. Denn trotz Fördermitteln von 450 000 Euro bleiben bei der Gemeinde und der Kirche über eine halbe Million Euro hängen. Bei einem Treffen zeigten sich die Zwiefalter Vereine und Organisationen sehr konstruktiv und trugen 16 mögliche Veranstaltungen zusammen.
„Trotz aller Fördermittel bleibt die Finanzierung ein Kraftakt“, sagte Zwiefaltens Bürgermeister Matthias Henne. Mit der Bitte um Unterstützung bei den Vereinen, wolle auch keine Millionen einsammeln. „Wichtiger ist, ein Zeichen zu setzen“, sagt Henne. Die Veranstaltungen müssten auch nicht alle in diesem Jahr organisiert werden, sie könnten auch erst 2019 und 2020 stattfinden. Der nächste Veranstaltungskalender der Gemeinde werde im Herbst erstellt. Dort könnten dann mögliche Termine angemeldet werden.
Das Konzept der Sanierung soll in einer Bürgerinformation am 7. Juni durch die Architektin und den Landschaftsgärtner vorgestellt werden. Am 28. Mai wird mit der Baustelle begonnen, bis Ostern 2019 soll sie dauern. Ralf Aßfalg fragte, ob Arbeitseinsätze bei den Sanierungsarbeiten möglich wären. Bei der Innensanierung der Kapelle eher nicht. Das müssten Fachfirmen erledigen, so Henne. Aber bei der Gestaltung der Außenanlage eine Schaufel in die Hand zu nehmen, konnten sich sowohl der Bürgermeister als auch Pfarrer Paul Zeller durchaus vorstellen.
„Duo Sistere“füllt die Kirche
Bereits vor der Zusammenkunft im Feuerwehrgerätehaus hatten die musiktreibenden Vereine signalisiert, dass sie ein Benefizkonzert geben wollten. Auch Münsterchor, Cäcilia und der evangelische Kirchenchor wollen sich zusammentun für ein gemeinsames Konzert. Zudem hatten sich die Mitglieder des Münsterchores darüber unterhalten, nach der Messe Blumen, geschmückt mit einem Zettel „Ich blühe für den Friedhof“, und geweihte Ostereier gegen eine Spende abzugeben. Karina Aßfalg und Gitte Wax würden als „Duo Sistere“in der Kirche auftreten, verkündete Ralf Aßfalg. Gemeinsam mit Pfarrer Zeller werden nach einem geeigneten Termin gesucht. 2019 könnte auch ein Prälaturkonzert zugunsten der Friedhofssanierung gegeben werden.
Die evangelische Kirchengemeinde will den Erlös des Fastenessens im kommenden Jahr spenden. Aus den Reihen des Fanfarenzuges kam die Idee einer zweiten Monsterbar beim Jubiläumsumzug der Narrenzunft, die am 16. und 17. Februar 2019 ihr 90jähriges Bestehen feiert. Die Rällezunft selbst will den Erlös eines Fasnetsballes spenden. Eine Spende versprach auch der katholische Frauenbund, die Kolpingsfamilie stellt den Erlös der Ensmad-Kollekte zur Verfügung. „Ich weiß das mehr als zu schätzen“, dankte Henne.
Vertreter des Schulfördervereins und des Schwimmbadfördervereins signalisierten bei Veranstaltungen unterstützend zu helfen. Einig war man sich, dass bei Fördervereinen der Zweck definiert sei und keine Geldspenden fließen können. Maria Knab-Hänle schlug vor, vielleicht den geschichtlichen Hintergrund der Kirche in einem Vortrag zu beleuchten. Weitere Vorschläge waren ein Gemeindeessen, Bausteine, ein Sponsorenlauf und ein Fußballspiel „Bürgermeister gegen Vereinsvorstände“. Bei manchen Ideen müssen noch Gespräche mit der TSG, dem „Sauhaufen“oder der Arbeitstherapie des ZfP näher gesprochen werden. Auch die Rentner erklärten ihre Bereitschaft zu helfen.
Bürgermeister Henne dankte für die konstruktiven Vorschläge. Auch in dem Bewusstsein, dass er sehr wohl wisse, dass Bürger, Vereine und Unternehmen sich bei vielen Dingen sehr engagieren.