Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
3,1 Millionen Euro fließen in den Landkreis Biberach
Mit den ELR-Mitteln sollen die Ortskerne aufgewertet und bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden
BIBERACH (sz) - Neue Dorfplätze, mehr Platz für die Jugend und private sowie gewerbliche Bauvorhaben – der Landkreis Biberach erhält aus dem landeseigenen Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) mehr als 3,1 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr mit 2,8 Millionen Euro bekommt der Landkreis knapp 320 000 Euro mehr an Fördergeldern.
Folgende öffentliche Projekte werden gefördert: In Attenweiler die Projektbetreuung mit Ausarbeitung von fallbezogenen Quartierskonzepten zur innerörtlichen Aktivierung sowie Moderation von Bürgerbeteiligungsprozessen mit 18 400 Euro; in Füramoos die Anlegung eines Dorfplatzes im Bereich des Gebhard-Müller-Hauses zur Verbesserung des Wohnumfeldes mit 48 040 Euro; in Erlenmoos die Projektbetreuung mit Ausarbeitung von fallbezogenen Quartierskonzepten zur innerörtlichen Aktivierung mit 5600 Euro; in Ingoldingen die Projektbetreuung mit Ausarbeitung von fallbezogenen Quartierskonzepten zur innerörtlichen Neuordnung mit Moderation von Bürgerbeteiligungsprozessen mit 16 360 Euro; in Moosburg die Erweiterung des Gemeindesaals und der Einbau von Jugendräumen im Zuge der Modernisierung des bestehenden Rathauses mit 249 240 Euro; in Pflummern der Neubau eines gemeinschaftlich genutzten Backhauses und Feuerwehrgerätehauses nach Abbruch des Düngelagers im Ortskern mit 60120 Euro; in Schönebürg die Projektbetreuung mit Ausarbeitung von fallbezogenen Quartierskonzepten zur innerörtlichen Aktivierung mit 6840 Euro; in Wain die Projektbetreuung mit Ausarbeitung von fallbezogenen Quartierskonzepten zur innerörtlichen Aktivierung mit 25 280 Euro; in Ingerkingen die Anlegung eines Dorfplatzes im Rahmen der Neugestaltung der Ortsmitte zur Verbesserung des Wohnumfelds mit 95 520 Euro.
Die privaten sowie gewerblichen Förderprojekte werden nicht explizit aufgeführt. Die geförderten privaten Vorhaben reichen von Modernisierungen von Wohngebäuden, über Einbaumaßnahmen von Wohnungen in ehemalige Gasthäuser bis zum Abbruch leer stehender Häuser zur Wiederbebauung. Das Spektrum der unterstützten gewerblichen Projekte beinhaltet unter anderem den Bau neuer Lagerund Gewerbehallen, Verlagerungen von Betriebsstandorten oder räumliche Erweiterungsmaßnahmen.
„Das ist ein hervorragendes Ergebnis für den Landkreis Biberach und die begünstigten Städte und Gemeinden“, so Landrat Heiko Schmid, „zumal von der Zuschusssumme mehr als 1,4 Millionen Euro dem Schwerpunkt ,Wohnen’ zugutekommen. Mit 891 000 Euro für gewerbliche Projekte werden unter anderem die Grundversorgung gefördert und Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen. Mit 851 000 Euro werden kommunale Maßnahmen bedacht. Darin sind die Sanierung eines Rathauses mit Gemeindesaal und eine Gemeinbedarfseinrichtung enthalten. Mit der Förderung werden Investitionen von rund 27 Millionen Euro angestoßen“, so der Landrat weiter.
„Nachdem im vergangenen Jahr die Förderung schon sehr gut ausgefallen ist, sind die aktuellen 3,1 Millionen ein absoluter Spitzenwert. Ich bin Minister Peter Hauk und seinem Haus sehr dankbar, dass damit viele Projekte in unserem Landkreis realisiert werden können“, so Dörflinger. „Lebensmittelgeschäfte, Dorfläden, Dorfgasthäuser sowie Gemeinschaftseinrichtungen vor Ort machen die Ländlichen Räume noch lebenswerter“, so Dörflinger. Die Wohnraumsuchenden würden von der Entlastung der angespannten Wohnraumsituation profitieren und die kleinen und mittelständischen Betriebe – darunter auch viele Handwerksbetriebe – gestärkt. Dies auch durch die von den Fördermitteln ausgelösten Folgeinvestitionen.
Mit dem ELR will das Land die Attraktivität der Kommunen im ländlichen Raum stärken. Im Programmjahr 2018 werden landesweit mit 67 Millionen Euro knapp 1200 Projekte gefördert. Auch in diesem Jahr liegt der Förderschwerpunkt im Bereich Wohnen. Rund die Hälfte der Mittel fließt in die Umnutzung oder Modernisierung von Gebäuden – darunter auch leer stehende – sowie in die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und ansprechenden Ortskernen. Die weiteren Mittel verteilen sich auf Projekte der Sicherung einer ortsnahen Grundversorgung mit Waren und Dienstleistungen sowie des Aufbaus von Gemeinschaftseinrichtungen.