Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
In Kiel kein „Bock auf Kompromisse“
KIEL (dpa/sz) - Fußball-Zweitligist Holstein Kiel hofft weiter auf eine Ausnahmegenehmigung für das heimische Holstein-Stadion im Falle des Bundesliga-Aufstiegs. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte eine Spielerlaubnis für die rund 11 000 Zuschauer fassende Arena zunächst abgelehnt. „Wir haben Einspruch eingelegt und wollen unsere Pläne erläutern. Wir hoffen, dass wir Erfolg haben“, sagte Holsteins Geschäftsführer Wolfgang Schwenke jetzt. Einen Termin für die Überprüfung durch die DFL gebe es noch nicht. Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) sieht den LigaVerband in der Pflicht, eine Lösung zu finden. „Ehrlich gesagt: Richtig Bock auf Kompromisse habe ich nicht. Ich finde, nicht wir müssen uns bewegen, diese blöde DFL muss sich bewegen“, sagte Kämpfer. „Und im Zweifel machen wir einen Sternmarsch, wo immer die ihre Büros haben, und zeigen denen mal, was eine Harke ist.“
Schwenke sieht durch die Stadiondiskussion keine Beeinträchtigung der Mannschaft vor den Relegationsspielen gegen den Drittletzten der Bundesliga. Denn: „Die Mannschaft möchte sich gern in der Bundesliga präsentieren und gibt alles dafür.“
Die DFL hatte ihre Ablehnung mit der zu geringen Stadionkapazität begründet. Mindestens 15 000 Plätze muss eine Bundesliga-Spielstätte bieten. Die Politik will dem Club helfen. „Wenn wir einen schleswig-holsteinischen Verein haben, muss dieser auf Dauer auch in Schleswig-Holstein spielen“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther. Der CDU-Politiker stellte finanzielle Unterstützung für die Stadt beim Ausbau des Stadions in Aussicht. Dieser allerdings ist nicht bis zur neuen Saison zu schaffen.