Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Umleitungsschilder ignoriert
Laster um Laster quält sich durch die Riedlinger Innenstadt – Andere „Auswege“gibt es bis Dienstag nicht
Viele Laster „quälen“sich seit Dienstag durch die Riedlinger Innenstadt.
RIEDLINGEN - Seit vergangenen Dienstag wird der Belag auf der B 311 zwischen Riedlingen und Ertingen saniert. Seither wird der überörtliche Verkehr umgeleitet. Eigentlich. Denn seit Dienstag fährt Lastwagen um Lastwagen durch die Riedlinger Innenstadt. Trotz Beschilderung bleiben die Brummis auf der B 311 und müssen dann durch die Innenstadt wieder ausgeleitet werden. Dem Regierungspräsidium und der Polizei ist das Thema bekannt, es wird auch kontrolliert. Aber nicht alle Lastwagen können abgefangen werden.
In der Riedlinger Innenstadt sind die Laster, die sich ums Eck bei der Haldenstraße und dann später um die scharfe Kurve zwischen Rathaus und Kirche weiter quälen, längst ein Thema. „Die Laster kommen aus Spanien, Ungarn oder Weißrussland“, sagt ein Passant, der die Laster beobachtet hat. Und eine ältere Frau erzählt von vier Lastern, die sich an der Engstelle bei der Kirche durchgequetscht haben. Ein anderer weiß von Lkw, die sich in Millimeterarbeit durchs Zwiefalter Tor gearbeitet haben.
Eigentlich wird der überörtliche Verkehr nach der MancherlochKreuzung auf Höhe Linzmeier nach links auf die B 312 geleitet. Doch wer an der Stelle der Umleitung nicht folgt, muss angesichts der Baustelle bei der Aral-Tankstelle durch die Innenstadt geleitet werden. Denn auf Höhe der Tankstelle bleibt nur noch die Rechtsabbiegespur in die Hindenburgstraße.
Allerdings ist die B 311/Neue Unlinger Straße nicht komplett gesperrt, denn der Verkehr in die Innenstadt und für Anlieger – auch Lastwagen – bleibt ja offen. Und wenn einer durchfährt, folgen andere sofort hinterher in der Hoffnung auf einen Schleichweg. So kommen die Brummis meist geballt die Haldendstraße hoch und danach ist wieder fünf oder zehn Minuten Ruhe – bis eben wieder einer die Beschilderung missachtet und weitere folgen.
Kontrollen und Bußgelder
„Dem Regierungspräsidium ist die Situation bekannt. Der Bauleiter vor Ort und der für die verkehrsrechtliche Anordnung zuständige Kollege sind mit der Polizei und der Stadt Riedlingen in Kontakt“, heißt es auf SZ-Anfrage vom Regierungspräsidium. Und: „Die Beschilderung der Umleitung ist eindeutig.“Doch die wird eben immer wieder missachtet, wie auch die Polizei weiß: „Wenn einzelne glauben, Verkehrsregeln missachten zu können, kommt es eben zu solchen Situationen“, sagt PolizeiPressesprecher Wolfgang Jürgens. Deshalb sind die Beamten vor Ort immer wieder zu Kontrollen unterwegs und es kann auch zu Bußgeldern kommen. Aber immerhin ist der Polizei noch keine gefährliche Situation bekannt geworden.
Solange die Kreuzung bei der AralTankstelle saniert wird, wird sich an der derzeitigen Situation nichts ändern. Ab Dienstag, 29. Mai, könnte sich die Lage allerdings verbessern, so Jeanine Großkloß von der Pressestelle des Regierungspräsidiums. Ab 29. Mai soll der Kreuzungsbereich so weit fertig sein, dass er für den Verkehr freigegeben werden kann. Dann könnte sich die Situation mit den Lastern in der Innenstadt deutlich entschärfen.