Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Scheuer lädt Zetsche vor
Daimler-Chef soll sich zum Dieselskandal äußern
BERLIN/STUTTGART (her/dpa) Dieter Zetsche, Vorstandschef des Stuttgarter Autobauers Daimler, wird am Montag zu einem Gespräch mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in Berlin zusammentreffen. Der Chef des Konzerns folgt damit der Einladung des Ministers. Dies bestätigte das Ministerium am Freitag auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) steht auch Daimler im Verdacht, illegale Abschalteinrichtungen bei der Abgaseinrichtung eingesetzt zu haben.
Die Vorwürfe gegen Daimler im Dieselskandal haben sich am Freitag ausgeweitet. Der „Spiegel“berichtete, dass der Rückruf Hunderttausender weiterer Autos drohe. Es gehe um mehr als 600 000 Fahrzeuge, unter anderem der Baureihen C und G. Die Modelle hätten einen vergleichbaren Motor wie der Mercedes-Van Vito, für den das KBA einen Rückruf angeordnet hat.
BRÜSSEL (dpa) - Die EU-Finanzminister haben sich am Freitag auf strengere Regeln für Banken in Europa verständigt. Demnach soll künftig eine Verschuldungsquote von drei Prozent gelten. Damit soll gewährleistet werden, dass die Geldhäuser nicht durch übermäßige Kreditvergaben in Schieflage geraten können. Die Quote bezieht sich auf das Verhältnis von Eigenkapital zum Fremdkapital von Banken. In der Finanzkrise ab 2008 waren unter anderem riskante beziehungsweise nicht gedeckte Kredite zu einem großen Problem geworden. Die Vereinbarung muss noch mit dem Europaparlament festgemacht werden.
Außerdem kürzten sie bei ihrem Treffen in Brüssel die schwarze Liste der EU für Steueroasen. Die Karibikstaaten Bahamas sowie St. Kitts und Nevis wurden gestrichen. Sie hätten Zugeständnisse gemacht, um die Bedenken der EU auszuräumen, hieß es. Mit der im Dezember 2017 erstellten Liste will die EU Staaten außerhalb Europas dazu bringen, ihre Steuerpraxis zu ändern und härter gegen Steuervermeidung und -hinterziehung vorzugehen. Auf der schwarzen Liste stehen noch Amerikanisch-Samoa, Guam, Namibia, Palau, Samoa, Trinidad und Tobago sowie die Amerikanischen Jungferninseln.