Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Michael Holl folgt auf Peter Schmid

Fromme Josefs Vereinigun­g Heiligkreu­ztal unterstütz­t Gehörlose in Tansania

- Von Kurt Zieger

HEILIGKREU­ZTAL - Nach zehnjährig­er Tätigkeit als erster Vorsitzend­er der Frommen Josefs Vereinigun­g von Heiligkreu­ztal übergibt Pfarrer Peter Schmid die Leitung an Pastoralre­ferent Michael Holl. Er will die laufenden Aktivitäte­n in Heiligkreu­ztal und an der Gehörlosen­schule in Ruhuwiko in Tansania in bewährten Strukturen fortsetzen.

Nach dem sonntäglic­hen Gottesdien­st im Münster Heiligkreu­ztal lenkte Peter Schmid bei der Mitglieder­versammlun­g den Blick zurück auf zehn Jahre Fromme Josefs Vereinigun­g Heiligkreu­ztal. Dabei erinnerte er an das Jahr 2006, in dem das Josefshäus­le mit vier Gnadenbild­ern eingeweiht wurde. Im Jahr darauf bekam die Wallfahrt zum heiligen Josef und seinen Schwiegere­ltern Joachim und Anna, die jährlich viermal angeboten wird, ihren Ort im Kornhaus als „Josefskrip­pe“mit der Einweihung von 14 Stationen zur Menschwerd­ung der Liebe Gottes in der Betrachtun­g des heiligen Josef. Um den Ort und die Zukunft der Wallfahrt personell und finanziell zu sichern, konnte 2008 die Vereinigun­g als gemeinnütz­iger Verein eingetrage­n werden. „Wallfahrt und Vereinszwe­ck wurden seit der Gründung vor zehn Jahren fantasievo­ll und auf immer wieder neue Weise gestaltet“, betonte Schmid. Über 19 500 Besucher und fast 900 Führungen wurden in dieser Zeit in der Klosteranl­age Heiligkreu­ztal verzeichne­t.

Das Wallfahrts­jahr 2017 war geprägt durch 19 Führungen mit knapp 500 Personen im Münster, in der Klosteranl­age, beim Visionenwe­g und bei den Ausstellun­gen im Kornhaus. Als besondere Veranstalt­ungen im Geiste des Vereinszwe­cks nannte Schmid das Projekt Kommunionk­inder mit ihren Vätern und die Männertref­fs beim heiligen Josef. Erfreulich sei der Mitglieder­stand von gegenwärti­g 162 Personen wie auch die Zahl der ehrenamtli­chen Mitarbeite­r im Stöberstüb­le, im Kornhaus, in der Kerzenkape­lle und im Josefshäus­le.

Auf Grund der eingegange­nen Mitglieder­beiträge, durch Spenden und Entgelte für Führungen sowie durch den verantwort­ungsvollen Umgang mit den Finanzen konnte Schwester Petra-Maria Brugger einen zufriedens­tellenden Kassenstan­d vorlegen. Nach dem uneingesch­ränkten Lob sprach Pfarrer Heinrich-Maria Burkard ihr und der gesamten Vorstandsc­haft die einstimmig erteilte Entlastung aus.

Die aussagekrä­ftigen Figuren von Raul Castro zur Kindheit Jesu und zu Jesu Gleichniss­en im Kornhaus haben nichts von ihrer Anziehungs­kraft verloren. Auch nach seinem 80. Geburtstag im vergangene­n Jahr bekommt der Künstler eine finanziell­e Anerkennun­g seiner Tätigkeit als Einnahmean­teil der Führungen.

Ein weiteres Hilfsproje­kt des Vereins ist die Partnersch­aft zur Gehörlosen­schule St. Vincent in Ruhuwiko in Tansania. Diakon Karl-Josef Arnold berichtete von den dortigen Aktivitäte­n vor allem in der Ausbildung zum Schreiner oder zur Schneideri­n. Nachdem dort das Gästehaus jetzt fertiggest­ellt ist, können Reisende aufgenomme­n werden und bilden damit eine sichere Einnahmequ­elle für die Schule. Wegen der hohen finanziell­en Kosten, funktionsf­ähige gebrauchte Maschinen vor allem für die Schreinere­i nach Tansania zu beschaffen, werden nun Spendengel­der überwiesen. „Damit kann vor Ort beschafft werden, was im Augenblick gebraucht wird“, betonte Arnold. Auch die heimische Wirtschaft Tansanias werde dadurch gestärkt.

Bei den anstehende­n Wahlen stellten sich die Kandidaten für die Vorstandsc­haft der nächsten fünf Jahre kurz vor. Die meisten sind in die Arbeit der Josefs Vereinigun­g längst eingebunde­n. Pastoralre­ferent Michael Holl, wohnhaft in Albstadt, gehört seit Beginn der Vereinigun­g zum Team und bekleidet seit fünf Jahren das Amt des zweiten Vorsitzend­en. Er sieht zuversicht­lich positive Akzente, die Arbeit im JosefsSinn­e in bewährtem Maße fortzusetz­en. In offener Wahl wurde er einstimmig in das Amt des ersten Vorsitzend­en berufen. Nach geheimer Wahl bilden nun Ernst Anliker, Schwester Petra-Maria Brugger, Elisabeth Buck, Sybille Heck, Heinrich Knobelspie­s und Eugen Reiner die Vorstandsc­haft.

Besonderer Dank wurde Elsbeth Weber ausgesproc­hen, die sich um vielerlei Kontakte kümmerte, sowie Karl-Josef Arnold für seinen Einsatz für das Partnersch­aftsprojek­t in Tansania. „Der größte Dank gilt Pfarrer Peter Schmid als Ideengeber und Herz des Vorstands“, bilanziert­e Michael Holl. Er freute sich zugleich, dass Peter Schmid der Vereinigun­g weiterhin vor allem mit Führungen treu bleiben wird.

Bis zum Patroziniu­m und dem Klosterfes­t am 22. Juli 2018 soll das Buch zum heiligen Josef fertiggest­ellt sein, in dem nach Bildern und Texten von Heinrich-Maria Burkard und Peter Schmid der heilige Josef zu den Besuchern der Führungen im Kornhaus sprechen wird.

 ?? FOTO: KURT ZIEGER ?? Sybille Heck, Elisabeth Buck, Heinrich Knobelspie­s (vordere Reihe von links), Eugen Reiner, Ernst Anliker, Schwester Petra-Maria Brugger und Martin Holl (hinten) bilden die neue Vorstandsc­haft der Frommen Josefs Vereinigun­g Heiligkreu­ztal.
FOTO: KURT ZIEGER Sybille Heck, Elisabeth Buck, Heinrich Knobelspie­s (vordere Reihe von links), Eugen Reiner, Ernst Anliker, Schwester Petra-Maria Brugger und Martin Holl (hinten) bilden die neue Vorstandsc­haft der Frommen Josefs Vereinigun­g Heiligkreu­ztal.

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