Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Lob von der Energieagentur
Gemeinderat Unlingen befürwortet energiepolitisches Arbeitsprogramm
UNLINGEN - Mit einem Leitfaden für wirksamen Klimaschutz und wirtschaftliches Bauen in European Energy Award-Kommunen ( EEA ) und Unlingens energiepolitischem Leitbild befasste sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Iris Ege von der Energieagentur Ravensburg/Biberach sparte nicht mit Lob und Anerkennung für die Gemeinde.
Im Oktober 2014 hat der Gemeinderat Unlingen beschlossen, einen Förderantrag zur Teilnahme am Qualitätsmanagement European Energy Award zu stellen. Inzwischen ging ein Zuwendungsbescheid in Höhe von 10 000 Euro bei der Gemeinde ein. Das Unlinger Energieteam mit Bürgermeister Richard Mück, Berthold Trett, Gerold Rieber und Hannelore Eisenmann haben sich in „spannenden Sitzungen“, wie Mück formulierte, mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt. Iris Ege von der Energieagentur Ravensburg/Biberach steht dem Team seit Oktober 2014 stets beratend und wegweisend zur Seite.
Eine Vielzahl von Erkenntissen wurde nun dem Gemeinderat vorgestellt, vor allem im Rückblick auf diverse Gewichtungen im Jahr 2016. Als vorläufiges Ergebnis könne von einem Bestand von 61,4 Prozent des Zielwerts ausgegangen werden, weitere zwölf Prozent sollten noch dazukommen. Alle angesprochenen Bereiche liegen über 50 Prozent der anzustrebenden Zielrichtung. „Damit ist Unlingen eine klassische Kommune“stellte die Referentin fest. Besonders auf dem Gebiet des Strombereichs sowie der Versorgung und Entsorgung hätte Unlingen hervorragende Werte aufzuweisen. Als besondere Gebiete wurden die Entwicklung und die Raumordnung, die kommunalen Gebäude und die Mobilität, die interne Organisation, die Kommunikation und die Kooperation angesprochen.
Unter dem Leitgedanken „Wir sparen Energie für unsere Zukunft“hatte die Fachkraft einen Leitfaden als Planungsvorgabe parat. Wesentliche Faktoren befassen sich mit städtebaulichen Planungen, mit Hochbau und Technik, mit Strom und Wirtschaftlichkeit. Bestehenden Gebäuden wird die notwendige Aufmerksamkeit ebenso zuteil wie den Neubauvorhaben und dem Wärmeschutz, der Wärmeversorgung und deren Verteilung, dem Projekt der Brauchwassererwärmung auch unter dem Gesichtspunkt „Trinkwasser ist ein Lebensmittel. Es ist sparsam zu verwenden“. Im Blick auf elektrische Anlagen, Geräte und Beleuchtung müsse zur Einsparung von elektrischer Energie und der damit verbundenen Kosten auch ein Verlust an Komfort hingenommen werden.
Unlingen besitzt ein energiepolitisches Leitbild der Gemeinde. Damit geht sie eine langfristige Selbstverpflichtung in den Bereichen Klimaschutz durch Energieeinsparung und Nutzung von erneuerbaren Energien ein. „Der Anteil Strom aus eneuerbaren Energien hat 2016 bereits 159 Prozent betragen. Es werden also bereits 59 Prozent mehr Strom auf diese Weise produziert, als auf dem Gemeindegebiet insgesamt verbraucht wird“hob Ege anerkennend hervor. Für die Jahre 2018 bis 2028 gelte es, in einem energiepolitischen Arbeitsprogamm Ideen zu sammeln und vertretbare Zeitrahmen für deren Umsetzung zu erarbeiten. „Klimaschutzziele erfüllen und einhalten gehört zu den obersten Grundsätzen eines Leitbilds“betonte die Referentin „Unlingen ist in vielen Bereichen gut eingestellt.“
Auch im Namen des Gemeinderats dankte Bürgermeister Richard Mück der Referentin Iris Ege für die allseits ersprießliche Begleitung der gesamten Aktion, deren Fortführung vom ganzen Gremium gutgeheißen wurde.