Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Es muss endlich was passieren“
Stadthallenareal: Unterschriftensammlung für einen Bürgerentscheid hat begonnen
RIEDLINGEN - Das Bürgerbegehren in Sachen „Stadthallenareal“ist auf den Weg gebracht. Am Freitagabend haben sich Jörg Boßler und Andreas Walz auf den Marktplatz gestellt und Unterschriften gesammelt. Ihr Ziel: Die Bürger sollen direkt darüber entscheiden, welches Konzept am Stadthallenareal umgesetzt wird. 500 Unterschriften von Riedlinger Bürgern werden benötigt. Über 140 haben sie nach diesem Abend zusammen. Und einige Bürger haben auch Listen für ihre Freunde oder Kollegen mitgenommen.
„Super Aktion“, sagt eine Riedlinger Bürgerin, die am Stand vorbeikommt. Nachdem sie den Text, der auf jeder Liste steht, durchgelesen hat, setzt auch sie ihren Namen und Adresse auf die Liste. Es ist 19.15 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt haben etwa 100 Leute unterschreiben. Eine gute Quote nach zwei Stunden befinden die beiden Organisatoren.
Verhärtete Fronten
Die Weiterentwicklung am Stadthallenareal ist immer wieder Thema an diesem kleinen Bistrotisch am Marktplatz. „Es muss endlich was passieren“, heißt es von vielen. „Und wenn es der Gemeinderat nicht macht, dann eben so“, sagt eine andere Frau. Einige haben das Gefühl, dass sich die Fronten im Rat so verhärtet haben, dass nichts mehr voran gehen würde. Von daher begrüßen sie die Aktion, dass nun der Bürger entscheiden soll und die Diskussion auf breitere Beine gestellt wird.
Dabei sind durchaus nicht alle für die „große Lösung“der Verwaltung. „Wir brauchen keinen neuen Supermarkt an der Stelle“, sagen etwa Reinhard und Renate Henn. Sie wünschen sich, dass die Schönheit des Platzes, sein Flair durch eine Umgestaltung besser herausgearbeitet wird. Sie wollen, dass das Optimale des Platzes herausgearbeitet wird.
Dabei haben sie nichts gegen eine neue Stadthalle, auch Handel ist für sie in Ordnung. Aber nicht an der Donau und nicht an der Hindenburgstraße. Doch eines finden sie gut: Dass nun der Bürger entscheiden soll.
„Es muss einfach was passieren, der Stadtrat scheint sich nicht einig zu werden“, sagt etwa Selin Schönbeck. Von daher fände er einen Bürgerentscheid gut. Er selbst präferiert die große Lösung der Verwaltung.