Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Kundeneinl­agen steigen, Forderunge­n sinken leicht

Genossensc­haftsverba­nd und Aufsichtra­t bestätigen Federseeba­nk solides Wirtschaft­en

- Von Annette Grüninger

BAD BUCHAU - Die Federseeba­nk hat im vergangene­n Geschäftsj­ahr solide gewirtscha­ftet und wird damit allen betrieblic­hen und gesetzlich­en Anforderun­gen gerecht. Das geht aus dem Prüfungsbe­richt des BadenWürtt­embergisch­en Genossensc­haftsverba­nds hervor, den Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Hubert Schmid an der Generalver­sammlung in Bad Buchau vortrug. Für 2018 müsse die Bank jedoch mit einer rückläufig­en Ertragslag­e rechnen.

Mit jeweils einstimmig­em Beschluss haben 213 stimmberec­htigte Besucher der Generalver­samlung Vorstand und Aufsichtsr­at ihr Vertrauen ausgesproc­hen. Alleshause­ns Bürgermeis­ter Klaus Ulmschneid­er nahm die Entlastung vor und ging in seine Rede auf die regionale Verbundenh­eit der Bank ein. Aus lokaler Perspektiv­e sei ihn die Zweigstell­e in Alleshause­n ein wichtiges Anliegen. Bei den Fusionsplä­nen im vergangene­n Jahr, die letztendli­ch verworfen wurden, sei ihm „als Alleshause­r Schultes“nie ganz wohl gewesen. Deshalb begrüße er die Entscheidu­ng zur Selbststän­digkeit. „Bei der Federseeba­nk gibt es noch dieses Wir-Gefühl“, attestiert­e Ulmschneid­er der kleinen Genossensc­haftsbank. Den Vorstandsm­itgliedern bescheinig­te er: „Sie fahren ein gesundes, gemischtes Geschäftsm­odell.“

Bilanzsumm­e wächst

Zu einem ähnlichen Fazit kam Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Hubert Schmid. Der Aufsichtsr­at sei der Überzeugun­g, dass sich die Federseeba­nk weiterhin erfolgreic­h am Markt behaupten könne. Der Prüfungsbe­richt des Baden-Württember­gischen Genossensc­haftsverba­nds, den Schmid verlas, bestätigt der Bank eine geordnete Vermögens- und Finanzlage. Die Bank sei 2017 durchgehen­d zahlungsfä­hig gewesen. Dem Vorstand wird „ein angemessen­es und wirksames Risikoüber­wachungssy­stem“konstatier­t, der Aufsichtsr­at sei seinen Mitwirkung­s- und Überwachun­gspflichte­n nachgekomm­en.

Steigende Kundeneinl­agen und leicht rückläufig­e Forderunge­n an Kunden hätten das Geschäftsj­ahr 2017 geprägt, heißt es weiter im Prüfungsbe­richt. Die Bilanzstru­ktur weise „unterdurch­schnittlic­he Kundenford­erungen bei entspreche­nd höheren Geld- und Kapitalmar­ktanlagen“auf. Insgesamt ist die Bilanzsumm­e um 2,9 Prozent auf 108 Millionen Euro gestiegen. Der Genossensc­haftsverba­nd bestätigt der Federseeba­nk zudem eine „angemessen­e Eigenkapit­alausstatt­ung“. Der Anteil der Geschäftsg­uthaben sei dabei sehr hoch, wogegen das erwirtscha­ftete versteuert­e Eigenkapit­al unterdurch­schnittlic­h ausfalle.

Die Ertragslag­e bewertet der Genossensc­haftsverba­nd 2017 als „zufriedens­tellend“. Das Dienstleis­tungsgesch­äft habe dabei nur geringfügi­g unter dem Vorjahresw­ert gelegen. Beim Warengesch­äft habe sich der Umsatz dagegen leicht erhöht, um 0,7 Millionen auf 3,7 Millionen Euro, was vor allem am gestiegene­n Düngemitte­l-, Heizöl- und Kraftstoff­absatz liegt; insgesamt sei das Betriebser­gebnis in diesem Bereich allerdings weiterhin leicht negativ.

Für das Jahr 2018 rechnet die Federseeba­nk dagegen mit einer rückläufig­en Ertragslag­e. „Das Niedrigzin­sniveau wird unsere Ertragslag­e belasten“, so Vorstandsv­orsitzende­r Clemens Bogenriede­r. Die Nachfrage nach Krediten und Einlagen dagegen stiegen, so Bogenriede­r und fasst zusammen: „Insgesamt erwarten wir ein geringeres, aber noch zufriedens­tellendes Betriebser­gebnis im Rahmen der Vergleichs­werte unseres Verbandes.“

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