Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Musikalische Erinnerungen für die Ewigkeit
Tommy Haug, die Gewinner des SZene-Bandwettbewerbs, spielen auf dem Southside ihren bisher größten Auftritt – In einem Festival-Tagebuch berichten sie vom Wochenende
NEUHAUSEN OB ECK - Tommy Haug haben am Samstagmittag den zweiten Tag des Southside-Festivals eröffnet. Wie die jungen Musiker ihren bisher größten Auftritt erlebt haben und welche Höhepunkte die vier Pfullendorfer sonst gefeiert haben, berichten sie für die SZene in einem Festival-Tagebuch.
Donnerstag 9 Uhr
Unser Southside-Wochenende startet traditionell mit einem gemeinsamen Frühstück. Obwohl wir erst am Samstag auftreten werden, möchten wir schon ab Donnerstag als normale Besucher feiern. Pünktlich um 10.30 Uhr machen wir uns auf den Weg Richtung Neuhausen. Die Anreise gestaltet sich für uns sehr stressfrei: Nach einer zehnminütigen Fahrt sind wir am Backstage-Check-In angekommen. Wir holen unsere Wochenendpässe und das Festival-Wochenende kann beginnen.
Donnerstag 17 Uhr
Wir genießen den Tag auf dem Campinggelände und schauen uns abends noch Heisskalt und Blackout Problems auf der White Stage an. Unfassbar, mit wie viel Energie die Jungs von Blackout Problems das Konzert in ein Erlebnis verwandeln. Als Konzertbesucher wird uns zum ersten Mal bewusst, was für ein unglaublich großes Ding dieser Gig für uns werden wird. In nicht einmal 36 Stunden werden wir genau dieses Zelt zum Kochen bringen!
Freitag 8 Uhr:
Die Nacht war recht kurz. Wir werden früh von der Musik unserer Nachbarn geweckt. Wir wollen den Tag nutzen, um auf unseren Gig morgen aufmerksam zu machen. Wir haben etliche Flyer drucken lassen, die wir heute unter die Leute bringen möchten.
Freitag 16 Uhr
Der Mittag endet für uns mit einer Überraschung: Zwei Freunde sind extra früher aus ihrem Auslandsjahr zurückgekehrt, um unseren Auftritt morgen sehen zu können. Unfassbar. Das treibt unsere Vorfreude ins Unermessliche. Abends genießen wir noch die Konzerte von Jeremy Loops, Mighty Oaks, Kraftklub und James Bay. Um am nächsten Tag fit zu sein, verbringen wir die Nacht im Bett zu Hause.
Samstag 7.30 Uhr
Der Wecker reißt uns aus unseren Träumen. Heute ist der Tag, an dem wir den Auftritt unseres Lebens haben werden!
Samstag 10 Uhr
Vor unserem Soundcheck haben wir noch ein Interview beim festivaleigenen Radiosender Camp FM. Wir reden über uns, den SZene-Bandwettbewerb, unser Album und rühren kurz vor dem Gig nochmal kräftig die Werbetrommel.
Samstag 11 Uhr
Wir betreten zum ersten Mal die Bühne in der noch leeren White Stage. Das Ganze wirkt so unbeschreiblich groß für uns. Das Zelt füllt sich langsam. Die letzten Minuten verbringen wir noch hinter der Bühne und machen uns gegenseitig heiß.
Samstag 12 Uhr
Unter Applaus betreten wir die Bühne. Was ist hier denn bitte los? Das Zelt ist unglaublich gut besucht. Wir erspähen ein paar bekannte Gesichter. Ab dem ersten Ton sind wir sofort voll bei der Sache und das Publikum geht unglaublich gut mit. Die 30 Minuten gehen vorbei wie im Flug. Beim letzten Applaus stehen uns die Freudentränen in den Augen.
Samstag 12.30 Uhr
Wir sind völlig fix und fertig: definitiv der Auftritt unseres Lebens. Es wird einige Tage dauern, bis wir das alles verarbeiten können.
Samstag 13.30 Uhr
Direkt nach unserem Auftritt kommen wir jedoch nicht zur Ruhe. Wir müssen für die nächsten Bands Platz schaffen und unsere Sachen abbauen. Dann trifft Tommy auf Gavin James, eines seiner Idole, und hat ein paar Minuten Zeit, um sich mit ihm zu unterhalten und ihm noch schnell ein Album mitzugeben.
Samstag 20 Uhr
Deutschland gegen Schweden: Wir schauen das Spiel im Backstage-Bereich. Wenn uns jemand erzählt hätte, dass wir mal ein WM-Spiel mit Wanda, den Donots und Billy Talent angucken, hätten wir diese Person für verrückt erklärt. Wir sehen uns noch die Show von Marteria an und gehen dann allmählich ins Bett.
Sonntag
Noch voller Adrenalin wachen wir am nächsten Morgen auf. Heute stehen noch einige Highlights an: Wir schauen uns Konzerte von Adam Angst, The Kooks, Brian Fallon und Biffy Clyro an. Eines wird uns noch einmal klar: Wie toll es ist, auf demselben Festival zu spielen wie diese unglaublichen Musiker. So endet auch unser ereignisreiches Wochenende auf dem Southside Festival.