Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Der EEA-Prozess geht weiter
Gemeinderat informiert sich über Ergebnis der Zertifizierung – Potenziale werden aufgezeigt
RIEDLINGEN (uno) - Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, heißt es im Fußball. Nach der Zertifizierung ist vor der Re-Zertifizierung heißt es beim European Energy Award (EEA). Obwohl die Stadt noch nicht mal die Zertifizierungsurkunde erhalten hat, ist die Re-Zertifizierung im Jahr 2022 bereits im Blick. Bei drei Gegenstimmen hat der Gemeinderat dies beschlossen.
Im Zertifizierungsgespräch am 14. Juni ist die Stadt begutachtet und beleuchtet worden. Am Abend war klar: Es ist geschafft, die Stadt erhält das Zertifikat für den EEA (SZ berichtete). Bei dem Zertifizierungsprozess wurde ein Grad der Zielerreichung von 63,5 Prozent geschafft. 50 Prozent waren mindestens notwendig.
In der jüngsten Ratssitzung hat der Geschäftsführer der Biberacher Energy-Agentur, Walter Göppel, die Ergebnisse erläutert und auch Potenziale aufgezeigt. „Bei so einem Ergebnis kommt man sehr gerne nach Riedlingen“, sagte er in der Ratssitzung. 63 Prozent bei der ersten Zertifizierung seien richtig gut. Am besten hat die Stadt bei den Feldern Versorgung und Entsorgung (71 Prozent), „Interne Organisation“(70 Prozent) und bei Kommunikation (68 Prozent) abgeschnitten. Dann folgen die Themen Entwicklungsplanung/Raumordnung (62 Prozent) sowie Kommunale Gebäude/Anlagen (58 Prozent) und zuletzt das Thema Mobilität (54 Proezent).
Ökostrom für eigene Gebäude
Entwicklungspozentiale hat Göppel ebenfalls benannt. So plädiert er für eine Stadt- und Ortsteilentwicklung mit Quartierskonzepten, die mit KfW-Mitteln gefördert werden. Möglichkeiten sieht er auch in einem Ausbau der Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien in der Altstadt.
Er schlug auch den Bezug von Ökostrom, etwa aus eigenen Anlagen (Windkraft, Photovoltaik), für städtische Liegenschaften vor und riet zu einer Sanierungsstrategie für die 72 städtischen Gebäude mit einer Betrachtung, bis wann sich das investierte Geld wieder durch Einsparungen ausgeglichen hat. Und wo ein Amortisationszeitraum unter zehn Jahren vorliegt, schlug er Investitionen vor.
Um den Umstieg vom Auto auf Zweiräder zu forcieren, riet Göppel dazu, die Arbeitgeber mit ins Boot zu nehmen. Dazu hatte er Ein- und Auspendlerzahlen parat.