Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Der SPV Türk Gücü erhält eine Rüge
Staffeltag der Kreisligen A 2, B 3 und B 4 in Renhardsweiler
RENHARDSWEILER - Die vielen Spielverlegungen der abgelaufenen Saison 2017/2018, Unklarheit über die Gestaltung der kommenden Runde in den Kreisligen B (siehe Text unten auf der Seite) und der Abschied des bisherigen Pokalspielleiters Andreas Janz haben beim Staffeltag der Fußball-Kreisligen A 2, B 3 und B 4 am Montag in Renhardsweiler im Mittelpunkt gestanden.
Vor allem die vielen witterungsbedingten Spielausfälle im Herbst, Winter und zeitigen Frühjahr sorgten dabei für eine komplizierte Planung. „Es war ja teilweise so, dass du am Samstag noch hättest spielen können und am Sonntag ging dann nichts“, sagte Staffelleiter Michael Mann über die Witterungsverhältnisse. So gab es in den drei Kreisligen insgesamt 105 Verlegungen (A2: 43; B3: 50; B4: 12), die Ausfälle in den Reserveligen nicht eingerechnet. Mann gratulierte noch einmal den Meistern. Zu Bedenken gab er vor allem die Vielzahl an Spielwertungen in der Reserverunde. So erfuhren in der Reserverunde der Kreisliga A 2 alleine 48 Spiele eine Wertung, weil eine der Mannschaften nicht angetreten war. Im Vorjahr lag die Zahl noch bei 22. „Bedenklich“, so Mann.
Gut seien die Vereine mit der Schiedsrichtersituation umgegangen. Einige Spiele konnten nicht mit Schiedsrichtern besetzt werden und wurden von Vereinsmitarbeitern selbst geleitet. „Die Vereine haben das gut aufgenommen. Das lief problemlos“, sagte Mann.
Eine öffentliche Rüge erteilte Mann dem SPV Türk Gücü Sigmaringen. Der Meister der Kreisliga B 4 hatte im September 2017 zwei Spiele mit 0:3 gegen sich gewertet bekommen, weil er einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt hatte. „Die Mannschaft hat am 10. und am 17. September wissentlich einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt und damit betrogen. Alle wurden von Türk Gücü verarscht“, gebrauchte Mann deutliche Worte. Zu Recht seien dem Verein die Punkte aberkannt worden. In einem weiteren Fall war die Einspruchsfrist bereits verstrichen, weshalb der Spielausgang in der Wertung blieb.
Nur wenige Wochen später habe der Verein dann, nachdem ein Spieler für eine Tätlichkeit mit einer Zwölf-Spiele-Sperre belegt worden war, zu diesem Vorfall eine Stellungnahme abgegeben, die bei ihm für Verwunderung gesorgt habe, sagte Michael Mann. Türk Gücü habe – der Staffelleiter zitierte aus dem Schreiben des Vereins – sich diskriminiert gefühlt, von Verband und Schiedsrichter. „Ein Verein, der das Fairplay mit Füßen tritt, fordert genau das. Einige Vereine wollen gegen Sie gar nicht mehr antreten. Wo kommen wir denn da hin? Nehmen Sie sich ein Beispiel am SC Türkiyemspor Bad Saulgau“, forderte Mann die Vertreter des SPV Türk Gücü auf. „Mit diesem Verein funktioniert die Zusammenarbeit seit Jahren reibungslos.“
Pokalspielleiter nimmt Abschied
Verabschiedet hat sich nach fünf Jahren Andreas Janz in seiner Funktion als Pokalspielleiter. Der Schmeiener, der auch für die Freundschaftsspiele und Turniere zuständig war, blickte noch einmal zurück auf die vergangenen Jahre im Pokal und gab einen Einblick in seine Tätigkeit.
Janz dankte dem SV Sigmaringen, der kurzfristig als Ausrichter der Pokalendspiele in diesem Jahr eingesprungen war und begründete, warum er sich von seinen Ämtern zurückzieht. „Teilweise hat es private Gründe.“Gleichzeitig gab Andreas Janz aber auch an, enttäuscht über falsche Gerüchte zu sein, die über ihn und seine Ambitionen in Umlauf gebracht worden seien. Janz bezeichnete diese Gerüchte – unter anderem, er wolle Jürgen Amendinger absägen oder beerben – als völlig falsch. „Sie sind von Leuten in Umlauf gebracht worden, die nur sehr wenig oder gar nicht mit mir gesprochen haben.“
Ein weiterer Verein habe ihn in den vergangenen fünf Jahren enttäuscht, sagte Janz. Der Verein habe vom Sponsor eine Barauszahlung des Preises für den Sieg im Bezirkspokal gefordert. Horst Braun lobte Janz abschließend, dass dieser vor allem für die Außendarstellung des Pokals sehr viel geleistet habe.
Helmar Bader vom Sportgericht Donau entwarf ein positives Bild der vergangenen Runde. „In der abgelaufenen Runde gab es 203 Urteile. In der Saison 2016/2017 waren es noch 247“, lobte Bader. Vor allem in der Kreisliga A 2 (29; -10) und in den Kreisligen B (B3: 20; -8) und B 4 (28; -3) ging die Zahl zurück. Auch die Geldstrafen sind zurückgegangen, um 1550 Euro auf knapp 4000 Euro.
Abschließend wies Bader auf die zusätzliche Möglichkeit des Nachweises der Spieleberechtigung mittels Ausdruck der Spielerliste mit Passfoto hin. Erstes Mittel, um die Spielberechtigung nachzuweisen, ist ab der kommenden Saison der Spielerpass online mit einem gültigen Passbild, wie es auch im Personalausweis üblich ist, das den biometrischen Vorgaben genügt. Gleichzeitig wiesen Bader und Störk darauf hin, welche Bilder im Pass ungültig sind (Spielfotos, Mannschaftsporträts in Trikot) und welcher Ausschnitt für ein Foto festzulegen ist.
Die neue Runde in der Kreisliga A 2 beginnt am Sonntag, 19. August. Am Sonntag, 12. August, wird die erste Pokalrunde ausgetragen. Der Beginn der Saison in der Kreisliga B richtet sich nach der Staffelgröße.