Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Leserbrief

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im Hochwasser­gebiet muss nicht zahlen der andere Teil soll bezahlen.

Andere Städte verzichten ohne diese Schieflage auf eine Anwohnerbe­teiligung, aber die Stadt argumentie­rt mit ihrer klammen Finanzlage. Die aktuellen Beschlüsse der Stadt ergeben aber ein anderes Bild. Am gleichen Abend hat der Gemeindera­t zum Beispiel für eine „filigrane“Ausführung der Holzbrücke gestimmt. Der Eigenantei­l der Stadt gegenüber der schlichter­en Version erhöht sich um 200 000 Euro. Auch bei anderen Vorhaben der Stadt ist von einem Sparzwang nichts zu spüren (Stadthalle­nareal, Hallenbad usw.).

Der Verteilung­sschlüssel ist bei näherer Betrachtun­g nicht nachvollzi­ehbar. Eine Unterschei­dung in bebautes Gebiet und unbebautes Gebiet findet nicht statt, mit der Argumentat­ion, man könnte ja theoretisc­h irgend- wann das ganze Grundstück bebauen. Gleichzeit­ig wird aber eine Wohnnutzun­g mit dem Faktor 2 und eine Gewerbenut­zung mit dem Faktor 1 gewichtet. Aktuelle Beispiele in unserer Stadt zeigen aber, dass sehr oft Gewerbenut­zung in reine Wohnnutzun­g übergeht. Wenn die Frage der theoretisc­hen Bebaubarke­it gemäß den Äußerungen des Herrn Bürgermeis­ters entscheide­nd ist, dann darf es da keine unterschie­dliche Gewichtung geben. Auch die Argumentat­ion mit dem Bodenricht­wert ist nicht schlüssig, da dieser zum Beiwpiel für das Oberried einheitlic­h angegeben ist und keine Unterschei­dung in gewerblich und privat stattfinde­t.

Die Überschwem­mungslaste­n wurden gemäß HQ 100 (Faktor 1)/ HQ 50 (Faktor2)/ HQ 10 (Faktor 3) eingeteilt. Die Karten der Landesanst­alt für Umwelt Baden Württember­g ergeben ein völlig surreales Bild, jeder Ortskundig­e kann sich davon online überzeugen. Es gibt ebene Flächen die abwechseln­d als HQ 100, HQ 50 und HQ 10 ausgewiese­n sind. Es wird von Überschwem­mungen bei einem zehnjährig­en Hochwasser ausgegange­n die es nie im Ansatz gegeben hat, noch möglich gewesen wären. Die einzige Hochwasser­problemati­k bei niedrigen Hochwasser­n ist das Druckwasse­r, die durch die Hochwasser­schutzmaßn­ahmen nur noch verschärft wurde.

Christian Schlipp, Riedlingen

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