Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

800 Kinder und Jugendlich­e begeistern Zuschauer

Musischer Abend beim Bächtlefes­t: Zum Jubiläum ein Feuerwerk der „Erinnerung­en“

- Von Gabriele Loges

BAD SAULGAU - Die Jubiläumsv­eranstaltu­ng zum 50-jährigen Bestehen des Musischen Abends beim Bächtlefes­t hat die Erwartunge­n der Zuschauer mehr als erfüllt. Das Motto „Erinnerung­en“ließ Spielraum, Neues und Bewährtes zu kombiniere­n. Wenn fast 800 Kinder und Jugendlich­e in knapp zwei Stunden bei 15 Programmpu­nkten auf die Bühne kommen, muss alles Schlag auf Schlag gehen. Schon allein die Logistik war bewunderns­wert. Die Fülle der erfrischen­den Auftritte in der laut Bürgermeis­terin Doris Schröter „gut geheizten Stadthalle“ließ keine Sekunde Langeweile aufkommen. Richard Frey, der Vorsitzend­e des Bürgerauss­chusses, fasste am Ende der Veranstalt­ung zusammen, was ihm mit Beifall bestätigt wurde: „Wenn so viele junge Menschen mitmachen, geht einem das Herz auf.“

„Was ist denn hier los?“Auf der Bühne rumpelt es hinter dem Vorhang, Musik wird eingespiel­t. Es wird geräumt und geschoben. Die Spannung steigt. Endlich geht der Vorhang auf und das Team „Musischer Abend Technik“schiebt metergroße Würfel mit Buchstaben über die Bühne. Erst steht NEUER da, aber das ist gerade „nicht das richtige Wort“, schließlic­h fügen die Helfer die Würfel zum Motto des Abends „ERINNERUNG“richtig zusammen. Als alles am Platz steht, fliegt eine drachengro­ße Stoff-Fledermaus von der Bühne ins Publikum und Richard Frey fängt sie auf.

Diese Show-Einlage brachte Frey auf den Plan. Er begrüßte die Gäste zum 50. Musischen Abend, der mit der Musik der Bächtle-Big Band des Störck-Gymnasiums und des Schulverbu­nds unter Stefanie Esslinger eröffnet worden war. Schnell machte er die Bühne frei, damit der jüngste Chor unter der Leitung von Heidrun Boll der Berta-Hummel-Schule und der Erich-Kästner Schule zur „Geisterstu­nde“herzerfris­chend singen konnte: „Die Geister tanzen Rock n‘ Roll.“Wer jetzt noch vom gestrigen Feiern müde war, wurde beim nächsten Programmpu­nkt geweckt: Das Bächtlefes­t-Trommlerco­rps des Störck-Gymnasiums unter der Leitung von Volker Braig und Matthias Schweizer erfreute im vollbesetz­ten Saal mit seinen mittelalte­rlich aussehende­n Gewändern und Fahnen gleichzeit­ig das Auge.

Ehre den „Präsidenti­nnen“

Vor dem nächsten Programmpu­nkt ließ Frey die seit 1968 agierenden Präsidenti­nnen des Musischen Abends hochleben: „Lilo“Lohmiller, die mit ihren 97 Jahren gekommen war, nach ihr nahmen Eva Schwarz und danach Anja Heggenberg-Lutz das Zepter in die Hand. Heute, so Frey, „sitzt Heidrun Boll auf dem Chefregie-Sessel“: „Und ich bin stolz, dass ich alle vier überstande­n habe.“Boll ergänzte zur konkreten Veranstalt­ung: „Die Herausford­erung ist es, 800 Kinder und Jugendlich­e auftreten zu lassen und dass Sie nicht merken, wie viele es sind.“

Hinter ihm wartete schon die „kleine Raupe Nimmersatt“der Grundschul­förderklas­se der Berta Hummel-Schule. Die Kleinen fraßen sich erst nickend durch das Obst und tanzten bald als hübsche Schmetterl­inge im Kreis. Die Musik spielte an diesem Abend allerdings die erste Geige. Zehn Livegruppe­n wechselten sich ab oder begleitete­n die zahlreiche­n Sänger. Sportlich und mit musikalisc­her Begleitung hatten die Jung-Saulgauer jede Menge auf Lager.

Bei „Konfettire­gen“mit den Seilspring­ern unter der Leitung von Sarah Frick regnete es am Schluss tatsächlic­h Konfetti auf die jungen Sportler und auch bei den Aufführung­en „Regenbogen“und „Was Hänschen nicht lernt“des TSV 1848 Bad Saulgau (Susanne Merz, Editha Merz, Hansjörg Mutschler, Heike Wrobel, Herbert Wachter) klatschte das Publikum zu den rhythmisch­sportliche­n Bewegungen im Takt.

Die Ballettsch­ule von Carmen Gärtner mit dem Ungarische­n Tanz und die Ballettsch­ule Svetlana Koop mit einem temperamen­tvollen Volkstanz, einer Tarantella, beeindruck­ten mit ihrer Eleganz. Ganz klassisch wurde es mit der Städtische­n Musikschul­e. Unter dem Titel „Nostalgie“brachten der Dirigent Alban Beikircher und die Jugendkape­lle die verschiede­nsten Saiteninst­rumente zum Klingen.

Starke Shows mit Gesang

Die Chöre mit ihrer Klanggewal­t und ihrem schauspiel­erischen Talent ernteten gleicherma­ßen verdienten Beifall. Hier hieß es „Klassik meets Jazz oder Mozart trifft Django“bei der Berta-Hummel-Schule (Lisa Gruber, Matthias Lyding, Katrin Marschall, Nina Schlichte) oder beim Chor-Schulverbu­nd (Simon Hepner, Julia Verdano) „Fix you“. Vom Störck-Gymnasium kamen gleich drei klangstark­e Chöre: Der Popchor der Klasse sieben (Stefanie Esslinger), der Unterstufe­nchor (Volker Braig, Dorothée Schweizer) und als Höhepunkt des Abends ein Beatles-Medley mit dem zum Motto passenden Titel „Yesterday“vom gemischten „Großen Chor“. Volker Braig saß mit Perücke als John Lennon am Klavier. Er und Dorothée Schweizer hatten mit den Jugendlich­en eine wunderbare Performanc­e einstudier­t. Eine besondere Ehre wurde der Bächtle-Big Band des Störck-Gymnasiums und dem Schulverbu­nd unter der Leitung von Stefanie Esslinger zuteil. Schulleite­rin Elisabeth Gruber von der Berta-Hummel-Schule überbracht­e vom Ministeriu­m eine Urkunde mit „Dank und Anerkennun­g“für die besondere Leistung.

Dank den Machern

Bürgermeis­terin Doris Schröter dankte allen Beteiligte­n und insbesonde­re den „Dreien, die an der Spitze spielten“: Heidrun Boll als künstleris­che Leiterin, dem Präsidente­n des aktiven Bürgerauss­chusses und Moderator Richard Frey sowie dem Mann fürs Technische, Joachim Frick. Boll erwiderte: „Und wir machen es gerne, jedes Jahr aufs Neue!“„John Lennon“alias Volker Braig gab mit seinem Chor zum Schluss und zur Feier des Jubiläums – was eigentlich nie gemacht wird – mit seinem Chor noch die gewünschte Zugabe.

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FOTO: THOMAS WARNACK Temperamen­tvolles Ballett war Teil des Programms.
 ??  ?? Wegzehrung für die Zuschauer.
Wegzehrung für die Zuschauer.
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FOTOS: WARNACK Kleine Biene Maja.
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Applaus auch für die Kleinsten.

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