Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Achstetten trauert um den „Parade-Schultes“Georg Seif
Der Bürgermeister a. D. stirbt im Alter von 84 Jahren
ACHSTETTEN - Die Gemeinde Achstetten trauert um Georg Seif: Der Alt-Bürgermeister ist am vergangenen Freitag im Alter von 84 Jahren verstorben. Stolze 36 Jahre lang – von 1962 bis 1998 – leitete er im Rathaus die Geschicke Achstettens und der drei Teilorte Stetten, Oberholzheim und Bronnen. Aber auch über die Gemeindegrenzen hinaus zeigte Seif, vor allem in seinen 38 Jahren als Kreisrat (1966 bis 2004), großes Engagement.
In Achstetten galt Georg Seif als sehr engagierter und umsichtiger Bürgermeister, der um das Wohl aller Bürger bemüht war. Er wusste, wo die Unternehmer der Schuh drückt, kümmerte sich um die Vereine und hatte ein offenes Ohr für die persönlichen Anliegen der einfachen Leute. Auch der Autor dieser Zeilen erinnert sich an seine jungen Jahre, als ihn Bürgermeister Seif ab und an zum Gespräch aufs Rathaus lud – nur um zu erfahren, wie es dem Sprössling der kinderreichen Familie geht. Sein Beruf sei ihm „Erfüllung“gewesen, sagte Georg Seif anlässlich seiner Verabschiedung aus dem Bürgermeisteramt im Jahr 1998. Er war zu dieser Zeit der dienstälteste Schultes im Regierungsbezirk Tübingen.
Damals wurde Seif zum Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde, in der er auch geboren wurde und aufgewachsen ist, ernannt und mit der Goldenen Ehrennadel des badenwürttembergischen Gemeindetags ausgezeichnet. Landrat Peter Schneider zog damals den Hut vor einem „bienenfleißigen, fachlich erstklassigen Mann“und nannte ihn einen „Parade-Schultes“.
Machbar war dies nur durch den Rückhalt seiner Familie, besonders seiner Frau Brigitte, mit der er vor knapp fünf Jahren Goldene Hochzeit feiern durfte. Seif war auch 30 Jahre lang im Diözesanrat ehrenamtlich tätig. Zu Seifs 80. Geburtstag lobte sein Nachfolger Kai Feneberg dessen Kampf für die Selbstständigkeit Achstettens nach der Gemeindereform in den 70er-Jahren und seinen Einsatz für die Entwicklung der Infrastruktur.
Trauergottesdienst und anschließende Beerdigung ist am Mittwoch, 18. Juli, um 14 Uhr in der Pfarrkirche St. Oswald in Achstetten.