Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mit Steinlot, Augenbinde und Schaufel
Erlebnisrucksack für Kinder bereichert Angebot des Naturschutzzentrums Wurzacher Ried
BAD WURZACH - Ein neues Angebot für wissbegierige Kinder hält das Naturschutzzentrum Wurzacher Ried seit Beginn der Sommerferien bereit: den roten Erlebnisrucksack.
Ausgestattet mit Becherlupe, Steinlot, Augenbinde, einer kleinen Schaufel, Handtuch, Stiften und einigem mehr kann der junge „Forscher“damit zur Moor-Erlebnistour losziehen. In der Hand das Begleitheft, in dem nicht nur die elf Stationen der Tour, an denen es immer etwas zu erkunden gibt, erklärt werden, sondern in dem die Moorhexe Calluna auch beispielsweise Infos übers Moor und Bastelanleitungen gibt sowie Rätsel stellt.
Wer alle Rätsel richtig löst, hat am Ende ein Lösungswort und bekommt dafür im Naturschutzzentrum eine kleine Überraschung.
Die elf Stationen liegen an einer Strecke von der Ach durch den Kurpark bis hinein ins Untere Ried. Jede Station ist mit einem Täfelchen markiert, auf dem Calluna zu sehen ist. Die Strecke ist gute drei Kilometer lang, bis zu drei Stunden sollten dafür eingeplant werden. Aber es sind auch Abkürzungen möglich, die so angelegt sind, dass sie mit dem Kinderwagen befahren werden können. „Der Erlebnisrucksack samt Erlebnistour ist für diejenigen gedacht, die das Ried selbstständig statt in einer geführten Gruppe erkunden wollen. Zielgruppe sind dabei Grundschulkinder. Aber das Begleitheft ist so gehalten, dass es auch für Erwachsene interessant ist“, erläutert Elsa Löffler, die Umweltpädagogin des Naturschutzzentrums. Die Themen sind vielfältig. „Es geht darum zu erleben, zu entdecken, sich auch mal dreckig zu machen, vor allem aber Spaß zu haben.“Gemeinsam mit Moorführerin Petra Wolz und Elsa Löffler durfte dieser Tage der zwölfjährige Romeo Heß ein paar Stationen der Erlebnistour ausprobieren. Mit dem roten Rucksack auf dem Rücken ging es vom Naturschutzzentrum in Maria Rosengarten zu einer Station, an der das Wasser untersucht werden konnte. Von einem Steg aus wurde eine kleine Probe entnommen und dann unter der Lupe untersucht, was sich darin alles befindet.
An einer zweiten Station durfte Romeo auf einem moortypischen Schwingrasen hüpfen und zuerst mit seinem Steinlot, dann mit einer langen Holzstange überprüfen, wie tief es unter dem Schwingrasen hinuntergeht.
Der Bund Naturschutz in Oberschwaben und die Kreissparkasse sowie zwei Privatpersonen haben das Projekt Erlebnisrucksack mit ihrem finanziellen Engagement möglich gemacht. Das Konzept hat Petra Wolz entwickelt, „die dafür viele Stunden draußen verbracht hat“, wie Elsa Löffler lobend hervorhebt. „Es ist dabei etwas Tolles und naturpädagogisch sehr Hochwertiges herausgekommen.“
Der Rucksack kann ab sofort zu den Öffnungszeiten von Moor Extrem (bis Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr) ausgeliehen werden. Die Leihgebühr beträgt sieben Euro, außerdem muss ein Pfand hinterlegt werden. Das erforderliche Begleitheft muss für drei Euro gekauft werden.