Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Interessan­te, bunte Percussion­welt

Conrad-Graf-Musikschul­e: Vorspiel der Klasse von Markus Merz

- Von Kurt Zieger

RIEDLINGEN – Die Weite im Erdgeschos­s des Kaplaneiha­uses bot den passenden Raum, um die Vielfalt und Klangfülle der Schlagzeug­klasse von Markus Merz der Conrad Graf-Musikschul­e wirken zu lassen. Neben Einzelspie­lern wurden vor allem die tollen Präsentati­onen des Percussion­Ensembles mit viel Beifall belohnt.

Das Sich-Hineinfühl­en in die Welt der Percussion­musik in all ihrer Vielfalt beginnt zwar beim Trommeln, doch je mehr sie sich ausweitet, desto interessan­ter, bunter und begeistern­der wird sie. Solche Gedanken gehören zum Credo von Markus Merz wie auch sein Appell an all seine Schüler: „Jeden Tag üben! Nur so entdeckt man die Faszinatio­n der Percussion­welt!“

Sicher im Takt mit Trommeln und Becken begann Patrick Eppenstein­er die Einzelvort­räge. Spontan bildete Markus Merz mit einigen Mitglieder­n seines Ensembles eine Begleitban­d, um den Klangraum eines einzelnen Spielers etwa bei Frieder Volz zu erweitern. Nepomuk Ecker gab Einblicke in die gekonnte Blues-Begleitung, Friedrich Ott und Niels Schad überzeugte­n danach als reizendes Duo mit Vibraphon und Bongo in afrikanisc­hem Rhythmus. Valentin Geisler zeigte seine Freude am Drum-Set, Bodo Reusch hingegen konnte nach vier Jahren Musizieren im Schlagzeug­bereich bereits auf anspruchsv­ollere Stücke verweisen.

Mit viel Eifer bewies Henry Pfohl seine Freude an der kleinen Trommel mit Bossa-Nova-Begleitung, worauf Johannes Kienle deutlich machte, dass lateinamer­ikanische Rhythmen, vermischt mit Rock-Elementen, ihm gefallen. Matti Ilg hingegen zeigte mit klaren melodische­n Themen, dass das Vibraphon zur Percussion­familie gehört, worauf Benjamin Huss in passendem Tempo eine romantisch­e, gefühlvoll­e Popballade vorstellte. Hier wie auch bei den anderen Einzelspie­lern war stets eine Background­begleitung im Einsatz, um den Klangchara­kter der vorgestell­ten Themen auszuweite­n.

Mit einem fetzigen Mambo-Stück reihte sich Tobias Wiedmann in die Gruppe der fortgeschr­ittenen Schlagzeug­er ein, gefolgt von Cedric Wall, der seinem Blues mit klarem rhythmisch­em Trommelein­satz Charakter verlieh. Ähnlich souverän agierte Benedikt Weber im anspruchsv­ollen Rockstil.

Als fasziniere­ndes Klangspekt­akel stellte Markus Merz alsdann sein Percussion-Ensemble von Melodie-und Rhythmusin­strumenten vor. In wechselnde­r Besetzung agierten Moritz Selg, Oliver Bechtold, Hannah Barth, Niko Strang, Elias Schwörer, Nepomuk Ecker, Leander Kienle, Janis Rieber und als Gast Sarah D’Amico mit Markus Merz als Leiter und Inspirator. Ob beim „Rondo a tre“des Jazzgitarr­isten Siggi Schwab aus den 70erJahren oder beim traditione­llen „Bomba Caribe“aus Puerto Rico – das tolle Zusammensp­iel weckte ebenso rauschende­n Beifall bei den Zuhörern wie beim „Blue Monk“von Thelonius Monk. Hier begeistert­e das transparen­te Musizieren im Terzett mit dem Marimbapho­n mit vier Schlägeln auf jazzartige­m, hohem Niveau.

Lateinamer­ikanische Rhythmen

Melodische Aspekte und lateinamer­ikanische Rhythmen gingen bei Eckard Kopetzkis „Fusion Mallets“nahtos ineinander über, gesteigert noch, mitreißend bis in kleinste Aspekte, beim traditione­llen „Samba di Janeiro aus Brasil“.

Hier fanden sich ein melodiebet­ontes Quartett mit dem RhythmusSe­xtett in berauschen­der Einheit, vom Publikum mit ebenso rhythmisch akzentuier­tem Beifall bejubelt.

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FOTO: KURT ZIEGER Markus Merz mit seinem Percussion-Ensemble weckte beim Jahresvors­piel rauschende­n Beifall.

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