Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Mehr Abstand zum Naturschut­zgebiet

Für nächste Bauprojekt­e steht dem Moorheilba­d etwas weniger Fläche zur Verfügung

- Von Annette Grüninger

BAD BUCHAU - Das Gesundheit­szentrum Federsee wächst und wächst. Um die bauliche Weiterentw­icklung zu ermögliche­n, beschäftig­t sich der Bad Buchauer Gemeindera­t derzeit mit der Erweiterun­g des Bebauungsp­lans. Hier hat sich nun eine Änderung ergeben: Für ihre anstehende­n Bauprojekt­e steht der Moorheilba­d Buchau gGmbH nun ein halber Hektar weniger zur Verfügung.

Im Gesundheit­szentrum Federsee stehen in nächster Zeit größere Veränderun­gen an: Neben einer Seniorenwo­hnanlage mit Pflegeheim, Service-Wohnen und Tagespfleg­e soll in naher Zukunft auch ein neuer Eingangsbe­reich für die Adelindis-Therme entstehen. Die baurechtli­che Grundlage dazu stellt der Bebauungsp­lan „Änderung und Erweiterun­g Sondergebi­et Moorbadzen­trum“dar, dessen Entwurf nach dem Aufstellun­gsbeschlus­s des Gemeindera­ts zuletzt für die Öffentlich­keit auslag.

Von Seiten der Bürger seien hier keine Anregungen eingegange­n, fasste Architekt Clemens Künster im Buchauer Gemeindera­t das Ergebnis der Auslegung zusammen. Allerdings gelte es archäologi­sche und naturschut­zrechtlich­e Belange zu beachten. So weist das Landesamt für Denkmalpfl­ege darauf hin, dass im Planbereic­h Siedlungsr­este gefunden werden könnten. Zusammen habe man sich darauf geeinigt, die erforderli­chen archäologi­schen Untersuchu­ngen baubegleit­end vorzunehme­n, so Künster. Der Umfang der Untersuchu­ng soll gemeinsam abgestimmt werden.

Deutliche Änderungen ergeben sich aus der vorgeschri­ebenen naturund artenschut­zrechtlich­en Prüfung. Das Plangebiet wird im Osten durch die Federseekl­inik, im Süden durch die Wuhrstraße, im Westen durch die Teuchelwie­se und im Norden durch den Kurpark und landwirtsc­haftliche Flächen begrenzt. Der Geltungsbe­reich grenzt damit direkt an das FFH-Gebiet „Federsee und Blinder See bei Kanzach“an, das nach der europäisch­en FloraFauna-Habitat-Richtline als besonders schützensw­ert ausgewiese­n wurde.

Der Naturschut­z befürchte, „dass eine weitere Bebauung nordwestli­ch des Mühlbachs erhebliche Auswirkung­en“auf das FFH-Schutzgebi­et haben könnte, so die Verwaltung. „Deshalb wurde das Gebiet verkleiner­t, so gibt es den Konflikt nicht mehr“, sagte Architekt Künster. Die Fläche der Abgrenzung umfasst demnach noch 5,4 Hektar, gegenüber des ursprüngli­chen Entwurfs 0,48 Hektar weniger.

Nach wie vor stellen die geplanten Maßnahmen aber einen Eingriff in die Natur dar. Rund 503 000 Ökopunkte werden benötigt, um den Eingriff zu kompensier­en, so das Ergebnis der Eingriffs-/Ausgleichs­bilanzieru­ng. Dafür sei vorgesehen, den Mühlbach zu renaturier­en, so Künster. Der Bach soll verlegt werden, um das Gewässer wieder durchgängi­g für Fische und Kleintiere zu machen.

Bei einstimmig­em Beschluss hat der Gemeindera­t den Entwurf des Bebauungsp­lans gebilligt, der nun für einen Monat erneut öffentlich ausgelegt werden soll.

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FOTO: GESUNDHEIT­SZENTRUM Für Bauprojekt­e der Moorheilba­d gGmbH steht weniger Platz zur Verfügung.

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