Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Der Bürgermeister zieht positive Halbzeitbilanz
Ortsbegehung in Zwiefalten mit Matthias Henne und 35 Begleitern
ZWIEFALTEN ●
- Halbzeit für Matthias Henne: Am 9. Juli 2014 wurde er ins Amt des Zwiefalter Bürgermeisters eingesetzt. Das war jetzt Anlass für einen Ortsumgang unter dem Motto: „Vier Jahre rasant – vier Jahre interessant“. 35 Mitbürger interessierten sich für die Besichtigung von verschiedenen Stationen, erlebten Geschaffenes und erfuhren Perspektiven.
Erste Station war der neue erschlossene Bauabschnitt im Baugebiet Brunnensteige: Vom Parkplatz am Zwiefalter Höhenfreibad aus konnten die Bürger auf die schön geschwungen eingebaute Christianstraße schauen und die geschaffenen acht Bauplätze begutachten. Wegen der aktuell erfreulich guten Nachfrage sind alle Plätze inzwischen in notarieller Bearbeitung. Für die jetzt voll erschlossenen Bauplätze mit einer durchschnittlichen Flächengröße von etwa 700 Quadratmetern wird ein Preis von 95 Euro je Quadratmeter fällig. Zusätzliche Kosten fallen als Pauschale für einen Hausanschluss 6000 Euro und die individuellen Vermessungskosten an.
Beim Kauf der Bauplätze wurde eine interessante Erfahrung gemacht: Mehrere Bauherren sind gebürtige Zwiefalter, die nach einem auswärtigen Aufenthalt jetzt in die Heimat zurückkommen. Das gesamte Baugebiet Brunnensteige enthält noch weitere 25 Bauplätze, die in mehreren Bauabschnitten nach und nach erschlossen werden können. Auf Anfrage teilte Bürgermeister Henne mit, dass für das Baugebiet die Frage des zulässigen Lärms durch den Bühlhof, den Campingsplatz und das Höhenfreibad geprüft und für nicht gravierend bezeichnet wurde.
Unmittelbar mit dem Blick auf das in diesen Tagen jeweils mit rund eintausend Besuchern gut besuchte Höhenfreibad Zwiefalten bestätigte Bürgermeister Henne, dass das Freibad „in den letzten Jahren so gut lief wie noch nie“. Sein Dank ging an die Schwimmbadfreunde für ihren großartigen Einsatz und auch an die Betreiberfirma Aquafun, die sich auf einem guten Weg befindet. Unter dem Beifall der Teilnehmer erklärte Henne: „Eine Schließung des Höhenfreibads steht aktuell nicht an“, und die Besucher riefen: „Das Bad muss bleiben!“
Kindergarten wird erweitert
Nach einem Fußweg über viele Treppenstufen zum Kindergarten wurden die Bemühungen um eine Kindergartenerweiterung vorgestellt: „Keiner hätte je gedacht, dass nach nur vier Jahren im neuen Kindergarten eine Weiterentwicklung nötig wird“, erklärte Henne. Mit Glück und Geschick konnte in der benachbarten Gustav-Werner-Straße ein Haus erworben werden. Mit einem Umbau sind viele Möglichkeiten zur Erweiterung gegeben und kann eine zweckgerechte Außenanlage geschaffen werden.
„Damit werden die Bildungseinrichtungen gestärkt“, erkläre Bürgermeister Henne und zeigte dabei auch die Sanierung der Münsterschule auf, deren Zukunft in der nächsten Sitzung des Gemeinderats mit einem hoffentlich finanziell machbaren Kraftakt beraten wird. Henne rief den Teilnehmern zu: „In den Bereichen Freizeit, Bildung, Vereins- und Ehrenamtswesen hat Zwiefalten seine Stärken. Zwiefalten kann etwas – Zwiefalten bewegt etwas!“
Nächster Besichtigungspunkt war die Sanierung der Friedhofskapelle und die Neugestaltung der Friedhofsanlage. In gemeinsamen Bemühungen zwischen der Diözese Rottenburg-Stuttgart, dem Denkmalsamt, der katholischen Kirchengemeinde und der politischen Gemeinde Zwiefalten werden umfangreiche Maßnahmen geschultert.
Schwerpunkt waren bisher die Trockenlegung der Mauern, die Sanierung der Fassade und die Erhaltung des Daches. In Kürze wird mit der Sanierung im Innenbereich gestartet. Dabei werden die Böden und Wände grundlegend saniert.
Für die Neugestaltung der Friedhofsanlage wurden in einer öffentlichen Veranstaltung interessante Vorschläge gesammelt, die Hoffnung geben. Es soll die Friedhofsmauer saniert, das Wegenetz erneuert und die Urnenbestattung neu geordnet werden. Wegen der Liegezeiten und der laufenden Pflege der Gräber wird eine schrittweise Umsetzung erfolgen.
Die Friedhofskapelle ist das vermutlich älteste Gebäude in Zwiefalten aus dem 12. Jahrhundert und mit ortsbildprägender Bedeutung. Gebäude und Friedhof gehören der Kirchengemeinde, den Unterhalt trägt nach vertraglichen Vereinbarungen die Gemeinde. In derartigen Fällen, die in Zwiefalten mehrfach vorliegen, ist kaum eine Förderung zu bekommen. Eine Spendengemeinschaft ist sehr aktiv und hofft mit guten Vorschlägen gute Beiträge zu erhalten. Besonderen Dank hat auch eine sehr engagierte Rentnergruppe verdient, welche seit langen Jahren die Außenanlagen unterhält.
Am Standort der Freizeiteinrichtung Dobel-Spatz fasste Bürgermeister Henne in seinem Ausblick die zur Bearbeitung anstehenden Maßnahmen für die nächsten Jahre zusammen: Zwiefalten braucht ein neues Feuerwehrauto zum Ersatz des über 40 Jahre alten bisherigen Fahrzeugs, fünf bis sechs Millionen Euro für schnelles Internet an jedem Haus, einen neuen Bauhof, einen barrierefreien Umbau des Rathauses, Weiterentwicklung der Tourismuskonzepte und vieles mehr.
Mit einer Besichtigung der neuen Feuerwehrgarage und dem Stand zum Umbau des Dorfgemeinschaftshauses Upflamör endete der diesjährige Ortsumgang. Mit großer Verantwortung wurde das alte Rathaus Upflamör umgebaut und dabei die Raumaufteilung weitgehend erhalten. Gemeinderat Markus Siefert erklärte die einzelnen Räume und Maßnahmen und erhielt viel Lob für die aktive Dorfgemeinschaft, die in unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden ein Schmuckstück mit Charme geschaffen hat. Beim folgenden Vesper wurden die Eindrücke des dreistündigen Ortsumgangs noch lange diskutiert.