Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein Pfarrhaus ist ein großes Aufgabenfe­ld

Seit 25 Jahren arbeitet Gisela Welz bei Pfarrer Klaus Sanke

- Von Kurt Zieger

LANGENENSL­INGEN - Eigentlich war Gisela Welz gelernte Gärtnerin. Auf das erste Angebot, Pfarrhaush­älterin zu werden, sagte sie: „Nein“. Doch nach Pfarrer Sankes Bitte: „Probier es“, entschied sie sich doch für ein Ja und hat es auch nach 25 Jahren Arbeit im Pfarrhaus in keiner Weise bereut.

Im Bereich der Jagst um Künzelsau ist Gisela Welz zuhause. Dort hatte sie ihren Bekanntenk­reis, dort war sie im wahrsten Sinne des Wortes „daheim.“Als Beruf hat sie Gärtnerin gelernt, denn Blumen und griffiger Boden, das liegt ihr. Einmal in einem Pfarrhaus zu leben und zu arbeiten, das konnte sie sich damals nicht vorstellen.

In Rot am See hatte im Jahr 1993 Klaus Sanke das Amt des Pfarrers und zugleich des Dekans von Schwäbisch Hall inne. Er lud sie ein, seine Pfarrhaush­älterin zu werden. Sankes erster Versuch endete mit einem klaren: „Nein“. Doch, wie es so oft im Leben ist: „Er hat nicht locker gelassen“, erzählt Gisela Welz fast schalkhaft, „probier es doch auf ein Jahr als Probe“. Auf dieses Angebot hat sie sich eingelasse­n. In Zusammenha­ng mit Grundund Fortbildun­gskursen („Damals gab es das noch!“) hat sie schließlic­h zu ihrer neuen Arbeitsste­lle zugesagt. Aus diesem „Ja“sind inzwischen 25 Jahre vertrautes Zusammenar­beiten geworden, denn ein Pfarrhaus ist ein vielfältig­es Arbeitsfel­d.

Aus der „Diaspora“gekommen

Im Dezember 1999 folgte der Umzug nach Langenensl­ingen. „Da gab es anfangs nicht immer leichte Perioden“erinnert sie sich, „weit weg von daheim, weg von Freunden und dem Bekanntenk­reis.“Für sie war es hier eine ganz andere Gegend mit einem nicht ganz einfachen Leben. „Man muss dabei berücksich­tigen“, stellt Pfarrer Sanke in dem Gespräch fest, „dass wir aus der Diaspora ins katholisch­e Oberland umgesiedel­t sind. Das war das reine Kontrastpr­ogramm.“Doch das ist längst Geschichte. Gisela Welz ist in Langenensl­ingen und im hiesigen Pfarrhaus geblieben und stellt fest: „Ich möchte keinen anderen Chef haben als Klaus Sanke.“15 Jahre lang versah sie zusätzlich mit Herzblut das Amt der Mesnerin und lernte damit ein weiteres Aufgabenfe­ld neben ihrer Arbeit als Pfarrhaush­älterin kennen.

Auch in Langenensl­ingen hat sie bald Freunde gefunden, hat im Chörle Billafinge­n und im damaligen Familiensi­ngkreis Heiligkreu­ztal mitgesunge­n:„Das war immer eine schöne Zeit.“Die Liebe zum Garten mit Blumen und dem Gewächshau­s sind ihr geblieben. Seit neuem vervollkom­mnen zwei Hochbeete ihre gärtnerisc­he Liebe. Und die Hasen dürfen nicht vergessen werden. „Mit einem Hasen bin ich hier eingezogen, inzwischen sind es 21 geworden“, erzählt sie schmunzeln­d.

So kann Gisela Welz aus verschiede­nen Blickwinke­ln auf 25 Jahre Pfarrhaush­älterin bei Klaus Sanke zurückblic­ken. In der Vorabendme­sse am Samstag, um 18.30 Uhr, in der St. Konradskir­che Langenensl­ingen wird ihre Tätigkeit ebenfalls mit vielen guten Wünschen auf ein weiterhin harmonisch­es Miteinande­r gewürdigt werden.

 ?? FOTO: KURT ZIEGER ?? Gisela Welz mit der Dankesurku­nde für 25 Jahre Pfarrhaush­älterin im Garten des Pfarrhause­s Langenensl­ingen.
FOTO: KURT ZIEGER Gisela Welz mit der Dankesurku­nde für 25 Jahre Pfarrhaush­älterin im Garten des Pfarrhause­s Langenensl­ingen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany