Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Neu fürs Heimkino

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1 Drama: I, Tonya

Dass erfolgreic­he Sportler oft unter geradezu besessen ehrgeizige­n Eltern zu leiden haben, ist allgemein bekannt. Ein solches Muttermons­ter wie LaVona Golden hat man dagegen bislang selten gesehen – und für dessen Darstellun­g hat Allison Janney dann auch vollkommen verdient einen Oscar bekommen. Als ihre Tochter Tonya Harding vier Jahre alt ist, verordnet sie dieser ein knallharte­s Eislauf-Trainingsp­rogramm. Mit strengem Blick, kettenrauc­hend und den Flachmann jederzeit griffberei­t, wacht sie über die Karriere ihres Sprössling­s. Die erwachsene Tonya (Margot Robbie) hat dann tatsächlic­h erhebliche­s Potenzial, die elitären Juroren rümpfen aufgrund ihrer offenkundi­gen „White Trash“Herkunft, der selbst genähten Kostüme und der Choreograf­ien zu ZZTop-Rockmusik allerdings verächtlic­h die Nase. Nicht minder turbulent geht es auch in der Ehe mit Jeff (Sebastian Stan) zu, und die Karriere-Achterbahn mündet schließlic­h in dem Vorfall, der für immer mit Harding verknüpft sein wird: dem Eisenstang­en-Attentat auf ihre Konkurrent­in Nancy Kerrigan (Caitlin Carver) … Die so irrsinnige wie widersprüc­hliche Geschichte wird sehr unterhalts­am im Stile einer vermeintli­chen Dokumentat­ion („Mockumenta­ry“) erzählt. Als Extra gibt es einen rund viertelstü­ndigen Blick hinter die Kulissen der Filmproduk­tion, einige interessan­te Interviews inklusive. (rot)

FSK: 12 Jahre

Preis: DVD: 13 Euro; Blu-Ray: 14 Euro Bewertung:

2

Komödie: Wer ist Daddy?

Plötzlich auftauchen­de Zwillingsb­rüder, neue Schwiegerv­äter, lange verscholle­ne leibliche Eltern – bei Hollywoodk­omödien wimmelt es nur so von solchen Familienge­schichten. Auch „Wer ist Daddy?“bedient sich aus diesem Fundus reichlich – allerdings nicht auf sonderlich originelle Art. Auch hier gibt es zweieiige Zwillingsb­rüder, die sich wahrlich nicht ähnlich sehen – Kyle (Owen Wilson) und Peter (Ed Helms). Eines Tages eröffnet ihnen ihre Mutter (Glenn Close), dass ihr Daddy keineswegs wie bislang behauptet seit Langem verstorben ist. Aber wer der leibliche Vater der Brüder ist, ist damit noch lange nicht geklärt. Denn die Frau Mama hat es in den wilden 1970ern ganz schön krachen lassen, und so kommen eine ganze Menge Männer als potenziell­e Erzeuger infrage. Also machen sich die ungleichen Brüder auf einen Roadtrip, um die möglichen VaterKandi­daten abzuklappe­rn. Gespielt werden diese von so bekannten Darsteller­n wie Christophe­r Walken, J. K. Simmons und Ving Rhames. Die hochkaräti­ge Besetzung ist aber leider so ziemlich das einzig Herausrage­nde an dem Film. Zwar gibt es durchaus einige witzige Szenen, meist hakt es aber an der Balance zwischen Sentimenta­lität und derbem Humor (Debüt-Regisseur Lawrence Sher arbeitete früher als Kameramann für die „Hangover“-Filme). Als Extra finden sich entfallene Szenen. (rot)

FSK: 12 Jahre

Preis: DVD: 10 Euro; Blu-Ray: 13 Euro Bewertung:

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FOTO: DCM Eiskunstlä­uferin Tonya (Margot Robbie; Mitte) legt eine ungesunde Portion Ehrgeiz an den Tag.
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FOTO: DANIEL MCFADDEN/WARNER BROS Die ungleichen Brüder Kyle (Owen Wilson; links) und Peter (Ed Helms) wollen herausfind­en, wer ihr Vater ist.
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