Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Balingen verliert in Halbzeit zwei den Faden
Handball-Bundesliga: VfL Lübeck-Schwartau - HBW Balingen-Weilstetten 25:22 (11:13)
BALINGEN (sz) - Handball-Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten hat zum Auftakt in die 2. Bundesliga eine 22:25-Niederlage (Halbzeit: 13:11Führung) hinnehmen müssen. Nach einer starken ersten Halbzeit verloren die „Gallier von der Alb“in der Hansehalle in Lübeck Mitte des zweiten Durchgangs den Faden und damit das Spiel. Die Hausherren stellten wie schon in der vergangenen Saison eine starke Abwehr auf die Platte und provozierten vor allem in der Schlussphase viele Ballverluste beim HBW, die sie konsequent in Tore ummünzten.
Schon die Anfangsphase der Begegnung zeigte, dass beide Trainer ihre Mannschaft gut vorbereitet und eingestellt hatten. Die Abwehrreihen dominierten das Geschehen und Tore waren Mangelware. Erst in der dritten Spielminute fiel der erste Treffer der Partie und es war ein Strafwurf, den Gregor Thomann sauber zur 1:0-Führung für den HBW verwandelte. Die Hausherren konnte diese Führung nicht nur ausgleichen, sondern selber in Führung gehen. In der sechsten Minute hatte das Spiel einen ersten, unrühmlichen Tiefpunkt. Die „Gallier von der Alb“verloren im Angriff bei einem Abspielfehler den Ball. Sie zogen sich zwar schnell zurück, aber in der Abwehr traf Benjamin Meschke seinen Gegenspieler nach Ansicht der beiden Unparteiischen im Gesicht und wurde dafür mit einer direkten Roten Karte vom Platz geschickt.
Die Disqualifikation hinterließ Spuren. Lübeck bekam Auftrieb und VfL Lübeck-Schwartau: Marino Mallwitz, Dennis Klockmann (TW); Thees Glabisch 6/3, Pawel Genda 6, Toni Podpolinski 2, Markus Hansen 3, Fynn Ranke 2, Sebastian Damm, Janik Schrader, Finn Kretschmer 1, Tim Claasen, Sigtryggur Dadi Runarsson 3, Marcel Moller 1, Jasper Bruhn, Antonio Metzner 1.
HBW Balingen- Weilstetten: Jonas Baumeister, Tomas Mrkva (TW); Rene Zobel 1, Marcel Niemeyer 5, Romas Kirveliavicius das Spiel unter Kontrolle. Die Hausherren konnten sich aber nicht absetzen. Die Schwaben kamen über den Kampf wieder zurück ins Spiel. Romas „Kiwi“Kirveliavicius schnürte einen Dreier-Pack, zu dem Marcel „Manni“Niemeyer noch einen Treffer beisteuerte und fünf Minuten vor der Halbzeitsirene hatten die Gallier von der Alb das Spiel komplett gedreht. Es stand 10:9 aus Sicht des HBW.
Mit einer 13:11-Führung für die Balinger ging es schließlich in die Kabine und in der „Hansehölle“war es 3, Jannik Hausmann 2, Gregor Thomann 2/1, Lars Friedrich, Tim Nothdurft, Benjamin Meschke, Oddur Grétarsson 4/2, Martin Strobel 1, Jona Schoch 1, Tim Rozman 2, Diogo Oliveira 1, Lukas Saueressig.
Zeitstrafen: VfL 5, HBW 2. -
VfL 3/3, HBW 7/3.
Nächstes Spiel: HBW Balingen-Weilstetten – HSV Hamburg (Fr., 31. Aug., 19.45 Uhr, Sparkassenarena Balingen).
Strafwürfe: ziemlich ruhig geworden. Das blieb auch so bis Mitte der zweiten Hälfte. Die Gallier von der Alb schienen das Spiel im Griff zu haben. Allerdings hatten sie mehr und mehr Probleme mit der 5/1-Abwehr der Hausherren. Ex-HBW-Spieler Dadi Runarsson störte auf der vorgezogenen Position den HBW-Angriff nachhaltig. Hinzu kam auch noch, dass das Team von Chef-Coach Jens Bürkle vier Strafwürfe vergab.
Bürkle probiert alles
In der 45. Minute hatten die Schwaben ihren Drei-Tore-Vorsprung eingebüßt. Aber nicht nur das, die Hausherren gingen ihrerseits mit 20:18 in Führung. Bürkle versucht mit dem siebten Feldspieler die Partie wieder zu drehen, aber die Verunsicherung im HBW-Angriff war zu groß. Seinen Jungs unterliefen mehrere technische Fehler. Lübeck nutzte jeden Ballgewinn zum Torerfolg. Beim 24:21 (57.) war das Spiel so gut wie entschieden. Jens Bürkle versuchte mit einer ganz offensiven Abwehr, dem Ganzen doch noch eine Wendung zu geben, musste beim Schlusspfiff aber anerkennen, dass seine Mannschaft zurecht mit 25:22 verloren hatte.