Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
14 Deutsche stehen in den Finals in Zürich und Brüssel
FRANKFURT (dpa) - Speerwurf-Europameister Thomas Röhler will nach Gold in Berlin nun beim DiamondLeague-Finale große Kasse machen. „Ich hab' mir den Sieg definitiv vorgenommen“, sagte der 26-Jährige aus Jena vor dem Kampf um den mit 50 000 Dollar dotierten Disziplin-Gesamtsieg am heutigen Donnerstag in Zürich. „Die Vorzeichen stehen ganz gut – da ist noch was drin im Tank.“Nach 2014 den Jackpot wieder zu holen, da habe er „echt Bock“drauf. Insgesamt sind 14 deutsche Asse in den 32 Finals in Zürich und am Freitag in Brüssel am Start – so viele wie selten zuvor.
Die größten Siegchancen hat der DLV im Speerwurf der Männer. Neben Röhler und dem EM-Zweiten Andreas Hofmann hatte sich auch Julian Weber auf dem letzten Drücker ins Finale geworfen. Weltmeister Johannes Vetter war qualifiziert, verzichtet aber auf einen Start. „Das ist imposant, da haben wir ein Zeichen gesetzt und können stolz drauf sein“, sagte Röhler.
Nicht ganz einverstanden ist Röhler, dass die Vorleistungen und Punkte aus den vier vorherigen Diamond-League-Meetings kein Bonus mehr sind, sondern es nur auf die Tagesform ankommt: „Leider wird die Stabilität über die ganze Saison im Finale nicht belohnt – darüber bin ich gar nicht happy. Aber das sind eben die neuen Regeln.“Dies gilt auch für Weitsprung-Europameisterin Malaika Mihambo und die EM-Zweite im Kugelstoßen, Christina Schwanitz. Beide gehen als Erste der Diamond-Race-Wertung in die Endkämpfe.
Auch Klosterhalfen darf laufen
Profitieren können die weiteren DLVStarter Marie-Laurence Jungfleisch (Hochsprung), Kristin Gierisch (Dreisprung), Nadine Müller, Anna Rüh und Christoph Harting (alle Diskus) sowie David Storl (Kugel) und Mateusz Przybylko (Hochsprung) von der seit 2017 gültigen Regel. So sind Müller, Jungfleisch und Przybylko jeweils nur als Achte und letzte Starter in die Finals gekommen. Für Europameister Przybylko wäre wegen einer beim Meeting in Eberstadt zugezogenen Blessur am Knie beinahe der große Zahltag in Brüssel ausgefallen. „Ich bin ein Kämpfertyp“, meinte der Höhenjäger. Dreispringer Max Heß, der bei der EM das Finale verpasst hatte, rutschte noch ins Teilnehmerfeld. Auch die EM-Vierte Konstanze Klosterhalfen ergatterte nach einer Absage noch einen Platz im 5000-Meter-Rennen.