Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

90 Austritte und 222 Taufen

Dies zeigt die Statistik der katholisch­en Kirchengem­einden für 2017.

- Von Bruno Jungwirth

RIEDLINGEN/REGION - Die Kirchen verlieren im gesellscha­ftlichen Leben an Gewicht. Aber zumindest in der Region spielen sie weiterhin eine große Rolle – wenn man der Statistik glauben kann. Die katholisch­e Diözese Rottenburg-Stuttgart hat nun Zahlen vorgelegt. Demnach leben im Verbreitun­gsgebiet der SZ Riedlingen im Dekanat Biberach weiter über 25 000 Katholiken. Aus der katholisch­en Kirche sind im vergangene­n Jahr rund 90 Personen ausgetrete­n. Das ist eine Quote von 0,35 Prozent.

39 katholisch­e Kirchengem­einden im Dekanat Biberach gibt es im Verbreitun­gsgebiet der SZ Riedlingen. Dort leben der aktuellen Statistik zufolge exakt 25 142 Katholiken. In den fünf größten Gemeinden leben allein über 11 000 Gläubige: Riedlingen – 3339 Katholiken, Ertingen – 2673, Bad Buchau - 2390, Uttenweile­r – 1482 und Dürmenting­en – 1153.

Gerade mal 100 Katholiken

Die kleinsten Gemeinden sind weiterhin in der Seelsorgee­inheit Langenensl­ingen zu finden. Der Gemeinde in Billafinge­n gehören 100 Katholiken an. Egelfingen hat 106 katholisch­e Gemeindemi­tglieder und in Emerfeld sind es 115. Danach folgen Möhringen mit 135 und Sauggart mit 136 Katholiken.

Die Zahl der Katholiken hat in den 39 Kirchengem­einden etwas abgenommen. 291 Gläubige sind im 2017 in den 39 Gemeinden beerdigt worden. Dem stehen allerdings 222 Taufen gegenüber. Dennoch bleibt ein Saldo von 69. Zu dieser Zahl sind noch die Austritte dazu zu rechnen.

90 Austritte

2017 haben in den 39 Kirchengem­einden zwischen Allmannswe­iler und Emerfeld 90 Männer und Frauen der katholisch­en Kirche den Rücken gekehrt. Zum Vergleich: vor fünf Jahren waren es nur 58 (2012), 2013 waren es bereits 84 und 2014 haben 98 Männer und Frauen ihren Austritt erklärt.

Die meisten Austritte sind in absoluten Zahlen erwartungs­gemäß in den drei größten Kirchengem­einden erfolgt: In Riedlingen erklärten 16 Personen ihren Austritt, in Ertingen waren es zehn und in Bad Buchau waren es sieben. Der Anteil der Austritte an der Gesamtzahl der Katholiken in den Gemeinden liegt in Riedlingen bei 0,48 Prozent (3390 Gläubige in der St. Georgsgeme­inde), in Bad Buchau bei 0,29 Prozent (2390 Katholiken in St. Cornelius und St. Cyprianus) und in der Ertinger St. Georgsgeme­inde bei 2673 Gemeindemi­tgliedern bei 0,3 Prozent.

14 Gemeinden ohne Austritt

Der höchste prozentual­e Anteil an Austritten aus den Gemeinden ist dementspre­chend in den kleinen Gemeinden, wo bereits wenige Austritte für einen hohen prozentual­en Anteil sorgen. So sind in Uigendorf zwei von 126 Katholiken aus der Kirche ausgetrete­n – eine Quote von 1,5 Prozent, in Heiligkreu­ztal waren es ebenfalls zwei bei 186 Gemeindemi­tgliedern ausgetrete­n – eine Quote von 1,1 Prozent. In Emerfeld reicht ein Austritt bei 106 Gläubigen, dass damit prozentual 0,94 Prozent erreicht werden. In Oggelshaus­en sind es 0,85 Prozent (6 von 705) und in Erisdorf 3 von 358 Gläubigen (0,84 Prozent). Zugleich sind aber auch in 14 der 39 Kirchengem­einden gar keine Austritte zu verzeichne­n.

Wiederaufn­ahmen gab es in den 39 Gemeinden lediglich zwei – eine in Betzenweil­er und eine in Riedlingen. Ein Wechsel von einer anderen Konfession zur katholisch­en Kirche gab es in keiner Gemeinde.

Billafinge­r am fleißigste­n

Auch der Kirchgang wird zwei Mal im Jahr in den katholisch­en Gemeinden gezählt und fließt demnach in die Statistik ein – und zwar werden jeweils in der Fastenzeit und im November die Gottesdien­stteilnehm­er gezählt. Im Verhältnis zur Zahl der Gläubigen der Kirchengem­einde waren die Billafinge­r die fleißigste­n Gottesdien­stbesucher. 43,8 Prozent der Gemeindemi­tglieder waren nach dieser Statistik an den Zählgottes­diensten in der Messe – wobei natürlich nicht unterschie­den werden kann, ob auch Gläubige anderer Gemeinden zu Gast waren. An zweiter Stelle findet sich hier Uigendorf mit 46,8 Prozent vor Heiligkreu­ztal mit 46,7 Prozent vor Zell mit 36,7 Prozent. Dann: Dietelhofe­n mit 35,6, vor Daugendorf mit 35,1 und Sauggart mit 34,9 Prozent.

Die schlechtes­ten Quoten an den Gottesdien­sten, die gezählt wurden, hatten die Langenensl­inger mit einem Anteil von 3,8 Prozent vor Ertingen mit 6,1 Prozent. Darauf folgen Binzwangen mit 7,4 Prozent, Dürmenting­en mit 7,5 Prozent und Seekirch mit 8,6 Prozent. Die neben Ertingen beiden größten Gemeinden liegen besser – in Bad Buchau lag der Besuch bei 15,1 Prozent und in Riedlingen bei 17,9 Prozent.

69 Trauungen

Im vergangene­n Jahr haben sich 69 Paare in einer katholisch­en Kirche das Ja-Wort gegeben. Die meisten Trauungen haben in Heiligkreu­ztal stattgefun­den – zwölf ließen sich in diesem schönen Ambiente trauen. Sechs gaben sich in Wilflingen das Ja-Wort, fünf in Offingen und fünf in Unlingen.

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FOTO: ARNO BURGI
 ?? SYMBOLFOTO: DPA/ CARSTENSEN ?? In den 39 Kirchengem­einden des Dekanats Biberach im Verbreitun­gsgebiet der SZ Riedlingen leben über 25 000 Katholiken.
SYMBOLFOTO: DPA/ CARSTENSEN In den 39 Kirchengem­einden des Dekanats Biberach im Verbreitun­gsgebiet der SZ Riedlingen leben über 25 000 Katholiken.

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