Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Gutachter für „schlanke Lösung“bei Stuttgarter Oper
STUTTGART (dpa) - Bei der millionenschweren Sanierung und Erweiterung der Stuttgarter Oper werden sich nicht alle Wünsche der Theaterleute erfüllen lassen, besagt ein Gutachten. Dazu fehlt demnach der Platz. Die maximale Um- und Ausbauvariante mit rund 12 500 Quadratmetern zusätzlicher Nutzfläche ist demnach am bisherigen Standort schon aus Platzgründen nicht zu verwirklichen, wie das Finanzministerium am Montag mitteilte. „Die Bauverwaltung kann zusätzliche Flächen am Standort (…) nicht beliebig herbeizaubern“, sagte ein Sprecher. Die Staatstheater hatten für einen zukunftsfähigen Betrieb eine Maximalvariante vorgeschlagen.
Die Gutachter haben einen Vorschlag gemacht, der von gut 10 600 Quadratmetern Zusatzfläche ausgeht. Den muss nun der Verwaltungsrat der Staatstheater prüfen. „Die schlankere Lösung kann voraussichtlich untergebracht werden, auch wenn es knapp wird“, sagte der Sprecher des Finanzministeriums. Das Gutachten sei der Einstieg in die weitere Planung des Um- und Ausbaus. „Bevor man plant, wie man die Flächen ausbaut, muss man erst Mal schauen, was sich am Standort überhaupt unterbringen lässt.“
Noch kein Ersatzstandort
Das gut 100 Jahre alte Opernhaus in Stuttgart benötigt eine Generalsanierung. Dabei soll auch eine moderne Kreuzbühne eingebaut werden, um schnellere und einfachere Bühnenbildwechsel möglich zu machen. Die Kosten sollen bis zum Frühjahr 2019 feststehen. Bisher lagen sie bei 400 bis 500 Millionen Euro. Es wurde aber auch schon mal von 800 Millionen Euro geunkt.
Nichts Neues gibt es bei der Suche nach einem geeigneten Standort für eine Interimsspielstätte während der auf sieben Jahre geschätzten Sanierungszeit. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) wollte dazu bis Ende November einen Vorschlag machen.