Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Kindergärten sollen zusammengelegt werden
In Unlingen wird in den kommenden Jahren steigender Bedarf erwartet
UNLINGEN - Die Bedarfsplanung im Bereich der Unlinger Kindergärten ist jährlich der Verwaltung und dem Gemeinderat vorzulegen. Hauptund Bauamtsleiterin Melanie Glocker wies in der jüngsten Gemeinderatssitzung auf die Schwierigkeit einer verlässlichen Planung trotz ausführlichen Zahlenmaterials hin, die mit vielen Unwägbarkeiten verbunden sei.
In Unlingen gibt es den katholischen Kindergarten „Unterm Storchennest“, der in zwei Gruppen geführt wird. Zum kommunalen Bereich gehören der Kindergarten „Kleiner Drache“in Uigendorf mit ebenfalls zwei Gruppen, der Kindergarten „Bussakendla“mit einer Gruppe und eine Tagesmutter in Unlingen. Selbst zu Zeiten, als die Aufnahmemöglichkeit in den öffentlichen Kindergärten sehr begrenzt war, wurde das Angebot der Tagesmütter nur sehr spärlich in Anspruch genommen.
Zur Fortschreibung der Bedarfsplanung gehört die Entwicklung der Kinderzahlen in der Gemeinde. Zwischen 2009 und 2017 war im Jahr 2011 mit 36 Geburten in der Gesamtgemeinde der geburtenstärkste Jahrgang zu verzeichnen, während es 2015 nur 17 Geburten waren. Mit 34 Kindern war das Jahr 2017 wieder ein geburtenreiches Jahr. „Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass im Baugebiet Vöhringer Weg IV viele Bauplätze an junge Familien veräußert wurden“, stellte Glocker fest.
Nach den Sommerferien 2018/ 2019 wird im Kindergarten „Unterm Storchennest“von 28 Kindern berichtet. Diese Zahl dürfte ein Jahr später auf 38 und Ende 2020 sogar auf 41 Kinder steigen. Die entsprechenden Zahlen bei den „Bussakendla“Unlingen bewegen sich von derzeit 14 auf 16 oder 17 Kinder, im Kindergarten „Kleiner Drache“in Uigendorf von 16 auf 20 Kinder in den beiden folgenden Jahren. „Eine realitätsnahe Bedarfsplanung ist auch durch Zu- und Wegzüge in der Gemeinde recht schwierig“vermerkte die Erstellerin der vorgelegten Zahlen.
Im Bereich der Kleinkindbetreuung ist es nicht viel anders. Seit 1. August 2013 gibt es einen Rechtsanspruch für die Kleinkindbetreuung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Empfohlen wird, für 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren einen entsprechenden Platz freizuhalten. Legt man die Anzahl der Kinder unter drei Jahren in der Gesamtgemeinde Unlingen diesem Anspruch zugrunde, müsste man rund 30 Betreuungsplätze schaffen. Krippenplätze stehen in Unlingen derzeit nicht zur Verfügung, wenngleich die Tendenz der Anfragen steigend ist. Laut Aussage des Landratsamts Biberach ist das Betreuungsangebot entsprechend dem tatsächlichen Bedarf vor Ort anzupassen. Unlingen ist nicht die einzige Gemeinde im Kreis, die bisher keine Krippenplätze anbietet. Wollte man mit anderen Gemeinden gleichziehen, die zwischen 12 und 15 Prozent als Betreuungsangebot anbieten, müsste man in Unlingen 11 beziehungsweise 22 Betreuungsplätze schaffen.
Seit Beginn dieses Schuljahres gibt es in Unlingen keine Werkrealschule mehr. So ist nun geplant, im Bereich der Schule Kindergartenund Krippenplätze zu schaffen und die kommunalen Kindergärten an einem Standort im Bereich der Schule zu bündeln. Sobald das Architekturbüro Schirmer in Ertingen entsprechende Vorschläge ausgearbeitet hat, will sich der Gemeinderat in einer Klausurtagung mit diesem Problem näher befassen.
Zustimmend nahm der Gemeinderat diese Ausführungen zur Bedarfsplanung in Sachen Kindergarten zur Kenntnis.