Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Im Schauring geht die Post ab
33. Laupheimer Kaltblutmarkt mit Prämierungen, Hindernisfahren und Rahmenprogramm
LAUPHEIM - Mehr als 100 Pferde werden am Donnerstag, 18. Oktober, beim 33. Laupheimer Kaltblutmarkt aufgetrieben. Auch dieses Jahr ergänzen sich Prämierungen, ein attraktives Schauprogramm und ein Wettbewerb im Hindernisfahren.
Die Vielfalt der Pferderassen, die in Laupheim zu sehen ist, verleiht dem hiesigen Kaltblutmarkt seit jeher besonderen Glanz. Ob Schwarzwälder, Noriker, Freiberger und Ardenner, Süddeutsches oder Rheinisch-Deutsches Kaltblut: Sie alle geben sich auf dem oberen Festplatz ein Stelldichein.
Ab 8.30 Uhr bieten Händler ihre Pferde feil. 20 Verkaufspferde sind gemeldet, erkenntlich an einem Band in den Stadtfarben Grün-Weiß-Rot im Schweif oder in der Mähne. Selten allerdings wird ein Handel sofort abgewickelt. Fast immer wollen Interessenten zunächst auch den Stall sehen, in dem das Ross bisher steht.
Ebenfalls ab 8.30 Uhr begutachten Fachjuroren Körperbau und Fundament, Typ und Abstammung der Zuchttiere und ihre Bewegung in Schritt und Trab. Zu den städtischen Prämierungen, die den Großteil ausmachen, gehört die des schönsten Wallachs; die Besucher dürfen ihr „Lieblingsfohlen“küren. Die Stadt hat die Preisgelder angehoben – „da lagen wir im Vergleich mit anderen Veranstaltern etwas unter dem Schnitt“, sagt Rathaus-Mitarbeiter Rainer Ganser. Bei ihm laufen die organisatorischen Fäden zusammen.
Die Staatsprämierungen, ausgerichtet vom Pferdezuchtverband Baden-Württemberg, sind für die Züchter besonders wertvoll. Die Ergebnisse werden ins Zuchtbuch eingetragen und Stuten mit guten Noten dann gezielt mit herausragenden Hengsten „angepaart“.
15 Fohlen, zwischen März und Juni 2018 geboren, tummeln sich im Ring. Und zwar heuer nicht auf einem der drei Sandplätze neben dem Olympia-Gelände, sondern im großen Ring, in dem später das Schauprogramm läuft. „Auf diese Weise entzerrt sich das Geschehen und wir gewinnen Zeit“, sagt Rainer Ganser. Zeit, die den Hindernisfahrern einen früheren Start als bisher am Nachmittag ermöglichen soll.
Mit Trompete und Hütehunden
Das Schauprogramm beginnt um 9.30 Uhr und läuft parallel zu den Prämierungen. Carolin und Peter Paul Bochtler vom Lußhof Laupheim kündigen eine Nummer „Auf der Rennbahn“an, bei der Ponys um die Wette laufen, sowie eine Kombination von Pferden und Radfahrern. Konrad Huber aus Biberach gibt den Trompete spielenden „Postillon d’amour“. Es folgen „Bayrische Buam“mit Süddeutschen Hengsten; sie reiten die „Ungarische Post“, frei stehend auf zwei Pferderücken.
Das Team Roland Bäuerle aus Neuler-Schwenningen zeigt einen gerittenen Viererzug. Die Familien Eberle (Ulm) und Wachter (Pinswang/Österreich) inszenieren ein Mittelalter-Theater mit mächtigen Shire-Horses und russischen Hütehunden, bei dem auch im Damensattel geritten wird. Das Holzrücken mit Pferden wird demonstriert und ein halbes Dutzend Hengste präsentiert, zwei Brauereiwagen drehen ihre Runden.
„Wir möchten bis etwa 13 Uhr mit dem Schauprogramm und der Siegerehrung fertig sein und anschließend das Fahrturnier starten“, sagt Rainer Ganser. Es erfreut sich enormer Beliebtheit: 21 Zweispänner und zwölf Vierspänner fegen heuer durch den Parcours.
Führungen für Schüler der dritten Klassen, kostenlose Kutschfahrten für Kinder und ein Schauhufbeschlagen runden das Programm ab. Von den Fildern kommt Andreas Veith, den Wagen vollgeladen mit frischem Kraut. Die Blutreitergruppe Laupheim bewirtet die Marktbesucher.