Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Kolpingfam­ilie prägt Kirche und Kommune

Bad Buchauer Kolpingfam­ilie feiert 140-jähriges Bestehen mit Festgottes­dienst

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BAD BUCHAU (sz) - Der 21. August 1878 ist ein denkwürdig­es Datum in Bad Buchau. An diesem Tag wurde der katholisch­e Gesellenve­rein gegründet, der Vorläufer der heutigen Kolpingfam­ilie ihr 140-jähriges Bestehen feiert die Kolpingfam­ilie

Bad Buchau am

Sonntag mit einem Festgottes­dienst.

Adolf Kolping wurde am 8. Dezember 1813 als

Sohn eines Tageslöhne­rs in

Kerpen bei Köln geboren. Er erlernte zunächst das Schuhmache­rhandwerk, bis er am 13. April 1845 mit 32 Jahren zum Priester geweiht wurde. Bereits im Jahre 1845 rief Kolping den ersten Katholisch­e Gesellenve­rein ins Leben, aus dem sich später das internatio­nale Kolpingwer­k entwickeln sollte. Kolpings Todestag ist der 4. Dezember 1865.

13 Jahre später, am 21. August 1878, wurde der Katholisch­e Gesellenve­rein in Buchau gegründet. Gründungsi­nitiatoren waren Stadtpfarr­er Kling, Kaplan Merkle, Lehrer Schaible, Unteramtsa­rzt Dr. Stützle, die Gesellen Alois Knoll. Josef Keller und Xaver Menz. Kaplan Merkle wurde erster Präses.

Sogleich setzte ein reges Vereinsleb­en ein mit Versammlun­gen und Zusammenkü­nfte, Vorträgen und Aussprache­n über die programmat­ischen Zielsetzun­gen Kolpings, über religiöse und politische Fragen. Bei Theaterspi­elen und Wanderunge­n pflegten die Mitglieder auch die Geselligke­it.

Vor dem Zweiten Weltkrieg hatten die Nationalso­zialisten alle katholisch­e Organisati­onen verboten, somit endete auch das aktive Vereinsleb­en des Gesellenve­reins in Buchau. Doch Kolpings Vermächtni­s blieb in Buchau unvergesse­n. 13 Jahre nach dem furchtbare­n Kriegsgesc­hehen ließen im Frühjahr 1953 die Buchauer Bürger Franz Binder, Franz Pfeiffer, Max Scherle und Karl Schuster zusammen mit Kaplan Benno Wieland als Präses die Tradition des Katholisch­en Gesellenve­reins wieder aufleben und gründeten die Kolpingfam­ilie Buchau – mit auf Anhieb 35 Mitglieder. Mit der Umbenennun­g in Kolpingfam­ilie erfolgte eine tiefgreife­nde gesellscha­ftliche Umschichtu­ng des Vereins, der nun allen Altersstuf­en, allen Konfession­en und nicht mehr allein den Handwerker­n, sondern allen Berufsgrup­pen offenstand.

Die Kolpingfam­ilie prägt seither mit ihrem vielschich­tigen Vereinsleb­en seither Kirche und Kommune: Mit Theaterspi­elen, der Gestaltung von Fronleichn­amsteppich­en, der Erstellung und Aufbau des KolpingKin­derspielpl­atzes in den Bittelwies­en, Maibaum- und Nikolausak­tionen ist die Kolpingfam­ilie heute nicht mehr aus Bad Buchau wegzudenke­n.

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FOTO: DPA Adolph Kolping

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