Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
In die Heuneburg soll investiert werden
Keltenkonzeption des Landes – Tourismusminister Guido Wolf besucht Freilichtmuseum
HUNDERSINGEN - Der baden-württembergische Justiz- und Tourismusminister Guido Wolf (CDU) hat dem Freilichtmuseum Heuneburg am Freitag einen Besuch abgestattet. Dabei hob er die Bedeutung der Heuneburg für die neue Kelten- und auch die Tourismuskonzeption des Landes hervor (SZ berichtete). Der Landtagsabgeordnete Klaus Burger (CDU) hatte Guido Wolf eingeladen.
„Der Zeitpunkt könnte fast nicht besser sein“, meinte der Minister. Wie er berichtete, plant das Land eine landesweite Keltenkonzeption zu erstellen, mit der Heuneburg als wichtigen Bestandteil. Erst diese Woche sei das im Kabinett beschlossen worden. Darüber hinaus werde auch eine neue Tourismuskonzeption erstellt. „Das wiederum soll mein Part sein“, sagte Wolf. Er erklärte, dass er die Heuneburg mit in diese Tourismuskonzeption einbinden wolle.
„Die Weichen im Land sind jetzt gestellt“, bilanzierte Wolf. „Nun geht es an die Feinarbeit. Klar gibt es da auch Finanzierungsfragen“, bemerkte er. Er könne nur den Rat geben – aber das geschehe ja auch bereits –, dass die Region um die Heuneburg herum ihre Kräfte bündele. Er sagte zu, für die Heuneburg zu werben „damit jetzt der Druck im Kessel bleibt“, sagte er. Landesarchäologe Dirk Krausse und Museumsleiter Klaus Haller führten den Minister und die anderen Rundgangs-Teilnehmer durchs Freilichtmuseum.
Besonders beeindruckte den Minister, als Klaus Haller ein Beispiel für Erlebnispädagogik gab: Er demonstrierte, wie die Kelten früher mit einfachen Mitteln aus einem Büschel Stroh Feuer machten. Der Landtagsabgeordnete Klaus Burger engagiert sich schon länger für die Heuneburg. Im Gespräch sind manche Dinge: Beispielsweise ist es ein Anliegen, dass die besonders wertvollen Funde, die auf der Heuneburg gemacht wurden und werden, auch hier präsentiert werden können. Klaus Burger weist in einer schriftlichen Mitteilung auf die landwirtschaftliche Domäne, die sich neben der Heuneburg befindet, hin. In ihr könnte man solche Funde präsentieren.
Im Gespräch ist auch ein Archäologieoder Erlebnispark, der Schulklassen, Gästen und Geschichtsinteressierten die Heuneburg näher bringen soll. Solche erlebnispädagogischen Elemente hält Burger für besonders wichtig, wie er auf dem Rundgang sagte. Er verwies dabei auf den Campus Galli. Hier könnten Familien und Jugendliche Geschichte „begreifen“, und zwar im buchstäblichen Sinne. Burger schwebt vor, dass man Attraktionen wie Campus Galli, Heuneburg, Bachritterburg Kanzach und andere stärker miteinander vernetzt.
Eine weitere Idee sei, dass die Gemeinde Herbertingen ihr Keltenmuseum in Hundersingen aufgibt, um ein gemeinsames Museum zu schaffen. Bekanntlich gibt es unterschiedliche Träger von Kelten- und Freilichtmuseum. Letzteres wird von der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern betrieben, unterstützt vom HeuneburgFörderverein.
Gemeinde sagt Unterstützung zu
Auch Landrätin Stefanie Bürkle sprach sich für neue Museums-Ansätze aus. Die Fachwelt schaue zwar auf das Freilichtmuseum Heuneburg, die Bevölkerung aber noch nicht so stark. „Die Bevölkerung, die Menschen hat es nicht wirklich erreicht“, bemerkte sie. Als Vertreter der Gemeinde war Gemeinderat Gerhard Lutz (CDU) anwesend, er vertrat Bürgermeister Magnus Hoppe. Lutz sagte, dass die Gemeinde sich auch mit Engagement mit einbringen wolle.
Ein Video über die Rolle der Heuneburg im Rahmen der Neukonzeption finden Sie im Internet unter