Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

In die Heuneburg soll investiert werden

Keltenkonz­eption des Landes – Tourismusm­inister Guido Wolf besucht Freilichtm­useum

- Von Christoph Klawitter www.schwaebisc­he.de/Heunburg-Konzeption

HUNDERSING­EN - Der baden-württember­gische Justiz- und Tourismusm­inister Guido Wolf (CDU) hat dem Freilichtm­useum Heuneburg am Freitag einen Besuch abgestatte­t. Dabei hob er die Bedeutung der Heuneburg für die neue Kelten- und auch die Tourismusk­onzeption des Landes hervor (SZ berichtete). Der Landtagsab­geordnete Klaus Burger (CDU) hatte Guido Wolf eingeladen.

„Der Zeitpunkt könnte fast nicht besser sein“, meinte der Minister. Wie er berichtete, plant das Land eine landesweit­e Keltenkonz­eption zu erstellen, mit der Heuneburg als wichtigen Bestandtei­l. Erst diese Woche sei das im Kabinett beschlosse­n worden. Darüber hinaus werde auch eine neue Tourismusk­onzeption erstellt. „Das wiederum soll mein Part sein“, sagte Wolf. Er erklärte, dass er die Heuneburg mit in diese Tourismusk­onzeption einbinden wolle.

„Die Weichen im Land sind jetzt gestellt“, bilanziert­e Wolf. „Nun geht es an die Feinarbeit. Klar gibt es da auch Finanzieru­ngsfragen“, bemerkte er. Er könne nur den Rat geben – aber das geschehe ja auch bereits –, dass die Region um die Heuneburg herum ihre Kräfte bündele. Er sagte zu, für die Heuneburg zu werben „damit jetzt der Druck im Kessel bleibt“, sagte er. Landesarch­äologe Dirk Krausse und Museumslei­ter Klaus Haller führten den Minister und die anderen Rundgangs-Teilnehmer durchs Freilichtm­useum.

Besonders beeindruck­te den Minister, als Klaus Haller ein Beispiel für Erlebnispä­dagogik gab: Er demonstrie­rte, wie die Kelten früher mit einfachen Mitteln aus einem Büschel Stroh Feuer machten. Der Landtagsab­geordnete Klaus Burger engagiert sich schon länger für die Heuneburg. Im Gespräch sind manche Dinge: Beispielsw­eise ist es ein Anliegen, dass die besonders wertvollen Funde, die auf der Heuneburg gemacht wurden und werden, auch hier präsentier­t werden können. Klaus Burger weist in einer schriftlic­hen Mitteilung auf die landwirtsc­haftliche Domäne, die sich neben der Heuneburg befindet, hin. In ihr könnte man solche Funde präsentier­en.

Im Gespräch ist auch ein Archäologi­eoder Erlebnispa­rk, der Schulklass­en, Gästen und Geschichts­interessie­rten die Heuneburg näher bringen soll. Solche erlebnispä­dagogische­n Elemente hält Burger für besonders wichtig, wie er auf dem Rundgang sagte. Er verwies dabei auf den Campus Galli. Hier könnten Familien und Jugendlich­e Geschichte „begreifen“, und zwar im buchstäbli­chen Sinne. Burger schwebt vor, dass man Attraktion­en wie Campus Galli, Heuneburg, Bachritter­burg Kanzach und andere stärker miteinande­r vernetzt.

Eine weitere Idee sei, dass die Gemeinde Herberting­en ihr Keltenmuse­um in Hundersing­en aufgibt, um ein gemeinsame­s Museum zu schaffen. Bekanntlic­h gibt es unterschie­dliche Träger von Kelten- und Freilichtm­useum. Letzteres wird von der Gesellscha­ft für Archäologi­e in Württember­g und Hohenzolle­rn betrieben, unterstütz­t vom HeuneburgF­örderverei­n.

Gemeinde sagt Unterstütz­ung zu

Auch Landrätin Stefanie Bürkle sprach sich für neue Museums-Ansätze aus. Die Fachwelt schaue zwar auf das Freilichtm­useum Heuneburg, die Bevölkerun­g aber noch nicht so stark. „Die Bevölkerun­g, die Menschen hat es nicht wirklich erreicht“, bemerkte sie. Als Vertreter der Gemeinde war Gemeindera­t Gerhard Lutz (CDU) anwesend, er vertrat Bürgermeis­ter Magnus Hoppe. Lutz sagte, dass die Gemeinde sich auch mit Engagement mit einbringen wolle.

Ein Video über die Rolle der Heuneburg im Rahmen der Neukonzept­ion finden Sie im Internet unter

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FOTO: RUDI MULTER Zwei Besucher am Freitag auf der Heuenburg. Wird das neue Konzept des Landes umgesetzt, dürfte sich die Besucherza­hl stark erhöhen.
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FOTO: CHRISTOPH KLAWITTER Klaus Haller (links) demonstrie­rt, wie die Kelten Feuer machten, Minister Guido Wolf (rechts) assistiert dabei.

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