Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Hallenbad ab Januar im Probelauf
Außer Riedlinger Gemeinderäten viele junge Schwimmer bei der Baustellen-Besichtigung
RIEDLINGEN - So jung war die Zuhörerschar in einer Riedlinger Gemeinderatssitzung bisher wohl kaum und dabei das Interesse groß. Schließlich werden die Kinder und Jugendlichen der TSV-Schwimmabteilung, die mit ihren Trainern und Betreuern an der Besichtigung des Hallenbad-Neubaus teilnahmen, zu seinen wichtigsten Nutzern gehören. Deshalb gingen sie am Montag nach dem Aufwärm-Joggen nicht in das Lehrschwimmbecken in der WagnerStraße, sondern direkt zur bald vollendeten Baustelle.
Im Dezember soll die Bauabnahme sein. Daran schließt sich ein dreimonatiger Probelauf bis Ostern an, um das Personal und die Schulen einzuweisen, aber auch eventuelle Störungen zu beheben und die Belegung optimal auszurichten. „Es steckt wahnsinnig viel Technik dahinter“, verriet Diplom-Ingenieur Martin Reimer vom planenden Stuttgarter Architektenbüro 4a und die müsse beherrscht werden. In den Keller und damit dorthin, wo sie eingebaut wird, durften Gemeinderäte und die kleinen und großen Bürger bei der Besichtigung nicht. „Zu gefährlich“befand der designierte Stadtbaumeister Wolfgang Weiß angesichts der großen Zahl von Menschen, versicherte aber, dass alles im grünen Bereich sei. Auch der Brandschutz fordert hier umfangreiche Maßnahmen.
Angesichts der angenehmen Wärme – ohne Heizung – hatten die Besucher einen guten Eindruck von der energetischen Ausrichtung des Schwimmbades.
Schwimmer bleiben auf Linie
Neugierig schauten Räte und Besucher in das künftige Hallenbad mit seinen beiden Becken. Besondere Aufmerksamkeit galt jenem, in dem künftig auch Wettkämpfe stattfinden werden und die jungen Schwimmer erkannten, wo die Startblöcke montiert werden und erfuhren, dass am Boden die Bahnen erkennbar sind, um auf Linie zu bleiben.
Handwerker waren gerade dabei, den Beckenrand zu fliesen. Treppen ließen einen bequemen Zugang ins Wasser erkennen. Die Decke garantiere eine gute Raumakustik, unterstrich Reimer, die Beleuchtung müsse noch eingestellt werden. Ein Lagerraum konnte noch begangen werden. In das großzügige BehindertenWC und die Dusch- und Toilettenräume war wegen der frisch verlegten Fliesen nur ein Blick gestattet. Sie erhalten noch Holzdecken. Jeweils zehn Duschen für Damen und Herren stehen zur Verfügung. Über einen Barfußpfad gelangt man in die Sammelkabine. Eine Entwässerungsrinne nimmt das Wasser auf, das aus dem Schwimmbad herausgetragen wird.
Beim Betreten des Schwimmbades gibt es ein weiteres BesucherWC für Wartende. Tickets werden im Foyer an einem Kassen-Automaten gelöst. Ein SchwimmmeisterRaum und ein Büro für den Bäderbetrieb komplettieren die Räume im Eingangsbereich.
Sind die Böden und Fliesen dunkel gehalten, so sollen bei weißen Decken die Türen und die Schränke in den Umkleidekabinen mit leuchtendem Grün für Farbe sorgen und damit die Verbindung zu den Außenanlagen aufnehmen, die mit dem Orange der Fassade aus beschichtetem Metall das Erscheinungsbild des Hallenbades prägen. Je nach Sonnenlicht chargierend ist das Orange - von einem tiefen bis zu einem gelblichen Rot. An den Außenanlagen wird ebenfalls schon gearbeitet.
Martin Reimer betonte die Bedeutung der Hanglage bei der Architektur und schwärmte von dem Ausblick. Die Blickbeziehung nach außen sei den Architekten wichtig gewesen. Er zeigte sich aber auch von der Wirkung des Gebäudes auf Vorbeifahrende überzeugt. Es setze eine Marke im städtebaulichen Raum und verbreite eine schöne angenehme Stimmung gerade auch am Abend, wenn innen das Licht brenne und sich im Wasser reflektiere.
Bürgermeister Marcus Schafft erklärte, jetzt gelte es, die Belegungspläne mit den Schulen und Vereinen abzustimmen, um das Maximum zu erreichen. Prüfen wollte er die Anmerkung von Stadtrat Stefan Schmid, wie es bei der Gestaltung der Außenanlage mit der Möglichkeit einer Erweiterung des Zentralen Omnibusbahnhofes sei, wie früher einmal angeregt.