Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Die Gejagten
Für die Ravensburg Towerstars hat sich im Vergleich zur Vorsaison etwas Grundsätzliches geändert: Nach einem Viertel der Saison sind sie in der DEL2 die Gejagten. Was es für einen Tabellenführer heißt, gegen einen richtig motivierten Gegner zu spielen, der darauf brennt, den Spitzenreiter zu schlagen, hat der Sonntagabend gezeigt. Da demonstrierten die
Dresdner Eislöwen einerseits, dass sie besser sind, als es das 1:8 im ersten Saisonspiel in Ravensburg befürchten ließ; andererseits dürfte den Towerstars nach diesen 60 Minuten und einem überraschenden 0:4 klar geworden sein, dass sie keine Sekunde nachlassen dürfen, wenn sie ganz oben mitspielen wollen.
Trüben kann diese klare Auswärtsniederlage ● die Gesamtbilanz der ersten 13 von 52 Saisonspielen ganz und gar nicht. Vielmehr gilt, was Towerstars-Coach Jiri Ehrenberger am Freitagabend nach dem 4:3-Derbysieg gegen den ESV Kaufbeuren gesagt hat: „Ich habe in dieser Saison hier noch kein besseres Spiel gesehen.“
Dabei waren bisher schon einige andere Leckerbissen dabei gewesen, neben dem 8:1 gegen Dresden ein 7:1 gegen die Bayreuth Tigers und ein 9:2 gegen die Lausitzer Füchse. Eishockey in Ravensburg – das macht in der Saison 2018/2019 wieder richtig Spaß. Dass die Gegner von einer Klassemannschaft ausgehen, wenn sie gegen die Towerstars antreten, zeigte auch der Kommentar des neuen Dresden-Coachs Bradley Gratton, der Ravensburg als „echte Herausforderung“für seine Mannschaft bezeichnete. So oder sogar noch deutlich ehrfurchtsvoller haben in dieser Saison schon viele gegnerische Trainer über die Towerstars gesprochen.
Bis auf die Bietigheim Steelers, gegen ● die es am 20. November in einem Nachholspiel geht, haben die Ravensburger schon gegen alle Titelkandidaten gespielt – und gewonnen. Vor allem der 7:4-Erfolg bei den Löwen Frankfurt beeindruckte. Aber auch das 4:3 gegen den ESV Kaufbeuren sorgte für Begeisterung in der ausverkauften Eissporthalle. Der ESVK muss übrigens für den Rest der Saison auf seinen Kapitän Sebastian Osterloh verzichten, der sich am Sonntag beim 4:3 gegen Frankfurt die Schulterpfanne gebrochen hat. Die Towerstars dagegen sind von einer solch schweren Verletzung bisher verschont geblieben – Jakub Svoboda befindet sich nach seinem Mittelfußbruch wieder im Aufbautraining. Auch Stephan Vogt macht Fortschritte.
Bereits am Mittwoch (19.30 Uhr) ● geht es für die Ravensburg Towerstars mit einem Auswärtsspiel beim EHC Freiburg weiter. Dieser hat am Sonntag gegen die Lausitzer Füchse mit 3:2 gewonnen und steht auf Tabellenplatz sieben. Das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison hat Ravensburg mit 5:2 gewonnen.