Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Bach sieht grundsätzliche Probleme der Winterspiele
Calgarys Bewerbung für 2026 vor dem Aus – Olympia-Experte Maennig: Almaty könnte „Ass im Ärmel“sein
KÖLN (SID) - Angesichts wachsender Probleme mit den Bewerberstädten der Olympischen Winterspiele 2026 glaubt der Olympia-Experte Wolfgang Maennig, dass das IOC an einer Notlösung arbeitet. „Ich bin mir sicher, dass im Hintergrund längst Gespräche laufen“, sagte der Sportökonom und Ruder-Olympiasieger von 1988: „Ich frage mich zum Beispiel: Wo bleibt Almaty? Vielleicht ist das das Ass im Ärmel?“Die kasachische Stadt war vor drei Jahren knapp an Peking gescheitert, das die Spiele 2022 ausrichten wird.
Für die Winterspiele in acht Jahren steht die Bewerbung von Calgary/Kanada vor dem Aus, nachdem keine Einigung über Finanzgarantien erzielt werden konnte. Der neue Stadtrat von Stockholm hat der schwedischen Bewerbung Anfang Oktober eine Absage erteilt. Der italienischen Kampagne mit Mailand und Cortina d'Ampezzo fehlen noch staatliche Finanzgarantien. IOC-Präsident Thomas Bach räumte Probleme mit den Winterspielen ein. Neben dem Klimawandel und den logistischen Herausforderungen (Bach: „Einen Swimmingpool kann man überall bauen, eine Abfahrtsstrecke ist schwieriger.“) führte er Bürgerbefragungen an. Laut insidethegames sagte Bach: „Wir sind auch betroffen von Veränderungen in der Politik, jeder glaubt, dass ein Olympiakandidat auch ein Referendum vorlegen muss.“In den vergangenen fünf Jahren scheiterten über ein Dutzend Bewerbungen an politischem oder öffentlichem Widerstand, so in München und Hamburg oder in der Wintersport-Hochburg Innsbruck.